Jährlich kämpfen tausende um die wenigen Studienplätze für ein Medizinstudium an einer öffentlichen Universität in Österreich. Dabei gilt es besser zu sein als die meisten anderen. Gemessen wird sich gegenseitig mit der Leistung beim Medizin-Aufnahmetest, dem MedAT 2022. Diese erste Hürde stellt für viele eine große Herausforderung dar. Dabei ist es keineswegs unmöglich auch beim ersten Anlauf durchzukommen. Wie du dich richtig auf den Test vorbereitest und deinen Traum vom Medizinstudium erfüllen kannst, erfährst du hier.

Kosten, Zeitplan und Aufbau des MedAT 2022

Der MedAT findet einmal jährlich an den vier Standorten Wien, Graz, Linz und Innsbruck zeitgleich statt. Du kannst ihn also auch nur an einem Standort schreiben und musst im Normalfall dann auch dort studieren, wo du ihn geschrieben hast. Die Kosten für den MedAT sind 110 Euro und die eigentliche Prüfungsdauer beläuft sich auf 4-5 Stunden. Plane dennoch den ganzen Tag ein, da in diese 5 Stunden weder Pausen noch organisatorisch benötigte Zeit eingerechnet ist.

Der Test besteht aus vier Teilen:

1. Dem BMS-Teil mit Biologie, Chemie, Physik und Mathematik,
2. dem KFF Teil mit kognitiven Aufgaben wie Zahlenfolgen ergänzen,
3. einem Part, bei dem deine Leseverständnis getestet wird und
4. einem Teil, bei dem deine sozialen Kompetenzen abgefragt werden.

BMS und KFF sind mit jeweils 40% wesentlich schwerer gewichtet als die anderen beiden Teile. Solltest du Zahnmedizin studieren wollen, dann beachte unbedingt die kleinen Unterschiede zum Aufnahmetest für Humanmedizin.

Überblick für den MedAT: Offizielles und Drittanbieter

Anfangs solltest du möglichst viele Infos über die Prüfung sammeln, denn beim MedAT gilt die Devise: Prüfungsorientiertes Lernen ist oberstes Gebot. Du fängst  am besten auf der offiziellen Website an. Dort findest du alle wichtigen Daten und Eckpunkte für die Prüfung. Von dort kommst du auch in den Virtuellen Medizinischen Campus (VMC), wo du die aktuelle Stichwortliste für die diesjährige Aufnahme findest. Es ist wichtig, dass du dich an den offiziellen Angaben orientierst, weil sich manchmal Kleinigkeiten am Test verändern und manche Informationen von Drittanbietern veraltet sind.

Apropos Drittanbieter: Es gibt zahlreiche Firmen, die sich darauf spezialisiert haben, dir beim Lernen für den MedAT zu helfen. MedBreaker und Get-To-Med bieten dir neben guten Büchern auch Online-Material an, um auch mobil lernen zu können. Um online für den MedAT zu üben, schau auch mal bei StudyMed vorbei, die zahlreiche Übungen für alle Teile des Tests anbieten. Wie du sehr schnell bemerken wirst, sind all diese Online-Angebote und vor allem die Bücher nicht billig. Die Investition lohnt sich aber, denn gerade die Bücher kannst du im nächsten Jahr gut weiterverkaufen.

Der perfekte MedAT-Lernplan

Hast du dir einen Überblick über alle Themen und Daten verschafft, gilt es, einen Lernplan zu machen. Lernpläne sind das A-und-O bei großen Prüfungen. Sie helfen dir, immer einen guten Überblick zu bewahren und nehmen dir den Stress, zu glauben, du würdest etwas vergessen.

