Songtitel wie Big City Life, London Calling oder Ich war noch niemals in New York wecken oft Sehnsucht nach der Ferne. Aber wie sieht’s beim Auslandssemester aus? Auslandsaufenthalte bieten dir eine einzigartige Erfahrung und bleibende Eindrücke. Aber läuft nicht alles gleich nach Plan, fühlst du dich schnell einsam und Heimweh nistet sich in deine Gedanken ein.
Ganz wichtig: Heimweh im Auslandssemester ist absolut kein Grund zum Schämen. Es ist eine völlig normale Reaktion und zeigt dir, wie gut es dir Zuhause gefällt und wie gern du Family und Friends in deiner Nähe hast. Doch mit einigen Survival-Tipps kriegst du das bald wieder in den Griff, ganz nach dem Motto: Keep calm and travel, jetzt fängt das Leben erst richtig an.
Gegen Heimweh: Heimatgefühl am Handy
Auch wenn deine Liebsten hunderte von Kilometern entfernt sind, im Zeitalter des Smartphones und Internets ist es kein Problem, regelmäßig Kontakt zu halten. Ob Anrufe, Nachrichten, Fotos oder Videocalls: Die Möglichkeiten, dein Zuhause zu erreichen, sind unbegrenzt. Vor allem bei Videogesprächen in Echtzeit steht einem angeregten Austausch nichts mehr im Weg (außer die instabile Internetverbindung oder die Zeitverschiebung).
Wichtig ist, dass du für dich herausfindest, wie viel Kontakt dir guttut. Kommuniziere offen und ehrlich, wenn du nicht jeden Tag Nachrichten aus der Heimat erhalten möchtest, weil sich dadurch dein Heimweh verstärkt. Für Social-Media gilt übrigens das Gleiche: Es kann dir helfen, wenn du jeden Tag up-to-date bist, was in deiner Heimatstadt bei deinen Bekannten so läuft. Das kann aber ebenso schnell ins Gegenteil umschlagen, da du dich nicht mehr als Teil der Gemeinschaft fühlst. Abhilfe könnten neue Social-Media-Accounts schaffen, bei denen du nur Leuten folgst, die dich im Auslandssemester begleiten oder du dort kennenlernst.
Hör auf dich. Vielleicht hilft es dir ja mehr, wenn du nicht jeden Tag von den Leuten zuhause hörst.
Zuhause aus dem Koffer gegen Heimweh
Einmal ein Stück Heimat zum Mitnehmen bitte. Wie‘s funktioniert? Nimm auf deine Reise persönliche Gegenstände mit, die dir viel bedeuten. Das kann zum Beispiel die Kuscheldecke sein, ohne die das Einschlafen schwerfällt oder das Foto von der letzten Geburtstagsfeier mit Freund*innen.
Aber auch bestimmte Geschmacksnoten können Wunder bewirken. Also pack einen Vorrat der Lieblingsschoki (Nervennahrung) oder den Lieblingstee (zur Beruhigung) ein. Deine Lieblingsmenüs nach dem Rezept von Mama oder Oma zu kochen, macht ebenfalls glücklich (wenn es annähernd so gut wie Zuhause schmeckt).
Und auch zu Anlässen solltest du nicht auf Altbewährtes verzichten. Ein Adventskalender gehört für dich zu Weihnachten? Dann mach es so wie immer und bastel dir selbst einen oder frag deine Familie, ob sie dir einen schicken kann. Heimat ist nicht nur ein Ort, sondern auch ein Gefühl. Deshalb können dir einfache Dinge dabei helfen, dich rundum wohlzufühlen.
Wiedersehen macht Freude
Das Sprichwort trifft auch auf Family und Friends zu. Wenn es sich vereinbaren lässt, kannst du deine Liebsten Zuhause besuchen, sie kommen zu dir oder es geht sich beides aus. Gemeinsame Zeit zu verbringen, stärkt dich bestimmt für die kommende Zeit. Auch hier gilt wieder, dass du bestimmen solltest, ob das eine Option ist und, wenn ja, was für dich in Frage kommt. Ein Wiedersehen kann Heimweh stillen, aber es auch im Nachhinein verschlimmern.
Routinen gegen Heimweh
Ein strukturierter Alltag hilft schon mal dabei, Sorgen wie Heimweh zu vergessen. Eine gute Mischung aus Routinen, die du von Zuhause kennst, wie zum Beispiel vorm Schlafengehen einen Podcast hören, können dabei ebenso einfließen. Auch Traditionen wie der wöchentliche Spieleabend oder die Familienfeier können trotz Distanz online stattfinden.
Wer sagt, dass man Kaffee nicht auch digital genießen kann. Zoom ist für mehr da, als nervige Online-LVs.
Es ist aber auch wichtig, neue Strukturen zu finden, die zu deinem Alltag passen. Sport bietet eine willkommene Alternative: Bewegung setzt Endorphine frei! Vielleicht versuchst du auch mal was Neues. Du bist am Meer, wie wär’s mit Surfen? Du bist in Amerika, wie wär’s mit Baseball? Mit ein wenig Glück lernst du dadurch auch neue Leute kennen. Eine weitere Idee ist, Serien oder Filme in deiner Muttersprache anzusehen, denn das schafft ein vertrautes Gefühl.
Lass deinen Gedanken freien Lauf
Überkommt dich das Gefühl von Heimweh, finde einen Weg mit der Sehnsucht umzugehen. Wenn es dir schwerfällt darüber zu sprechen, kannst du deine Gedanken auch niederschreiben. Tagebücher, Bullet Journals oder ein Blog bieten dir Platz dafür. Die Methode kann dir die schönen Seiten deines Auslandssemesters verdeutlichen und zeigt dir vielleicht, warum du dich noch nicht ganz so wohlfühlst. Das kann auch ein Ansporn für Veränderungen sein.
Auf ins Abenteuer deines Lebens
Langeweile ist oft der Grund für Heimweh, da sehr viel Zeit zum Nachdenken bleibt. Also gilt: neues Land, neue Kontakte, neue Erlebnisse, neue Reisen. Auch wenn es manchmal schwierig erscheint: Motivier dich, geh raus und lerne Land und Leute kennen. Das Gefühl von Heimweh können übrigens auch andere Austauschstudierende nachvollziehen. Also such nach Gleichgesinnten, um nicht nur die schönen Momente gemeinsam zu teilen, sondern auch Gespräche zu führen, in denen man sich verstanden fühlt.
Es gibt kein Hausmittel gegen Heimweh, es erwischt beinahe alle von uns mal. Vor allem im Auslandssemester können viele Faktoren dazu führen, dein Zuhause schrecklich zu vermissen. Halte dir immer vor Augen, dass es vielen so geht wie dir. Probier aus, was dir guttut und dich dein Heimweh im besten Fall völlig vergessen lässt. Versuch, dich nicht unterkriegen zu lassen und mach das Beste aus deiner Zeit.
Was du fürs Auslandssemester alles benötigst, verrät dir unsere Checkliste. Welche Dinge du unbedingt während dieser Zeit erleben solltest, findest du auf der Bucketlist. Und um Einsamkeit im Auslandssemester von Anfang an zu vermeiden, haben wir Tipps für dich, wie du schnell neue Freund*innen finden kannst.
