Wie du mit Sindbad jungen Menschen helfen kannst

Du willst neben dem Studium Gutes tun? Deine Erfahrungen mit jungen Menschen teilen, die ein wenig Unterstützung brauchen können? Nebenbei noch deinen Lebenslauf aufpolieren? Dann werd doch Mentor*in bei Sindbad!

Denk zurück an dein 13jähriges Ich. Was hättest du dir damals am meisten gewünscht? Hilfe bei der Wahl deiner weiteren Ausbildung? Jemanden, der deine Träume unterstützt? Oder eine Person zum Reden, die kein Elternteil ist? Ist deine Antwort darauf ja, dann wäre Sindbad perfekt für dich gewesen. 

Und wir sagen dir das nicht, um Salz in Wunden zu reiben, sondern weil du mit Sindbad genau der Support werden kannst, den du vielleicht nicht hattest. Wir erklären dir deshalb heute, wie du Mentor*in bei Sindbad werden kannst, was es dir “bringt” und worauf du dich einstellen musst.

Was tut Sindbad eigentlich?

“Sindbad ist ein Eins-zu-Eins-Mentoring-Programm, das Schüler*innen am Weg in die weiterführende Schule oder in die Lehre unterstützt”, erklärt Jakob Herzog von Sindbad die Idee hinter dem Social Business. Dabei werden im Mentor*innen zwischen 20 und 35 mit Mentees zwischen 13 und 19 verknüpft. Und zwar immer Eins-zu-Eins, damit beide auch möglichst viel daraus mitnehmen können. 

Der Fokus liegt für Sindbad dabei übrigens auf Kindern in der Mittelschule und in der Regel auf ökonomisch benachteiligten Schüler*innen. Gerade auf jenen also, die vielleicht weniger Support aus dem familiären Umfeld bekommen und die deshalb ein wenig lost sind.

So läuft die Vorbereitung ab

Wenn du dir jetzt denkst, dass du vielleicht nicht perfekt darauf vorbereitet bist, Jugendliche aus ökonomisch benachteiligten Familien durch ihr Leben zu begleiten, können wir dich beruhigen. Sindbad wirft dich nicht ins kalte Wasser. Bevor es überhaupt losgeht, gibt es nämlich Workshops, bei denen du vorbereitet wirst.

“Wir haben am Anfang mehrere Paare aus Mentor*in und Mentee kennengelernt, die gut funktioniert haben. Das war total lieb”, erzählt Emilia Stöckler, eine aktuelle Mentorin bei Sindbad von ihrer Erfahrung. Das, aber auch die Kurse und Briefings haben sie gut darauf vorbereitet, ihre Rolle anzunehmen. 

Und bei etwaigen Fragen, kann man natürlich auch immer nachfragen!

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Wie du bei Sindbad eine*n Mentee findest

Nach diesen ersten Workshops – und einem Sicherheitscheck, ob du wohl keine Gefahr für Kids darstellst – gibt es einen Pairingprozess. “Ich hab ein Video von mir aufgenommen, in dem ich mich vorgestellt habe und über mich und meine Interessen gesprochen habe”, erklärt Daniela Lesky, ebenfalls Mentorin, den Prozess. “Das ist dann von Sindbad mit den Mentees gematcht worden und die haben dann eine Auswahl an Videos bekommen.” Die letzte Entscheidung liegt dann übrigens nicht bei dir, sondern bei den Mentees. 

Wie das Matching abläuft, hängt aber übrigens vom Bundesland ab. Während Wien und Graz zum Beispiel mit der Video-Methode arbeiten, gibt es noch eine zweite Variante. “In Salzburg zum Beispiel läuft das eher ab wie Speeddating”, erklärt Jakob. 

In jedem Fall triffst du dann aber bald zum ersten Mal deinen Mentee. Und was danach kommt, ist immer ganz individuell.

Wie du deiner*m Mentee helfen kannst

Grundlegend liegt der Fokus für Sindbad darauf, junge Menschen auf ihrem weiteren Lebensweg zu unterstützen. Heißt, weiterführende Schulen, eine Lehrstelle oder andere Zukunftsmöglichkeiten finden. Zum Beispiel war das bei Daniela der Fall. “Ich hab zum Beispiel mögliche Schulen für meinen Mentee herausgesucht und so Sachen wie Schnuppertermine und Tage der offenen Tür.” 

