Neuer ÖH-Fördertopf: Bis zu 2.000 Euro für deine klimafreundliche Initiativen

Du willst einen positiven Impact für unseren Planeten bewirken, aber dir fehlt das Geld? Wir erklären dir, wie du an bis zu 2.000 Euro aus dem neuen Fördertopf für klimafreundliche Initiativen der Bundes-ÖH kommst.

Die Erde brennt. Teilweise buchstäblich, teilweise zumindest metaphorisch. Aber wir müssen dir das eigentlich nicht sagen. Wie quasi alle Studierenden weißt du das. Wie auch Bundes-ÖH-Vorsitzende Sara Velić anmerkt: “Wir Studierende sind uns der Gefahr eines drohenden Klimakollapses bewusst. Es gibt aber auch einen großen Willen etwas dagegen zu unternehmen, diesem Engagement kommen wir mit unserem neuen Fördertopf für klimafreundliche Initiativen nun entgegen.”

Aus diesem Fördertopf für klimafreundliche Initiativen kannst du bis zu 2.000 Euro schöpfen. Zumindest, wenn du eine gute Idee hast. Wie du an das Geld kommst, wer sich dafür qualifiziert, wie die Richtlinien sind und welche Projekte die ÖH ganz besonders sucht, erklären wir dir hier.

Warum überhaupt ein Fördertopf?

Die kurze Antwort: Die Erde brennt und wir müssen etwas dagegen tun. Die längere Antwort von Keya Baier aus dem Vorsitz-Team: “Mit dem Topf haben wir uns zwei Ziele gesetzt: Einerseits wollen wir mit den Projekten Druck auf die Politik ausüben, um die dringend notwendige ökologische Wende einzuleiten. Andererseits wollen wir zeigen, dass wir mit nachhaltigen Alternativen die Lebensrealitäten der Studierenden verbessern können.”

Das heißt übrigens nicht, dass die ÖH die Verantwortung jetzt von der Politik nehmen und auf dich abwälzen will. Große wirtschaftliche Akteure sind weiterhin die wichtigsten Player in diesem Spiel, aber die ÖH will den großen Einfluss von Hochschulen und auch Studi ausnutzen.

Was fördert der Fördertopf für klimafreundliche Initiativen?

Der Fördertopf für klimafreundliche Initiativen ist für studentisch organisierte Projekte da, die zum Klimaschutz beitragen und einen Nutzen für Studierende aufweisen. Außerdem soll er die Innovationen von Studis fördern und die Sichtbarkeit von Projekten erhöhen, die einen positiven Impact auf das Klima haben.

Kurz: Projekte, die gut für Klima, gut Studis und gut für die Aufmerksamkeit rund um das Thema sind.

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Welche Projekte würde die ÖH gern sehen?

Wir haben Max Pilz Referent für Umwelt- und Klimapolitik gefragt. Er nennt hier unter anderem Lehrveranstaltungen von Studierenden. “Sowas wie die Ringvorlesung ‘Climate Change and climate crisis’. Es ist schon schwer genug, als Studierende*r Zeit dafür zu finden und die Bewilligungen zu bekommen, ohne im schlimmsten Fall selbst auf den Kosten sitzen zu bleiben oder Gastvortragenden absagen zu müssen, weil zum Beispiel das Zugticket nicht erstattet werden kann.”

Andere Ideen wären für Max “klassische Projekte wie Fahrradreperatur-Stationen oder Lastenradverleihe an den Universitäten”. In jedem Fall sollen die Projekte Probleme und Mängel beheben, die von Hochschulen zu oft ignoriert werden und die Unis und FHs im Bestfall auch dazu motivieren, selbst aktiv zu werden.

Wer kann daraus schöpfen?

Grundlegend können sämtliche juristischen und natürlichen Personen, Studienvertretungen, Hochschulvertretungen und Organe der Hochschüler*innschaften Anträge stellen. Zumindest, wenn sie den Zielen für den Fördertopf für klimafreundliche Initiativen der ÖH entsprechen. Also auch du!

Wie viel Geld steckt da drin?

Der Höchstbetrag ist 2.000 Euro. Wie viel du aber tatsächlich bekommst, hängt davon ab, was wirklich umgesetzt wird und von wem es umgesetzt wird. Wenn du einen einzelnen Radständer baust, kriegst du logischerweise weniger, als wenn du einen Unterstand für Räder oder Ladestationen für E-Bikes finanzieren willst. Hier eine Aufstellung, wer wirklich wie viel bekommt:

  • Natürliche Personen und juristische Personen kriegen für ihr Projekt bei Bedarf die vollen 2.000 Euro.
  • Studienvertretungen bekommen bis zu 900 Euro.
  • Organe der Hochschül*innenschaften bis zu 1.800 Euro.
  • Hochschulvertretungen bekommen bis zur Hälfte Eigenmittel, die sie für ein Projekt aufgewandt haben, aber maximal 2.000 Euro.

