Genossenschaftswohnung: Was das ist und wie du eine kriegst

Der Begriff Genossenschaftswohnung ist dir schon mal untergekommen, so richtig anfangen kannst du aber nichts damit? Wir erklären dir die Hard-Facts!

In Zeiten, wo alles immer teurer wird, kann auch die Suche nach der perfekten Wohnung anstrengend und langwierig sein. Hohe Maklerprovisionen (zumindest bis Ende 2022), unausstehliche Vermieter*innen und teure Kaution: Für private Wohnungen spricht nur noch sehr wenig. Aber gibt’s dazu auch Alternativen? Ja! Vielleicht hast auch du schon mal was von Genossenschaftswohnungen und den damit verbundenen Vorteilen gehört. Was es damit genau auf sich hat, erfährst du hier im Artikel. 

Definitions first: Was ist eine Genossenschaftswohnung?

Was ist eine Genossenschaftswohnung genau? Grundsätzlich definiert sich eine Genossenschaftswohnung darüber, dass sie von gemeinnützigen Bauvereinigungen errichtet wurde. Das Resultat davon ist, dass die Miete dadurch meistens niedriger ist als bei Wohnungen auf dem freien Markt. Oft sind Genossenschaftswohnungen auch geförderte Mietwohnungen, die gewissen Anforderungen entsprechen müssen. 

Wichtig für dich: Die Wohnungen sind wesentlich günstiger als privat vermietete.

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Um in einer Genossenschaftswohnung zu leben, kann es sein, dass du selbst Mitglied der Genossenschaft werden musst. Das ist aber nicht immer so. In ÖWG-Wohnungen, die gefördert sind, musst du zum Beispiel kein Mitglied sein. Ziel dieser Bauprojekte ist es einfach nur, leistbaren Wohnraum zu schaffen. 

Finanzierungsbeitrag erklärt

Manchmal fällt beim Einzug in eine Genossenschaftswohnung ein Finanzierungsbeitrag an. Das ist ein Grund- und/oder Baukostenbeitrag, der je nach Alter, Lage und Größe der Genossenschaftswohnung variieren kann. Den bekommst du allerdings nach Beendigung des Mietverhältnisses mit einer jährlichen Abschreibung von 1 Prozent zurück. 

Um diesen Beitrag finanzieren, können Haushalte mit geringem Einkommen ein sogenanntes Eigenmittelsersatzdarlehen ansuchen. Ein Teil der Bau- und Grundkostenbeiträge wird dabei übernommen. Das Darlehen muss in einem gewissen Zeitraum zurückgezahlt werden. Ob und in welcher Höhe du für eine Förderung infrage kommst, kannst du online berechnen. 

Wie kommst du zu einer Genossenschaftswohnung?

Der Einzug in eine Genossenschaftswohnung ist meistens mit einer gewissen Wartezeit verbunden. Deine zukünftige Wohnung suchst du dir manchmal bereits aus, während sich das Projekt noch im Bau befindet. Es gibt aber auch durchaus ältere Genossenschaftswohnungen, die irgendwann frei werden und auf den Markt gelangen. Das kommt allerdings eher selten vor. 

Um herauszufinden, ob Genossenschaftswohnungen verfügbar sind, solltest du dich am besten direkt an gemeinnützige Bauvereinigungen wenden, um schnellstmöglich über geplante Bauprojekte informiert zu werden. Bei dezidierten Mietkaufwohnungen kannst du die Wohnung zwischen dem 10. und 15. Mietjahr oft auch kaufen. Der Kaufpreis fällt dann auch geringer aus als bei klassischen Kaufwohnungen. 

Voraussetzungen

Können alle in eine Genossenschaftswohnung ziehen? Jain. Gewisse Voraussetzungen gibt es. Du musst EU- oder EWR-Bürger*in sein und das 18. Lebensjahr vollendet haben. Die Anmeldung für eine Genossenschaftswohnung klappt allerdings auch schon ab dem 17. Lebensjahr. 

Dein Einkommen muss sich außerdem zwischen einer bestimmten Mindest- und Höchstgrenze bewegen. Je nach dem jeweiligen Fördergesetz, das für die Wohnung gilt, darfst du die Wohnung auch nicht als Zweitwohnsitz nutzen.

Gerade während dem Studium musst du dir aber normal keine Sorgen wegen zu hohem Einkommen machen 😅

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Vor- und Nachteile

Auch Genossenschaftswohnungen sind mit Vor- und Nachteilen behaftet, über die du dir unbedingt Gedanken machen solltest. 

Einerseits gut ist, dass du beim Einzug in eine Genossenschaftswohnung keine Maklerprovision zahlen musst, die bei Wohnungen am freien Markt ja doch sehr hoch sein kann (auch wenn sich das mit nächstem Jahr sowieso aufhören wird). Außerdem bleibt dir das Zahlen einer Kaution in den meisten Fällen erspart. Auch bei der Miete sparst du Kosten. Im Durchschnitt ist eine Genossenschaftswohnung 20 Prozent billiger als “normale” Wohnungen. Außerdem ist der Mietvertrag meist unbefristet. Finanziell scheint sich die Wahl einer Genossenschaftswohnung daher zu lohnen. 

Der Nachteil für Studis ist, dass sich viele Neubauprojekte außerhalb der Stadt befinden. Gerade zu Anfang deines Studiums, willst du vielleicht lieber in der Nähe deiner Uni und deiner Freund*innen wohnen, um das Studi-Leben richtig auszukosten. Und dann ist da noch der Finanzierungsbeitrag. Ihn zu leisten hat zwar langfristig Vorteile, kann für Studis aber doch ein recht hoher Betrag sein. Es lohnt sich also, genau darüber nachzudenken, ob eine Genossenschaftswohnung das Richtige für dich ist. 

Du hast bereits die perfekte Wohnung gefunden, aber dich plagt das Heimweh? Wir haben ein paar nützliche Tipps gegen Heimweh für dich gesammelt, damit du dich schnell wie zuhause fühlst und natürlich erklären wir dir, was du beim Einzug alles brauchst.

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