Es ist dir vielleicht schon aufgefallen – ist auch schwer, es zu ignorieren – aber sehr viel Zeug wird gerade teurer. Die Inflation liegt heuer bei ungefähr 10 Prozent und damit auf einem Höchststand seit circa 70 Jahren. Wir zeigen dir, wie du den größten Brocken dieser Erhöhungen zumindest ein wenig abfedern kannst. Mit Heizkostenzuschüssen.
Heizkostenzuschüsse im Überblick
Sorge wegen Teuerungen
Wenn dir Inflation, Teuerungen und allgemeine Armutsgefährdung ein mulmiges Gefühl geben, bist du nicht allein damit. Unsere Freund*innen von Studo haben kürzlich eine Umfrage in der Studo App durchgefährt. Knapp 90 Prozent (!) der 2.200 teilnehmenden Studis aus Österreich und Deutschland gaben darin an, sie würden sich deshalb Sorgen machen.
Viele von ihnen verändern deshalb auch schon ihren Lebensstil und gehen seltener auswärts essen (72 Prozent) und versuchen, Kosten bei Strom (62 Prozent) oder der Heizung zu sparen (57 Prozent). Letzteres machen dir jetzt übrigens die meisten österreichischen Bundesländer mit eigenen Heizkostenzuschüssen leichter.
Heizkostenzuschüsse in Österreich
Grundsätzlich gilt beim Thema Heizkostenzuschuss in Österreich eigentlich immer: Eein Haushalt muss unter einem gewissen Monatseinkommen liegen, wenn du etwas kriegen willst. Sollte für eine Studierenden-WG eigentlich kein “Problem” darstellen. Beachte auch unbedingt, dass manchmal bestimmte Zuschüsse wie die Familien- oder Studienbeihilfe zum Einkommen gezählt werden und manchmal nicht.
Außerdem musst du deinen Hauptwohnsitz zu einem Stichtag in dem Bundesland haben, in dem du den Antrag stellst. Und ganz wichtig zum Im-Kopf-Behalten: Nur weil du einen Antrag stellst, heißt das nicht, dass du Rechtsanspruch darauf hast. Es gibt einen Topf und aus dem wird solang ausgeschüttet, wie auch was drin ist.
Aber gut, wie schauen jetzt die Heizkostenzuschüsse in Österreichs Uni-Städten aus?
Heizkostenzuschuss in Wien
In Wien gibt es gleich drei Zuschüsse. Den Energiebonus ‘22, die Energieunterstützung Plus und die Energiekostenpauschale. Hier sind sie im Überblick:
- Der Wiener Energiebonus ‘22 beträgt 200 Euro und alle mit Hauptwohnsitz Wien können ihn vorraussichtlich ab Dezember online beantragen. Die Einkommensgrenzen liegen für Single-Haushalte bei 40.000 Euro brutto pro Jahr und für Mehrpersonenhaushalte bei 100.000 Euro.
- Die Energieunterstützung Plus übernimmt Zahlungsrückstände bei Strom und Gas von bis zu 500 Euro. Du kannst online einen Antrag stellen, wenn du Arbeitslosengeld, Mindestsicherung, Wohnbeihilfe, Ausgleichszulage, Pensionsvorschuss oder Umschuldungsgeld beziehst und auch wenn die GIS-befreit bist oder vom Kostendeckel des EAG betroffen bist.
- Die Energiekostenpauschale hast du schon aufs Konto bekommen, wenn du betroffen bist. Du musstest dafür nichts tun.
Heizkostenzuschuss in Graz/der Steiermark
In Graz bzw. der Steiermark bekommst du für alle Heizungsarten 350 Euro Zuschuss. Dafür musst du seit spätestens 9. September 2022 in der Steiermark leben und darfst keine Wohnunterstützung beziehen. Dein Haushaltseinkommen darf bei Single-Haushalten nicht über 1.371 und bei Mehrpersonen-Haushalten nicht über 2.057 Euro im Monat liegen.