Nicht vergessen: Du kannst nur maximal so viel Geld bekommen, wie dein Projekte gekostet hat und du musst auch alles belegen können.

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Was wird bezahlt?

Grundlegend kannst du die Förderung nur für ein Gesamtprojekt beantragen und auch nur für Projektbereiche, die eindeutig abrechenbare Ausgaben aufweisen. Schwarz läuft hier gar nichts. Außerdem gibt es ein paar Punkte, die die ÖH nicht bezahlt:

  • Honorare bzw. Personalkosten
  • alkoholische Getränke
  • Festivitäten
  • Periodisch erscheinende Druckwerke (Magazine, die regelmäßig erscheinen)
  • Abschlussarbeiten
  • Lehrveranstaltungen und Exkursionen (außer, wenn sie von Studis selbst organisiert werden)
  • Projekte, die Studierendenfraktionen, Listen oder wahlwerbende Gruppen der ÖH Bundesvertretung sowie der lokalen Hochschulvertretungen, politische Parteien sowie deren Teilorganisationen begünstigen
  • Projekte, denen Greenwashing-Strategien zugrunde liegt (sprich: Zeug, das sich öko und grün anhört, aber in Wahrheit nur echte Probleme verschleiert)

Außerdem (und das ist wichtig) kannst du nur Projekte einreichen, die sich erst in der Planungsphase befinden. Keine, die schon abgeschlossen oder in Arbeit sind. Und natürlich auch keine, die Vorurteile, Klischees, Geschlechterstereotypen oder irgendeine Form der Diskriminierung transportieren.

Was musst du machen, um es zu kriegen?

Zuerst musst du dich mal für die Förderung qualifizieren und dann musst du den Förderungsantrag der ÖH ausfüllen. Darin wollen sie folgendes von dir wissen:

  • Eckdaten (über dich, andere Projekt-Mitarbeitende und das Projekt selbst)
  • eine Projektbeschreibung (Was? Wo? Wie? Für wen?)
  • eine umfassende Beschreibung über die Relevanz für Studierende, warum du das Projekt jetzt machst und was du dir erwartest
  • eine Erklärung über die klimapolitische Relevanz
  • einen Zeitplan
  • eine Kostenanalyse oder einen Finanzierungsplan (nach ihrer Vorlage)

Außerdem kannst du noch Zusatz-Infos wie verwendete Literatur, geplante Veröffentlichungen und mehr anhängen.

Was passiert nach deinem Antrag?

Zweimal pro Semester setzt sich ein Gremium der Bundes-ÖH zusammen und beschließt, ob die Anträge angenommen werden. Sie behandeln in diesen Sitzungen alle vollständig eingegangen Anträge. Heißt für dich: Je schneller und ausführlicher du ihnen deine Idee erklärst, desto schneller kriegst du auch eine (hoffentlich positive Antwort). Wann genau diese Gremien tagen, konnten wir leider nicht herausfinden.

Was musst du bei der Auszahlung beachten?

Für die Auszahlung ist wichtig, dass du deine Bankverbindungen angibst (logisch irgendwo) und auch wirklich alles, wofür du Geld willst, auch mit einem Originalbeleg belegst. Zugtickets, Getränkekosten, alles.

Außerdem musst du auch eine Abrechnung für das Gesamtprojekt vorweisen und einen Abschlussbericht für dein Projekt.

Was soll in den Endbericht?

In den Endbericht für den Fördertopf für nachhaltige Initiativen der ÖH musst du alles packen, das über den Verlauf, den Inhalt und die Ergebnisse deines Projekts Auskunft gibt. Erklär also einfach, was du gemacht hast, wie es funktioniert hat und was für Ergebnisse du feststellen konntest. Leg auch alle Publikationen (Flyer, Poster, Zines) bei, die du dafür angefertigt hast.

Wichtig ist hier, dass dein Endbericht nicht zu sehr von deinem ursprünglichen Projektplan abweichen darf. Ist das der Fall, verfallen die zugesagten Projektmittel. Ähnliches gilt übrigens für grobe Abweichungen bei den finanziellen Mitteln. In diesem Fall muss die ÖH den Antrag neu annehmen. Außerdem kann die ÖH auch von dir verlangen, dass du hin und wieder Zwischenberichte einreichst.

Immer noch mit dabei? Perfekt! Dann los, Plan dein Projekt, hol die die Finanzspritze von der Bundes-ÖH aus dem Fördertopf für klimafreundliche Initiativen und hilf dabei mit, unseren Planeten ein wenig besser zu machen! Oder zumindest ein bisschen weniger brennend.

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