Milk away: So schneiden verschiedene Pflanzendrinks und Kuhmilch ab

Was ist eigentlich am grünsten? Hafermilch? Sojamilch? Oder doch Mandel? Und wie schneidet die klassische Kuhmilch im Vergleich zu den Pflanzendrinks ab? Wir geben einen Überblick über die verschiedenen Alternativen.

Milchorgien in Musikvideos, fragwürdige Schönheitsbäder und ein Spritzer aus Heras Brust (so entstand zumindest angeblich die Milchstraße). Heute gehts um Milch. Allerdings nicht um die Methanrülps-klimaschädliche Version, sondern um Pflanzendrinks. Wir klären auf, warum pflanzliche Drinks nicht nur gut für den Planeten, sondern auch für deine Gesundheit sind und was es mit dem verbotenen M-Wort auf sich hat. Aber erstmal alles auf Anfang: 

Warum hat Kuhmilch so eine schlechte Klimabilanz?

Tierhaltung, insbesondere industrielle Massentierhaltung, ist mit hohem Aufwand verbunden. Die klimaschädlichen Emissionen der Kuh 💨, Landnutzung und Futtermittelproduktion führen zu einer weitaus schlechteren Ökobilanz als die Produktion von Pflanzendrinks.

Warum? Das im Futtermittel enthaltene Soja wird meistens  weit her aus Brasilien importiert, wo dafür Regenwald abgeholzt wurde. Im Gegensatz dazu kommt das Soja, das in Pflanzendrinks enthalten ist, meistens aus Europa. 

Hier siehst du die Herkunft des Soja für Sojadrinks bei verschiedenen beliebten Marken:

  • Ja!Natürlich: Bio und aus Österreich
  • Spar Natur Pur: Bio und aus Österreich
  • Alnatura: Bio, Sojabohnen aus Europa
  • Joya: nicht alle Sojadrinks sind Bio, Sojabohnen aus Europa
  • Alpro: nicht Bio, Sojabohnen aus Europa und Kanada

Nicht vergessen: Auch für Kuhmilch braucht man oft Soja. Immerhin muss die Kuh ja auch was essen.

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Worauf muss ich bei Pflanzenmilch achten?

Regionaler und biologischer Anbau bedeutet kurze Transportwege, Schutz der Artenvielfalt und geringerer Landverbrauch. Es zahlt sich aus, auf die Produktionsweise und Herkunft des Pflanzendrinks deiner Wahl zu achten. Mandel- und Reisdrinks benötigen z.B. im Anbau mehr Wasser als regionale Alternativen und bei Cashew- und Kokosdrinks fallen lange Transportwege an. Genieße diese Drinks daher eher mal zur Abwechslung. 

Entscheidest du dich für einen Haferdrink statt dem täglichen Glas Kuhmilch, sparst du damit rund 3% CO2 pro Tag! Wir empfehlen dir Hafer- und Sojadrinks aus Österreich, da sie die beste Ökobilanz haben und super schmecken!

Haben Pflanzendrinks überhaupt genug Nährstoffe?

Oft hört man ja den Vorbehalt, dass Pflanzendrinks hochindustrielle, künstliche Produkte seien. Pflanzendrinks bestehen jedoch in ihrer simpelsten Form eigentlich nur aus Wasser und Extrakten aus Nüssen, Getreiden und Hülsenfrüchten. Du kannst sie auch ganz einfach selbst herstellen! Hier ein Rezept. 

Gegenüber herkömmlicher Kuhmilch mit 3,5% Fettanteil haben Pflanzendrinks durchschnittlich einen geringeren Energiegehalt und annähernd gleich viel Eiweiß. Als Gewinner schneidet der Pflanzendrink in Bezug auf Fett ab. Zum einen haben Pflanzendrinks einen geringeren Fettanteil, zum anderen besteht dieser aus ungesättigten Fettsäuren, die im Vergleich zu den gesättigten Fettsäuren in der Kuhmilch gesünder sind.

Und woher bekomme ich Kalzium und Vitamine?

Solltest du Sorge haben, deinen Vitamin- und Mineralstoffbedarf nicht mit deiner Ernährung decken zu können, gibt es viele pflanzliche Optionen, denen die Mikronährstoffe beigesetzt werden. Oatly fügt seinem Haferdrink zum Beispiel Kalzium, Vitamin B und Vitamin B12 zu. Grundsätzlich sollte eine ausgewogene Ernährung jedoch ausreichen.

Die, deren Name nicht genannt werden darf

Joghurt, Käse und Butter: Diese Bezeichnungen sind für pflanzliche Produkte tabu. Das liegt daran, dass die EU-Kommission 2013 beschlossen hat, dass Milch nur dann Milch genannt werden darf, wenn sie aus einem Euter kommt. Argumentiert wurde diese Verordnung mit dem Verbraucher*innenschutz: Man könne von einem pflanzlichen Produkt, das Milch genannt wird, in die Irre geführt werden und unabsichtlich zur pflanzlichen Alternative greifen. 

Das wäre natürlich ganz schlimm.

Es gibt allerdings Ausnahmen für Lebensmittel, die doch Milch genannt werden dürfen: Diese findet man auf der Ausnahmeliste für Lebensmittel, deren “Art aufgrund der traditionellen Verwendung genau bekannt ist”. Darauf stehen z.B. Erdnussbutter, Kokosmilch und Fischmilch: Der Samen männlicher Fische. Kennen wir alle, oder?

Fest steht: Eigentlich ist es egal, wie man’s nennt: Pflanzliche Drinks schmecken nicht nur gut, sondern sind auch gut für Tier und Umwelt. Du entlastet Milchkühe und Landinanspruchnahme, sparst viel CO2 und bringst ein wenig Abwechslung in deine Ernährung. 

Zum Wohle an alle Milchfans da draußen!

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