Corona-Härtefallfonds: So kommst du als Student*in zu Unterstützung

Seit Montag dem 17.01 gibt es wieder einen Corona-Härtefallfonds für Studierende. Wie du an Geld aus dem Fördertopf kommst, wie der Antrag abläuft und was du vorlegen musst, hier zusammengefasst.

Letzte Woche hat die Österreichische Hochschüler_innenschaft (ÖH) zusammen mit dem Wissenschaftsministerium eine Neuauflage des Corona-Härtefallfonds für Studierende angekündigt. Seit gestern – Montag dem 17.01.2022 – kannst du auch schon deinen Antrag dafür stellen. Wie viel Geld dir zusteht, was die Bedingungen sind, und wo du überhaupt beantragen kannst, erklären wir dir hier.

So viel kriegst du aus dem Corona-Härtefallfonds

Die ÖH und das Wissenschaftsministerium haben sich gemeinsam auf einen Topf aus 500.000€ geeinigt. Der wird zur Hälfte von beiden finanziert und solange ausgeschüttet, wie eben Geld da ist.

Du kannst aus diesem Topf einmalig zwischen 200 € und 1.000 € kriegen, wie uns die ÖH mitgeteilt hat. In Ausnahmefällen sogar bis zu 1.500 €. Wie viel eine Person genau bekommt, entscheidet die ÖH von Fall zu Fall. Grundlegend gilt hier, dass nach Bedürftigkeit ausgeschüttet wird.

Bis dahin kannst du einreichen

Der Corona-Härtefallfonds ist ab sofort für Studierende verfügbar. Du kannst also sofort beantragen, wenn du willst. Die Deadline für die Anträge ist der 31.03.2022. Alle Anträge, die bis dahin vollständig bei der ÖH einlangen, werden auch ausgewertet. Hast du eine Benachrichtigung bekommen, dass etwas fehlt, bekommst du 4 Wochen zusätzlich Zeit. Das darf dann auch nach dem Stichtag am 31. März sein.

Hier kannst du einreichen

Du kannst den Antrag ausschließlich über das entsprechende Portal der ÖH einreichen. Einfach online ausfüllen, entsprechende Belege (siehe weiter unten) beilegen und fertig.

Diese Personen haben Anrecht auf Unterstützung

Laut Angaben der ÖH haben alle ordentlichen Studierenden Anspruch auf Unterstützung, wenn sie “durch die Auswirkungen der Coronakrise in eine finanzielle Notlage gekommen sind.” Außerdem dürfen sie durch keine andere Stelle finanzielle Unterstützung bekommen. Etwas konkreter formuliert sind die Vorgaben also folgende:

  • Du bist sozial bedürftig. Heißt: Deine monatlichen Ausgaben übersteigen deine monatlichen Einnahmen (das betrifft vor allem Ausfälle von Gehalt aufgrund der Corona-Pandemie) und du hast nicht genug Erspartes, um über die Runden zu kommen.
  • Du musst ÖH-Mitglied sein.
  • Du darfst kein*e Miterarbeiter*in der ÖH sein.

Studierende aus dem EU-Ausland und auch aus Drittstaaten haben also ebenfalls Anspruch.

Das musst du angeben

Die ÖH will neben den üblichen auszufüllenden Kästchen wie Name, Wohnort und so weiter noch ein paar mehr Dinge über dich und deine sozialen und finanziellen Umstände wissen.

Diese Liste klingt zwar lang, aber die irgendwie muss die ÖH schließlich entscheiden wer jetzt Geld aus dem begrenzten Fördertopf bekommt. Je mehr Infos sie dafür haben, desto besser. Außerdem musst gar nicht alles angeben. Kannst du irgendwas nicht nennen, kannst du es einfach auslassen und dann später begründen.