Aber teilweise gibt es auch andere Hürden, über die sie ihrer Mentee helfen musste. “Sie ist 13 und ihre Eltern kommen ursprünglich aus Russland. Als der Krieg angefangen hat, wurde sie von ihren Mitschüler*innen gemobbt. Schleich di, du Russin, und solche Sachen musste sie sich anhören. Auch in so einem Fall konnte ich für sie da sein.”

Und für manche Mentees, wie zum Beispiel das Mädchen, das Emilia unterstützt, spielt der weitere Lebensweg eher eine untergeordnete Rolle. “Lehre und Schule waren eigentlich kaum ein Thema, sie brauchte viel mehr eine Freundin, mit der sie über Dinge reden kann, die sie bei ihren Eltern nicht anbringen konnte. Wir treffen uns regelmäßig und sie erzählt mir dann von Freund*innen in der Schule und ich geb ihr Rat oder so.”

Wie du dich mit deinem Teen triffst, ist dabei übrigens ganz euch überlassen. Vielleicht wollt ihr texten oder telefonieren oder ihr geht stattdessen tatsächlich aus dem Haus und trinkt gemeinsam einen Kaffee. Was auch immer am besten für euch funktioniert.

Und wenn es nicht funktioniert?

Ganz wichtig für dich: Du bist dabei nie auf dich allein gestellt. Sindbad hat eine externe Ombudsstelle eingerichtet, an die du dich wenden kannst, wenn irgendwo anstehst oder von einer Situation überfordert bist. Außerdem arbeiten sie mit anderen Organisationen zusammen, die dir weiterhelfen können und an jedem Standort gibt es zwei Ansprechpersonen, die dich betreuen. Und natürlich gibt auch monatliche Check-Ups bei allen Mentor*innen.  

Außerdem können einige Probleme auch einfach selbst überwunden werden. Gerade die Kennenlernphase war für Daniela und Emilia eine Hürde und sie beide mussten Wege finden, einen Zugang zu ihrem Mentee zu finden. In Emilias Fall waren das übrigens koreanische Serien, auf die ihre Mentee steht. 

K-Dramas; bringing people together since …

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Was Sindbad dir bringt

Aber was kannst du selbst von Sindbad mitnehmen? Außer einer neuen Liebe für koreanische Serien? Mit Geld kannst du leider nicht rechnen, aber dafür kannst du Beziehungen schaffen, die vielleicht ein Leben lang halten! Nicht nur mit deinem Mentee, sondern auch mit den anderen Mentor*innen von Sindbad.

“Es gibt den Sindbad Hub und einen Stammtisch für Treffen einmal im Monat”, erzählt Emilia. Hier bekommt man die Möglichkeit, mit anderen Menschen in der eigenen Altersgruppe in verschiedensten Unternehmen zu connecten und dabei Beziehungen zu schaffen, die vielleicht mal einen Job nach sich ziehen.

Außerdem bezahlt Sindbad auch in der Form von Knowhow. Mit Workshops von Unterstützer*innen wie Michael Häupl oder Irmgard Griss zum Beispiel. Und natürlich bekommst du auch ein Empfehlungsschreiben und ein Abschlusszertifikat und auch im Lebenslauf macht sich so eine Erfahrung definitiv gut. 

Ist es empfehlenswert?

Bleibt noch eine letzte Frage: Zahlt es sich aus, Mentor*in bei Sindbad zu werden? “Ich würde es definitiv empfehlen”, sagt Daniela. “Du kannst Wegbegleiter*in sein und du kannst du Grenzen selbst festlegen. Und das beste ist, das das zu einer Freundschaft werden kann.”

Und auch Emilia stimmt dem zu: “Ich hab mir gedacht, es würde für mich zu einem zusätzlichen Stressfaktor werden, aber man sich alles ausmachen und es reicht, wenn man sich hin und wieder Zeit nimmt. Man kann so sogar irgendwie vom eigenen Stress wegkommen.”

Außerdem – das haben sogar beide erwähnt – bekommt man so die Möglichkeit, die Welt mit neuen Augen zu sehen und quasi in eine andere Lebensrealität eintauchen. Allein diese Erfahrung ist unbezahlbar.

Mentor*in werden

Wenn du jetzt übrigens Bock hast, Mentor*in bei Sindbad zu werden – und anderen die Hilfe zu bieten, die du mit 13 gern bekommen hättest –, kannst du dich direkt für die nächste Staffel anmelden! Oder zumindest mal bei einem Info-Abend in deiner Stadt vorbeischauen. 

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