Erwachsen zu werden, bringt so manche Vorteile mit sich. Du kannst deine liebsten Netflix-Shows bis in die späten Abendstunden bingen, Müsli zu jeder Mahlzeit essen und den Abwasch wochenlang stapeln lassen. Zumindest, bis der Rest der Wohnung dramatisch mit dem Putzplan winkt.  

Ja, das ganze kann schon ziemlich verlockend klingen, aber es gibt auch Nachteile: Rechnungen zum Beispiel. Rechnungen, die du am liebsten einfach ignorieren würdest. Das Paradebeispiel dafür ist wohl die Kirchensteuer. Du bist knapp bei Kasse und möchtest den Beitrag umgehen? Verstehen wir, deshalb zeigen wir dir die wichtigsten Infos die du dabei beachten solltest! 

Worum geht’s eigentlich bei der Kirchensteuer?

Die katholische Kirche finanziert sich mitunter über die Beiträge ihrer Mitglieder. Sie fungiert als Organisation und kann unter anderem mit Hilfe der Kirchensteuer Leistungen für die Gesellschaft erbringen. Die Kirche war ursprünglich an den Staat gebunden und von ihm abhängig und die Kirchensteuer ermöglichte eine unabhängigere Organisation. 

Ob die erbrachten Leistungen und Dienste der Kirche dein Geld wert sind oder nicht, kannst du im Endeffekt für dich selbst entscheiden. Als Student*in kannst du dir das allerdings noch ein Weilchen überlegen, denn wir zeigen dir, wie du dich für die Dauer deines Studiums vom Kirchenbeitrag befreist.

Befreiung vom Kirchenbeitrag – so funktioniert’s

Prinzipiell bist du mit Beginn der Volljährigkeit, also ab dem 18. Lebensjahr, dazu verpflichtet, den Kirchenbeitrag zu bezahlen. Aber da Güte bei der katholischen Kirche ja angeblich groß geschrieben wird, gibts eine kleine Galgenfrist: Die erste Beitragsvorschreibung bekommst du erst ab dem Kalenderjahr in dem du 20 wirst. 

Zahlen musst du allerdings nur dann, wenn auch eine Beitragsgrundlage, also ein eigenes Einkommen,  vorhanden ist. Die Höhe des Beitrags selbst wird an dein Einkommen angepasst, je nach Lebenssituation gibt es also auch Ermäßigungen, zum Beispiel bei alleinerziehenden Eltern. 

Da du als Studi wahrscheinlich zu einem Großteil von Beihilfen und Stipendien abhängig bist, kannst du dich ganz easy vom Kirchenbeitrag befreien. In diesem Fall musst du auf Anfrage deine Inskriptions- oder Fortsetzungsbetätigung vorlegen und das von der Kirche mitgeschickte Formular ausfüllen. Die Kirche wird diese Bestätigungen von Zeit zu Zeit immer wieder verlangen, um sich über deinen aktuellen Status zu erkundigen. Alternativ kannst du auch mit einer Beitragsstelle Kontakt aufnehmen, um deine Daten und Ausbildung bekanntzugeben.

Konsequenzen bei Nicht-Zahlung

Du hast dein Studium bereits abgeschlossen oder die Rückfragen der Kirche bezüglich deines aktuellen Status ignoriert? Dann wird diese dein Einkommen “schätzen”, und auf diesem Weg deinen fälligen Beitrag berechnen. Du kannst die Höhe des Beitrags dann ab dem Erhalt des Briefes entweder bezahlen, oder auch einen alternativen Weg wählen: Den Kirchenaustritt. 

Side note: Falls du schon berufstätig bist und den Kirchenbeitrag bezahlst, solltest du wissen, dass dieser auch als Sonderausgabe jährlich bis zu 400€ steuerlich absetzbar ist. 

Du bist kein Fan davon, die Kirchensteuer rauszuzögern und möchtest dem Leiden ein Ende setzen? Kein Problem, du kannst auch ganz einfach von der Kirche austreten. Dazu musst du dich an deine Bezirkshauptmannschaft oder das Magistrat deines Hauptwohnsitzes wenden. Das Austrittsformular  kannst du normalerweise ganz easy per Post oder zum Großteil auch schon online mit digitaler Signatur abschicken. Falls du weißt, dass die Kirche nichts für dich ist, kannst du auch schon beim ersten erhaltenen Brief austreten. Spart dir nicht nur Mühe, sondern auch zusätzlichen Postverkehr. 

Wenn du diese Infos im Kopf behältst ist die Kirchensteuer für die Dauer deines Studiums Geschichte, und du kannst dich wieder ganz entspannt deinen Lernunterlagen widmen. Das Spar-Fieber hat dich gepackt und du möchtest jetzt auch den Rest deines Studentenlebens Budget freundlicher gestalten? Wir erklären dir, wo du günstig streamen kannst und das sogar legal und wie du Uni-Lektüre so günstig besorgen kannst wie noch nie.