Freiwilliges soziales Jahr: Vorteile, Nachteile, Gehalt und mehr im Überblick

Nach der Schule stehen dir alle Wege offen. Doch genau das ist oft das Problem. Welche der unendlichen Möglichkeiten soll man denn nehmen? Du suchst nach einem sinnvollen Gap-Year und willst Erfahrung sammeln, während du der Gesellschaft hilfst? Dann bist du beim Freiwilligen Sozialen Jahr genau richtig!

Auf einmal – gefühlt zumindest – wachst du auf, du hast die Matura in der Tasche und keinen Schimmer, was du jetzt als nächstes machen sollst. Studieren steht zwar vielleicht am Plan, aber was genau und welche Richtung ist noch unklar. Wenn du dich in dieser oder einer ähnlichen Situation befindest, dann haben wir mit dem Freiwilligen Sozialen Jahr – kurz FSJ – genau das Richtige für dich gefunden.

Freiwilliges Soziales Jahr: Die Grundlagen

Das Freiwillige Soziale Jahr gibt es in Österreich seit 2012. Es bietet dir die Möglichkeit, einen einmaligen Einsatz in einem der Bereiche wie dem Rettungswesen oder der Betreuung alter Menschen. Dein Einsatz dauert zwischen sechs und zwölf Monaten und muss von einem anerkannten Träger beauftragt werden. Musst du Wehrpflicht leisten, hast sie aber noch nicht erfüllt, dann kannst du sie auch mit einem mindestens zehn-monatigem FSJ ersetzen. Zur Suche von Einsatzstellen und weiteren Informationen gibt es das freiwilligenweb.

Das FSJ wäre damit aber einen Monat länger als der Zivildienst.

captain-campus-qoute

Warum ein FSJ

Gründe für einen freiwilligen Einsatz gibt es viele. Gerade nach der Schule stehen viele ohne Plan da und wissen nicht, wohin mit sich selbst. In solchen Situationen bietet das FSJ die perfekte Mischung aus Erfahrung sammeln und Gutes tun. Für viele ist es außerdem vielleicht attraktiver als der Wehrdienst. Es gibt dir die Möglichkeit, in verschiedenste soziale Berufsgruppen zu schnuppern und dich dabei selbst besser kennenzulernen.

Gerade zur Berufsorientierung ist ein Freiwilliges Soziales Jahr also bestens geeignet. Es kann und wird von manchen Freiwilligen aber auch als eine Art Auszeit angesehen. Eine kleine Pause zwischen Schule und Studium, bei der man auch einmal durchatmen kann (und nicht ständig irgendwelche Theorie in den eigenen Schädel hämmern muss).

Aus- & Weiterbildung

Nicht nur zur persönlichen Entwicklung, sondern auch zur beruflichen Weiterbildung bist du beim FSJ genau richtig. Am Anfang und während deines Dienstes kannst du kostenlos an Seminaren und Vorträgen teilnehmen, die dich zum Beispiel für den Rettungsdienst ausbilden. Daneben gibt es auch Workshops zur Persönlichkeitsbildung und Berufsorientierung. Diese Events bieten dir auch die perfekte Möglichkeit, andere Freiwillige kennenzulernen und neue Freundschaften zu knüpfen.

Solche Weiterbildungen und Skills sind übrigens auch bei zukünftigen Arbeitgebenden gern gesehen.

captain-campus-qoute

Was verdient man im Freiwilligen sozialen Jahr?

Wegen dem „Freiwillig“ in FSJ könnte man meinen, dass du für deinen Dienst gar nicht entlohnt wirst. Das stimmt aber nicht ganz, da du ja trotzdem irgendwie (über-)leben musst. Zustehen tun dir 255 Euro Taschengeld pro Monat. Dazu kommt noch die Familienbeihilfe, auf die du während deinem Einsatz weiterhin Anspruch hast. Um zur Arbeitsstelle zu kommen, bekommst du außerdem auch noch einen Fahrtkostenersatz.

Manche Stellen bieten dir außerdem auch eine kostenlose Unterkunft, wenn sie so weit weg von dir zu Hause sind, dass Pendeln nicht zumutbar wäre. Gut zu wissen ist außerdem, dass du während deinem FSJ sowohl Unfalls- als auch Pensionsversichert bist.

Behalt aber im Kopf, dass du bei einem Freiwilligen Sozialen Jahr kein normales Einkommen hast. Willst also irgendwie vernünftig überleben (heißt: nicht verhungern), solltest du einen gewissen finanziellen Puffer aufbauen. Wenn du es dir nicht leisten kannst (oder willst), ist es keine Schande, wenn du einfach direkt mit deiner Ausbildung weitermachst.

Wie komme ich zu meinem FSJ?

Der Bewerbungsablauf schaut beim FSJ immer gleich aus. Zuerst schickst du eine Onlinebewerbung ab, die dann erstmal evaluiert wird. Im nächsten Schritt wirst du dann zu einem persönlichen Gespräch eingeladen, um alle Möglichkeiten für dich durchzusprechen und die passende Einsatzstelle zu finden.

Die Einsätze starten immer im Herbst, entweder Anfang September oder Oktober. Ab dem 1. Jänner kannst du dich für einen Dienst mit Start im selben Jahr bewerben. Dabei gilt: First come, first serve. Darum entscheide dich am besten so schnell wie möglich und starte deine Bewerbung hier.

Abschluss

Ein  Freiwilliges Soziales Jahr ist eine großartige Möglichkeit, um dein Gap-Year zu füllen. Einsatzbereiche gibt es viele verschiedene (von Rettungsdienst, über Krankenpflege bis zur Kinderbetreuung) und in den meisten Fällen ist ein FSJ auch leistbar. Dir selbst und auch deinem Berufsweg wird das freiwillige Engagement allemal guttun. Deswegen setz dich am besten gleich dahinter und bewirb dich für dein FSJ!

Andere Studis lesen auch