Falls du gut mit damit lernen kannst, gibt es im Internet genug vorgefertigte Lernpläne für unterschiedliche Zeitspannen. Solltest du jedoch wie viele andere besser mit einem eigenen Lernplan umgehen können, haben wir hier einen guten Vorschlag für dich::

• Zuerst solltest du alle Aktivitäten planen, die nichts mit Lernen zu tun haben. Ohne Freizeit in deinem Plan wirst du nicht lange durchhalten und schon gar keinen Spaß an der Sache haben. Hast du das gemacht dann kannst du dich jetzt den eigentlichen Themen widmen.
• Das Lernen für den KFF Teil ist einfach, weil du ganz genaue Vorgaben hast, wie viel Zeit du bei jeder Aufgabe hast. Am besten machst du hier jeden zweiten Tag eine ganze Prüfungssimulation durch. Aufgaben, bei denen du dir schwertust, kannst du dann noch extra üben. Achte aber darauf, dass du immer mindestens einen Tag freilässt, weil man schnell die Übungen vom letzten Mal mit den aktuellen vermischt.
• Was den BMS Teil angeht, kommt es stark darauf an, wie gut du dich schon in den Naturwissenschaften auskennst. Basierend auf deinem Vorwissen kannst du dann die Lernzeit, die du investieren musst, anpassen.
• Soziale Kompetenzen und Textverständnis darfst du zwar nicht vergessen, aber sie spielen eindeutig eine untergeordnete Rolle.

Auch wenn es keinen Cut-Off-Wert gibt, sind mindestens 80% ein guter Richtwert, den du anstreben solltest.

Der große Tag – letzte Vorbereitung für den MedAT

Hast du das wochenlange Lernen bereits hinter dir, dann gilt es, den Fokus auf den Prüfungstag zu legen. Es lohnt sich, am Tag vor dem Test nichts mehr zu lernen und keine Übungen mehr zu machen. Unternimm lieber was mit deinen Freund*innen, genieße die Zeit und lenk dich ein wenig ab. Schau, dass du früh genug ins Bett kommst, damit du ausgeschlafen am Testtag aufwachst. Wichtig ist ein gutes Frühstück. So schwer es manchen fallen mag in der Früh was runterzubekommen, ein satter Magen beruhigt ungemein. Für Jause ist beim MedAT gesorgt, du kannst aber gerne eigene Snacks und unbedingt eine Flasche Wasser mitbringen.

Profitipps für die Prüfung des MedAT

Wie schon erwähnt, beträgt die Nettoprüfungszeit circa vier bis fünf Stunden. Du findest hier eine genaue Aufschlüsslung, wie viel Zeit du bei jedem Teil hast. Generell hast du genug Zeit, um alle Fragen zu beantworten, wenn du irgendwo hängen bleibst.

Es hilft nicht zu hudeln, weil dadurch häufig vermeidbare Fehler entstehen. Gehe stattdessen jede Aufgabe durch, beantworte die, die du sofort beantworten kannst und lass den Rest aus. Wenn du dann einmal überall durch bist, kannst du dich in der verbliebenen Zeit den Fragen widmen, die du nicht sofort beantworten konntest.

Nutze außerdem die Zeit, die für die Logistik der Veranstaltung gebraucht wird, um genug zu Essen und zu Trinken. Den Klogang sparst du dir am besten für die Pause auf. Und Stichwort Pause: Nutze jede Minute davon, um abzuschalten und dich zu erholen. Am besten schnappst du frische Luft, damit du den Kopf frei für den nächsten Teil bekommst.

Alles nochmal in kurz

Um erfolgreich für den MedAT zu lernen, willst du also folgendes tun:

• Alle Eckdaten und Informationen über die Prüfung sammeln.
• Einen Lernplan erstellen und prüfungsorientiert Lernen.
• Dich mental auf den Prüfungstag vorbereiten.

In dem Sinne viel Spaß beim Lernen und einen erfolgreichen MedAT!

Du bist auf der Suche nach noch mehr Lerntipps? Dann erklären wir dir, wie du so gut auswendig lernst wie noch nie, welche Lerntechniken am besten funktionieren und in welche Lernfallen du nicht tappen solltest.