Ach Soja, das grüne (manchmal auch weiße) liebste Ersatzprodukt aller, die die Menge an tierischen Produkten, die sie so zu sich nehmen, verringern wollen. Aber ist Soja eigentlich gut für dich? Schadet es vielleicht deinem Körper? Und ist es in Wahrheit ein Klimakiller? Wir gehen den Mythen rund um Soja auf die Spur und helfen dir die folgende Frage zu beantworten: Soja oder doch lieber Sonein?
Soja-Mythos 1: Soja essen schadet der Umwelt
Der erste Mythos ist schon ziemlich tricky. Denn ja, Soja schadet der Umwelt. Vor allem wegen dem massiven Landverbrauch und der Abholzung. Aber (ganz wichtiges Aber) damit kann man es nicht belassen. Denn von den 336 Millionen Tonnen Soja, die laut AMA 2019 weltweit produziert wurden – auf einer Fläche, die vier mal so groß ist wie Deutschland (!) – wird nur das Allerwenigste direkt von Menschen verzehrt.
80 Prozent des weltweit produzierten Sojas kommt gar nicht bei dir auf den Teller, sondern in die Futtertröge von Tieren. Die riesigen Flächen brauchen also gar nicht das vegan lebende Volk, sondern in Wahrheit auch wieder Fleischtiger. Menschen essen tatsächlich nur fünf Prozent des Sojas und der Rest wird für die Produktion von Sojabohnen-Öl gebraucht.
Generell gilt: Die meisten Landflächen der Welt gehen für die Viehzucht drauf.
Soja-Mythos 2: Soja ist voller Gentechnik
Schon wieder müssen wir sagen: Jain. Es stimmt tatsächlich, dass viel gentechnisch verändertes Soja angebaut wird, aber hier gilt wie bei den großen Anbauflächen, dass die Auswirkungen hauptsächlich bei Tierfutter spürbar sind. Die Sojabohnen, die du hierzulande im Supermarkt findest – egal ob jetzt als Tofu, als Sojasauce oder Sojamilch – müssen nämlich dementsprechend gekennzeichnet werden, wenn beim Anbau Gentechnik im Spiel war.
Soja-Mythos 3: Man kriegt von Soja Brüste (auch wenn man keine will)
Angeblich – auch das ist ein Mythos, den du gleich abschreiben kannst – ist Soja randvoll mit Östrogen. Und dieses Östrogen führt angeblich wiederum dazu, dass Leuten plötzlich Brüste wachsen. Wie viele wissenschaftliche Studien diesen Mythos belegen? Eine.
Laut dieser nicht besonders sauberen Studie hat ein einzelner Mann berichtet, ihm seien Brüste gewachsen, nachdem er über Monate 3,5 Liter Sojamilch pro Tag getrunken hat. Seither wurde der Effekt nie wieder rekonstruiert und auch in China oder Japan – wo bekanntermaßen ja traditionell mehr Soja verzehrt als bei uns – gibt es keine Berichte von spontanem, soja-induziertem Brustwachstum.
Soja-Mythos 4: Soja macht impotent
Wir halten uns kurz, denn dieses Gerücht geht auf die gleiche Studie zurück wie das mit dem Brustwachstum und wir bringen auch nochmal das Argument mit China und Japan ins Rennen. Würde Soja zu Potenzproblemen führen, könnte man das bestimmt in den Bevölkerungszahlen ablesen.
Kleine Randnotiz hierzu: Soja enthält überhaupt kein Östrogen sondern Phytoöstrogene, die Pflanzen-Version des tierischen Östrogens, die letzteres sogar blockieren kann und damit besonders spannend für die Krebsforschung ist. Was allerdings besonders viel Östrogen enthält? Kuhmilch.
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Soja-Mythos 5: Soja fördert bestimmte Krankheiten
Abgesehen von den potenziellen Möglichkeiten in der Krebsforschung (was eine Krankheit ja sogar heilen könnte), gibt es unseres Wissens keine Studien, die belegen würden, dass Soja irgendwelche Krankheiten fördert. Es wird maximal davon berichtet, dass Soja eine mögliche Ursache sein könnte. Und besonders handfest ist das nicht.
Soja-Mythos 6: Soja schmeckt nach nichts
Letzten Endes geht es beim Essen um Geschmack und wir verstehen tatsächlich, woher dieser Gedanke kommt. Wir alle haben schließlich schon irgendwo mal geschmacksbefreiten, lauwarmen Labber-Tofu gegessen.
Unser Gegenargument: Eine verkochte ungewürzte Kartoffel schmeckt auch nach nichts. Und wenn du Rindfleisch falsch zubereitest, dann hast du eine Schuhsohle am Teller. In anderen Worten: Wie bei jeder Zutat liegt der Geschmack in der Zubereitung. Und deshalb geben wir dir jetzt einen Drei-Schritt-Guide für richtig guten Tofu.
Außerdem: Soja-Sauce und Miso ist pure Geschmacksbomben!
Köstlicher Tofu in drei Schritten
Schritt 1: Tofu aus der Packung nehmen, abtupfen und pressen. Wickel ihn in Küchenpapier und leg dann etwas Schweres drauf. Pflichtliteratur zum Beispiel. So lässt du ihn gut 15 Minuten liegen.
Schritt 2: Tofu schneiden und einlegen. Schneide deinen Tofu in Scheiben/Würfel/Sterne und marinier ihn. Entweder mit Sojasauce und vielen Gewürzen oder was auch immer du sonst rumliegen hast. Nimm aber nicht zu viel Öl, das zieht nicht gut ein, sondern legt sich nur wie ein Film drum herum. Das soll dann über mindestens 2 Stunden einziehen.
Schritt 3: Tofu in Speisestärke wälzen und braten. Das ist dann auch schon der letzte Schritt. Wälze ihn einfach in Mais- oder Kartoffelstärke und und brutzel den Tofu dann mit hoher Temperatur in Öl, bis er super knusprig wird.
Soja? Oder weiter Sonein?
Letzten Endes können wir dir nicht sagen, dass du Soja mögen musst. Aber wir können dir zumindest sagen, dass die meisten Mythen rund um Soja ziemlich Kuhmist sind. Kein Wunder übrigens. Viele Mythen rund um Soja stammen aus der Feder der Weston A Price Foundation, einer Milch- und Rindfleischlobby in den USA, die (aus Gründen) natürlich will, das weiterhin brav weiter Kuhmilch getrunken und Fleisch gegessen wird.
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