Verloren im Versicherungs-Wirrwarr? Wir zeigen dir, was du als Studi unbedingt wissen solltest

Kranken-, Unfall- und Haushaltsversicherung sind für dich Fremdwörter? Dann hast du mit dem Großteil der Studierenden etwas gemeinsam. Wir erklären dir alles, was du rund ums Thema Versicherungen wissen musst.

Bei dem trockenen Begriff „Versicherung“ fallen den meisten Studis automatisch die Augen zu. Verständlich, neben deinem hektischen Uni-Alltag, Nebenjob und Freizeit-Stress ist das wohl das letzte Thema, mit dem du dich auseinandersetzen willst. Trotzdem, über deine rechtliche Lage während des Studiums solltest du immer informiert bleiben, auch wenn’s nicht lustig ist.

Du bist es leid, dich durch das Wirrwarr an Infos zum Thema Versicherungen zu kämpfen? Wir auch, deshalb stellen wir dir hier die wichtigsten Versicherungen vor, über die du als Student*in bescheid wissen solltest.

Krankenversicherung

Als Studieneinsteiger*in kann man beim Thema Kranken- und Unfallversicherung leicht mal den Überblick verlieren. Fakt ist, dass Studierende, die das 27. Lebensjahr noch nicht überschritten haben, Familienbeihilfe beziehen und über keine selbstständige Krankenversicherung verfügen, weiterhin bei den Eltern mitversichert sind. Fällt eine dieser Voraussetzungen weg, war’s das auch mit deiner Mitversicherung!

Aber aufgepasst: Beim Wegfallen der Familienbeihilfe gibt’s noch ein kleines Schlupfloch. Du kannst deinen Versicherungsstatus aufrechterhalten, indem du eine Inskriptions- oder Studienbestätigung deiner Uni vorlegst. Ab dem 2. Studienjahr musst du zusätzlich einen Studienerfolg von 8 positiv absolvierten Semesterstunden oder 16 ECTS für’s vorherige Studienjahr erbringen.

Es empfiehlt sich also, am Ende jedes Semesters zu checken, ob dein Mitversicherungsstatus noch on point ist. Vor allem, wenn du gerade einen Studienwechsel hinter dir hast. So vermeidest du ein böses Erwachen und plötzlich ohne Krankenversicherung dazustehen.

Solange du Familienbeihilfe beziehst, musst du dir meistens keine Gedanken um die Krankenversicherung machen.

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Du hast keinen Anspruch mehr auf Familienbeihilfe und auch der nötige Studienerfolg geht sich nicht aus? Keine Panik, bei der ÖGK kannst du ganz easy eine Selbstversicherung abschließen. Die ist preislich auch noch relativ studierendenfreundlich, mit einem monatlichen Beitrag von 64,78 Euro. Auch hier gibt es aber Voraussetzungen:

  • Du darfst nicht mehr als 15.000 Euro pro Jahr verdienen
  • Du musst die Anspruchsdauer einhalten (Vorgesehene Studienzeit plus maximal vier Semester)
  • Du darfst dein Studium nur zwei mal wechseln
  • Du solltest kein bereits absolviertes Studium haben

Unfall-und Haftpflichtversicherung

Bis jetzt klingt das alles ganz schön kompliziert? Dann gibt’s jetzt die good News! Unfall- und Haftpflichtversicherung sind bereits im ÖH-Beitrag oder dem Studienbeitrag inkludiert, den du jedes Semester bezahlst. Bei regelmäßiger Einzahlung musst du dir darüber also keine Sorgen machen. Grundsätzlich deckt diese Versicherung Unfälle und Schäden ab, die am Weg von und zur Uni, oder im Rahmen deines Studiums passieren.

Wenn dir also dicke Wälzer auf die Füße fallen, oder du die Kurve ums Institut mit dem Rad mal wieder zu sportlich nimmst, bist du mit der Unfall- und Haftpflichtversicherung der ÖH abgesichert.

Haushaltsversicherung

Der Abschluss einer Haushaltsversicherung wird von Studis gerne mal vergessen, was aber im schlechtesten Fall teuer werden kann. Wohnst du im Wohnheim oder Internat, solltest du im Vorhinein abchecken, ob eine Haushaltsversicherung im Preis mitinbegriffen ist oder nicht. Bei einer eigenen Wohnung oder WG, solltest du aber in jedem Fall frühzeitig eine Haushaltsversicherung abschließen.

Ohne Haushaltsversicherung stehst du bei Schäden an der Wohnung/WG oder Diebstahl ziemlich blöd da. Manchmal kann schon eine gebrochene Wasserleitung erheblichen Schaden anrichten, oder bei einem Einbruch dein Uni-Laptop gestohlen werden. Sowas kann ein tiefes Loch in dein sowieso schon bescheidenes Studi-Börserl reißen, wenn du keine entsprechende Absicherung hast. Haushaltsversicherungen werden von den meisten gängigen Versicherungen angeboten, zum Beispiel hat die Wiener Städtische ein Angebot speziell für Studierende, um nur 4,90 Euro im Monat.

Praktikum

Viele Studierende müssen im Laufe ihrer Uni-Karriere ein Pflichtpraktikum absolvieren. Wie du dir vielleicht schon denken kannst, ist auch hier dein Versicherungsstatus nicht immer so easy zu überblicken. Entscheidend ist hier, ob du für dein Praktikum bezahlt wirst oder nicht.

Kriegst du Geld im Praktikum (vor allem wenns mehr als die Geringfügigkeitsgrenze ist), bist du vollversichert!

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Bekommst du für dein Praktikum Geld, muss dich dein*e Arbeitgeber*in bei der Sozialversicherung anmelden. Übersteigt deine Entlohnung die Geringfügigkeitsgrenze (485,85 Euro im Monat), steht dir eine Vollversicherung zu. Ist das nicht der Fall, bleibt’s bei einer Unfallversicherung.

Dein Praktikum ist unbezahlt und du machst dir Sorgen, plötzlich ohne Versicherung dazustehen? Ruhig Blut, dein*e Arbeitgeber*inmuss dich dann zwar nicht zur Pflichtversicherung anmelden, aber die Schüler- und Studierendenunfallversicherung erstreckt sich auch auf das Pflichtpraktikum. Du verlierst also keinen Anspruch auf deine bereits bestehenden Versicherungen.

Wenn du diese Infos beachtest, solltest du beim Thema Versicherungen ab sofort Profi sein. Du willst auch weiterhin über deine Rechte als Studi informiert sein? Dann schau doch bei unseren Artikeln über Wohnbeihilfe im Studium und Stipendien in Österreich vorbei, um immer auf dem neuesten Stand zu bleiben.

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