  • Was ist dein Hauptstudium (plus dein Studienerfolg in der Vergangenheit)?
  • Beziehst du Studienbeihilfe (und in welcher Höhe)?
  • Zahlst du Studienbeiträge (und in welcher Höhe)?
  • Wie viel Geld hast du monatlich zur Verfügung? Bzw. wie viel Geld haben du und Partner*innen oder Eltern, mit denen du zusammenlebst, monatlich zur Verfügung?
  • Wie viel Geld gibst du pro Monat insgesamt aus? Bzw. wie viel Geld gebt ihr pro Monat insgesamt aus? Dazu gehören Miete, Versicherungen, Lebenshaltungskosten, Fahrtkosten etc.
  • Wer sind deine Eltern und was sind deren Einkommen?
  • Hast du eine*n Partner*in? Was ist deren Einkommen?
  • Wie schaut deine Wohnsituation aus? Wie hoch ist deine Miete, wie groß ist deine Wohnung und wie viele Leute leben hier?
  • Und abschließend: Wohin darf die ÖH das Geld überweisen?

Außerdem musst du deine finanzielle Notlage auch noch in ein paar Sätzen begründen, damit sie für die Mitarbeiter*innen der ÖH nachvollziehbar wird. Erklär also am besten, wie du durch die Corona-Krise in eine finanzielle Notlage gelangt bist (Jobverlust, Kurzarbeit etc.) und warum du deshalb Anspruch auf Unterstützung aus dem Corona-Härtefallfonds hast.

Diese Dokumente musst du einreichen

Die ÖH verlangt für den Antrag einen ganzen Batzen an Dokumenten. Hier die vollständige Liste auf einen Blick:

  • Eine Kopie eines Personaldokuments mit Lichtbild (Pass, Führerschein, Studi-Ausweis etc.)
  • Bestätigungen über Unterstützungsleistungen von anderen Stellen oder Personen
  • Bestätigungen über den Bezug von Unterhaltsleistungen
  • falls ein Konto vorhanden: fortlaufende Kontoauszüge der letzten drei Monate von allen Konten, die auf deinen Namen laufen inkl. Kontoendstand
  • Meldezettel
  • ein Studienblatt aus dem aktuellen Semester
  • allenfalls ein Nachweis über Behinderungen (Behindertenpass, ärztliches Attest)
  • etwaige Kündigungsschreiben, Nachweise für Kurzarbeit, oder Kündigungsschreiben der Eltern
  • gegebenenfalls Informationen über die Fortzahlung von Familien-/Studienbeihilfe

Kurz: Sämtliche Unterlagen, die einen etwaigen Notstand belegen können. Je mehr du vorlegen kannst, desto wahrscheinlicher ist es auch, dass du Unterstützung aus dem Corona-Härtefallfonds bekommst.

Wenn du nicht an alle Dokumente kommst, die dein Antrag braucht, kannst du die übrigens auch einfach auslassen. Erklär in deinem Antrag dann aber unbedingt, warum das der Fall ist.

So lange dauert es, bis dein Antrag bearbeitet ist

Laut Angaben der ÖH dauert es ein paar Wochen, bis du eine Antwort bekommst. Es sollen aber alle Studierenden wirklich eine Antwort bekommen, schau deshalb auch unbedingt hin und wieder in deinen Spam-Ordner!

So oft kannst du beantragen

In den Richtlinien der ÖH steht, dass sie dir nur einen Antrag für den 3. Corona-Härtefallfonds gewähren dürfen. Grund dafür ist, dass sie möglichst viele Studierende finanziell unterstützen wollen. Du kannst also mehr als einmal beantragen, wirst aber nicht mehr als einmal Unterstützung bekommen.

Dahin kannst du dich bei Fragen wenden

Die ÖH hat einige Fragen bereits in ihren FAQs zum Thema beantwortet. Wenn noch etwas unklar sein sollte, hat die ÖH eine Mail-Adresse eingerichtet, an die du dich wenden kannst. Frag aber bitte nicht nach, wie weit sie denn schon mit deinem Antrag sind. Die haben auch so schon genug zu tun.

Hier nochmal die Zusammenfassung

Alle ordentlichen Studierenden in Österreich, die wegen der Pandemie in eine Notlage geraten sind (heißt, die Ausgaben übersteigen die Einnahmen und kein finanzieller Puffer), haben Anspruch auf den Corona-Härtefallfonds. Wenn das für dich gilt, zöger also nicht, selbst auch etwas zu beantragen. Fragen kostet schließlich nichts.

Du hast Fragen zu finanzieller Unterstützung in Österreich allgemein? Dann haben wir hier einen Überblick über Stipendien in Österreich für dich. Und wenn du etwas zur Wohnbeihilfe in Österreich wissen willst, bist du bei uns auch richtig.

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