Fahrrad versichern: So schützt du dich vor Diebstahl

Was machst du eigentlich, wenn deinem Rad etwas passiert? Weinen? Zu Fuß gehen? Wir erklären dir, wie du dich mit einer Versicherung für’s Rad schützt.

Du und dein Rad sind eine Romanze, wie sie im Buche steht? Aber ist es überhaupt versichert? Nein? Kein Ding, das ganze Versicherungsthema kann auch ziemlich überfordern. Und zum Glück hast du uns. Wir haben uns für dich durch den Versicherungsdschungel geschlagen und fassen für dich zusammen, wie du dich und dein Fahrrad schützt.

Haushaltsversicherung: Versichert dein Fahrrad eingeschränkt gegen Diebstahl

Wenn du schon eine Haushaltsversicherung hast (good Job!), dann ist dein Rad zumindest eingeschränkt vor Diebstahl geschützt. Das heißt konkret: Die Haushaltsversicherung kommt für den Diebstahl auf, wenn jemand das Rad an deinem Versicherungsort klaut. Dazu zählen

  • die Wohnung 
  • der Keller
  • das Stiegenhaus 
  • ein abgesperrter Garten 

Heißt: Dein Fahrrad ist nur dort versichert. Außerdem muss es an diesen Orten abgesperrt sein, sonst zahlt die Versicherung bei Diebstahl keinen Cent. Macht Sinn, sonst können ja einfach alle einmarschieren. Eine Ausnahme ist deine Wohnung. Wenn du es auch außerhalb dieser Orte versichert haben möchtest, dann kannst du dies mit einer höheren Prämie einschließen.

Was die Haushaltsversicherung bei Diebstahl deines Rads zahlt

Die Obergrenze, die dir deine Versicherung für die Kosten eines neuen Rads erstattet, liegt je nach Versicherung zwischen 1.000 und 7.000 Euro. Wenn der Wert deines Fahrrads beim Zeitpunkt des Diebstahls unter 40 Prozent des Neuwertes liegt, bekommst du nur einen sogenannten Zeitwert vom Versicherer erstattet. 

Das gilt übrigens auch für E-Bikes! Die dürfen aber eine höchst zulässige Leistung von maximal 600 Watt und eine Bauartgeschwindigkeit von 25 km/h nicht übersteigen. Außerdem schließen Versicherungen teilweise den Diebstahl von Akkus aus.

Wirf für die genauen Bestimmungen auf jeden Fall einen Blick auf die Versicherungsbedingugen deiner Haushaltsversicherung. Die findest du auf der Website deines Versicherers und dann einfach Cmd+F oder Strg+F “Fahrrad/Fahrräder”.

Fahrraddiebstahlversicherung: Der umfängliche Schutz gegen Fahrraddiebstahl

Dein Rad ist mehr als ein Drahtesel? Du liebst dein Mountainbike, dein Rennrad, dein insta-worthy Citybike oder dein E-Bike, das du statt einem Auto fährst, abgöttisch? Dann solltest du es auch gegen Diebstahl außerhalb deines Zuhauses versichern. Das gilt auch, wenn dein Rad oft unbeabsichtigt in der Gegend rumsteht (zum Beispiel an der Uni). Und wenn du dann noch bedenkst, dass in Österreich rund 60 Räder pro Tag geklaut werden, kommst du um eine gute Fahrraddiebstahlversicherung fast nicht mehr rum. Wogegen die dein Fahrrad schützt? Gegen:

  • Diebstahl,
  • Teildiebstahl,
  • Vandalismus,
  • Raub,
  • Brand und/oder
  • Explosion

Aber aufpassen: Die Fahrraddiebstahlversicherung wird schnell teuer. Je nach Absicherung und örtlicher Geltung (Österreich, Österreich und Nachbarländer, Europa) liegt die Prämie bei 4 bis 20 Prozent des Neupreises deines Fahrrades pro Jahr! Vergleiche also unbedingt die Deckungssummen der Angebote.

Worauf du bei einer Fahrraddiebstahlversicherung achten musst

Schließt du eine Diebstahlversicherung für dein Fahrrad ab, solltest du auf sechs wichtige Punkte achten:

  1. Selbstbehalt: Deine Prämie wird günstiger, wenn du bei Schäden selbst für  einengewissen Betrag aufkommst.
  2. Neuwert- oder Zeitwerterstattung bei Schäden: Wird für immer der Neuwert oder nur der Zeitwert deines Rads ersetzt?
  3. Zeitliche Begrenzung: Einschränkung, wann der Diebstahl passiert sein muss, damit du Geld kriegst (zum Beispiel: nur Diebstahl zwischen 6 und 22 Uhr ist versichert).
  4. Art des Schlosses: Welches Schloss brauchst du? Das schreiben die meisten vor.
  5. Örtliche Geltung: Gilt es nur in Österreich oder auch in anderen Ländern?
  6. Umfang der Deckung: Gegen was (Diebstahl, Raub, Teildiebstahl, Vandalismus, Brand, Explosion) ist dein Fahrrad versichert?

Das macht die private Haftpflichtversicherung

Wenn du auf einer schmalen Einbahnstraße einen Außenspiegel mit deinem Fahrrad mitnimmst, bleibst du auf den Kosten nicht sitzen. Deine private Haftpflichtversicherung kommt für den Schaden am anderen Fahrzeug auf.

Außerdem schützt sie dich als Privatperson gegen Gefahren des täglichen Lebens und übernimmt den Ersatz von “berechtigten Ansprüchen”. Heißt: Du fügst jemandem einen Schaden zu und die Versicherung übernimmt die Kosten.

Sie gehört zu deiner Haushaltsversicherung und muss (meistens!) gar nicht extra abgeschlossen werden. 

Unfallversicherung: Versichert dich bei Unfällen mit deinem Fahrrad

Rad + Bimgleise = Aua. Mountainbike + schlechter 3-Meter-Sprung = noch mehr Aua! In beiden Fällen rettet dich die Unfallversicherung. Nicht vor dem Aua per se, aber sie deckt zumindest die Kosten nach dem Unfall. Von Behandlung, über Rehakosten bis zum Umbau deiner Wohnung (Hebebühnen, Lift, barrierefreie Zugänge, etc.) oder mögliche Invaliditätsleistung. 

Radelnde Zusammenfassung

Hier nochmal das Wichtigste im höchsten Gang:

  • Daheim ist dein Rad durch die Haushaltsversicherung gedeckt.
  • Die Fahrraddiebstahlversicherung schützt auch andernorts, kann aber schnell ins Geld gehen.
  • Die Haftpflichtversicherung schützt andere vor dir und die Unfallversicherung dich selbst. 

Unser Tipp: Verwende im Alltag ein altes Fahrrad, ohne große finanzielle oder emotionale Bindung. Dein teures Rad für den Sport kannst du so ganz easy und safe in deine Wohnung sperren.

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