Wichtig: Für die monatlichen Haushaltseinkommen geht das Land nicht von deinem monatlichen Gehalt aus, sondern bedenkt auch 13. und 14. Gehalt mit. Ergo wird dein Jahreseinkommen dafür durch zwölf dividiert. Den Antrag kannst du bis Februar stellen.
Energiekostenzuschuss in Linz/Oberösterreich
In Linz bzw. Oberösterreich kriegst du bis zu 200 Euro Energiekostenschuss. Das hat das Land zumindest angekündigt. Wenn du ihn im Frühjahr 2022 schon einmal bekommen, kriegst du ihn automatisch nochmal. Wenn du im Laufe des Jahres umgezogen bist, musst du aber nochmal einen Antrag stellen. Das machst du einfach bei deiner neuen Hauptwohnsitzgemeinde.
Wenn du ihn noch nicht bekommen hast, gilt als Einkommensgrenze für Single-Haushalte 950 Euro und für Mehr-Personen-Haushalte 1.500 Euro netto pro Monat. Mit Kindern erhöht sich der Beitrag nochmal. Das Land zieht dafür dein Einkommen aus 2021 zurate.
Heizkostenzuschuss in Salzburg
Für Salzburg kannst du ab Jänner nächsten Jahres beantragen. Mehr Infos liegen aber aktuell noch nicht vor.
Energiekostenzuschüsse in Tirol/Innsbruck
In Tirol gibt’s gleich zwei Zuschüsse. Einer für Heizkosten und einer für Energiekosten, jeweils mit 250 Euro. Und ja, sofern du die Bedingungen erfüllst, kannst do sogar beide kassieren und damit bis zu 500 Euro bekommen.
- Die Grenzen für den Heizkostenzuschuss liegen bei Haushaltseinkommen von 1.000 Euro für eine und 1.590 Euro für zwei Personen. Bei einer dritten erwachsenen Person im Haushalt kommen 550 Euro dazu und für jede weitere 380 Euro.
- Die Grenze des Energiekostenzuschuss sind höher beziffert mit 1.900 Euro für eine und 2.700 Euro für zwei Personen. Bei einer dritten Person kommen nochmal 750 Euro dazu und bei jeder weiteren 600 Euro.
Du kannst den Antrag bis Ende des Jahres einbringen.
Zwei Heizkostenzuschüsse in Kärnten/Klagenfurt
In Kärnten gibt es zwei Varianten der Heizkostenunterstützung. Eine kleine mit 110 Euro und eine große mit 180 Euro. Und zusätzlich gibt’s auch noch einen 50 Euro Energiebonus, den du automatisch bekommst, wenn du dich für einen der Zuschüsse qualifizierst. Die Grenzen schauen hier folgendermaßen aus:
- Die Einkommensgrenzen der großen Heizkostenunterstützung liegen bei 1.100 Euro für Single-Wohnungen und 1.560 Euro für zwei Personen. Für jede weitere Person kommen 270 Euro dazu.
- Die kleine Heizkostenunterstützung platziert die Grenzen bei 1.250 Euro für eine und 1.730 Euro für zwei Personen. Und auch hier sind es wieder 270 Euro für jede weitere Person.
Die Anträge kannst du bis April 2023 einreichen.
Lass dir kein Geld entgehen!
Abschließen kommt hier noch ein kleiner Appell an dich: Hol dir das Geld, das dir zusteht! Das ist wesentlich besser, als Geld beim Heizen zu sparen und dir dabei nur eine Erkältung zu holen. Und wenn du dir schwer dabei tust, den Antrag auszufüllen, dann hol dir am besten Hilfe von Personen, die das schonmal gemacht haben. Es ist vielleicht nicht immer ganz einfach, um Support zu bitten, aber in dem Fall zahlt es sich wirklich aus.
Du brauchst generell mehr Geld? Dann hol dir doch ein Stipendium! Wir erklären dir, was du bei Studienbeihilfe, Selbsterhalterstipendium und Leistungsstipendium beachten musst.