Mind Wandering – Wenn Tagträume deine Zeit rauben und was du dagegen tun kannst

Manchmal fehlt dir einfach der Fokus. Es fällt dir schwer, dich zu konzentrieren, und deine Gedanken driften immer wieder ab. Nicht verzweifeln! Wir zeigen dir die Ursachen von Mind Wandering auf und helfen dir, die passende Lösung für dich zu finden.

Du kennst die Situation bestimmt auch. In ein paar Tagen steht eine wichtige Prüfung an. Du sitzt vor deinen Lernunterlagen. Alles ist ready. Nur deine Gedanken sind ganz woanders. Der Müll muss noch runtergebracht werden, die Wäsche musst du auch noch waschen und hast du Leo wegen der Party eigentlich schon Bescheid gegeben? 

Was ist Mind Wandering?

Als Mind Wandering wird das Abschweifen der eigenen Gedanken von der derzeitigen Aufgabe bezeichnet. Diese Gedanken und Bilder im Kopf stehen meist in keinem direkten Zusammenhang mit der derzeitigen Aufgabe. So kannst du beispielsweise an deinen Traumurlaub auf den Malediven denken, während du dein Müsli isst, oder dich in Gedanken verlieren, während du einen langweiligen Text liest. 

Mind Wandering ist jedoch keinesfalls eine Seltenheit. Ganz im Gegenteil, Mind Wandering gilt als Grundzustand der Aufmerksamkeit. Rund die Hälfte unserer wachen Zeit verbringen wir in diesem Modus. Mind Wandering muss auch nichts Schlechtes sein. Wenn du ein kreativer Kopf bist, kannst du durch das Abschweifen deiner Gedanken auch auf neue Ideen kommen. Wenn Tagträume dich jedoch beim Lernen unterbrechen oder dich sonst in deinem Alltag einschränken, kann es frustrieren.

Tipp von Cap: Mind Wandering ist was ganz Normales! Normalerweise zumindest …

Wie entsteht Mind Wandering?

Wir besitzen ein weitverzweigtes Netz an Hirnregionen, das beim Tagträumen aktiv ist. 🧠 Dieses Netz sorgt dafür, dass wir bei schwachen Reizen von außen in einen „Autopilot-Modus“ verfallen und unsere Aufmerksamkeit auf unsere eigenen Gedanken gelenkt wird. Dein Gehirn schaltet also in den Mind-Wandering-Modus, wenn deine Aufmerksamkeit bei der derzeitigen Tätigkeit nicht anwesend ist oder sie deinen Geist kaum fordert. 

Mind Wandering kann auch absichtlich von uns selbst ausgelöst werden, meist entsteht dieser Zustand aber ungewollt. Dein Fokus verschiebt sich vom Hier und Jetzt zu deinen eigenen Gedanken und Gefühlen. Oft fällt es uns auch nicht gleich auf, dass wir in einem Tagtraum versunken sind. Erst, wenn wir daraus herausgerissen werden, merken wir, wie weit wir bereits abgedriftet sind. Doch wie schaffst du es nun, Mind Wandering zu unterbrechen und den Fokus zurückzubekommen? Wir haben ein paar Tipps:

Tipp 1: Setze dir ein konkretes Ziel

Um dich bewusst auf die jetzt anstehende Aufgabe zu konzentrieren, kann es dir helfen, ein klares Ziel zu setzen. 🎯 Hierzu kannst du die SMART-Regel anwenden. Dein Ziel sollte spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert, also zeitlich begrenzt sein. Ein konkretes Beispiel könnte demnach sein: „Ich möchte in den nächsten 50 Minuten das erste Kapitel des Lernstoffes zusammenfassen.“ So stellst du sicher, dass du die anstehende Aufgabe im Blick hast und nicht durch andere Aufgaben oder Gedanken überfordert wirst. 

Tipp 2: Lege alles, was dich sonst beschäftigt, ab

Es ist schwer, sich voll auf eine Sache zu konzentrieren, wenn einem so viele Dinge im Kopf herumschwirren. Daher kann es sinnvoll sein, dir all deine anderen To-Dos aufzuschreiben. 📝 Das können auch kleine Dinge sein wie eben Wäsche aufhängen, Geschirrspüler ausräumen und Leo wegen der Party zurückschreiben. So kannst du die Aufgaben nicht vergessen und Stück für Stück in Angriff nehmen.

Tipp 3: Bereite dich mental vor

Du kannst dich mental gegen Mind Wandering wappnen, indem du deinen Fokus aktiv auf die anstehende Aufgabe richtest. Hier kann dir eine kurze Meditationseinheit mit Atemübungen oder ein Mantra helfen. Wenn deine Gedanken dabei zu wandern beginnen, versuche, dich bewusst wieder auf den jetzigen Moment zu fokussieren. Das Ziel ist zu erkennen, wann deine Gedanken abschweifen, um so deinen Fokus wieder in den Moment zurückzubringen.

Tipp 4: Setze deine Gedanken bewusst frei

Um dann fokussiert zu sein, wenn du es wirklich brauchst, kann es dir helfen, deine Gedanken in einer Pause aktiv freizulassen. Zieh dich dafür an einen ruhigen Ort zurück und lasse deine Gedanken bewusst schweifen. 💭 Das kannst du zum Beispiel auch während eines Spaziergangs machen.

Bevor du dich dann zurück an deine Aufgabe setzt, solltest du dir erneut dein Ziel vor Augen führen. So legst du den Fokus erneut auf deine anstehende Aufgabe und kannst konzentriert daran arbeiten.

Tipp 5: Sei nicht zu hart zu dir selbst

Mind Wandering ist Teil der menschlichen Natur. Wenn du merkst, dass es dir passiert, ist das kein Versagen. Es ist nicht leicht, immer konzentriert bei der Sache zu bleiben. Atme ein paar Mal tief durch und erinnere dich an dein Ziel. Welche Aufgabe gilt es jetzt, in diesem Moment, zu meistern? 

Fazit

Mind Wandering ist keinesfalls ein Zeichen von Schwäche oder fehlendem Durchhaltevermögen. 😌 Es ist der Grundzustand unserer Aufmerksamkeit und somit ein ganz normaler Mechanismus. Wichtig ist nur, dass du für dich die geeigneten Gegenstrategien findest, damit du konzentriert arbeiten kannst und schlussendlich ein Erfolgserlebnis hast.

Wenn du jedoch das Gefühl hast, dass Alltagstipps und -tricks bei dir nicht helfen und deine Gedanken einfach nicht zur Ruhe kommen, solltest du professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Abschweifende Gedanken und Tagträume können deinen Alltag erschweren, doch da musst du nicht alleine durch!

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