Möbel aufmöbeln: So restaurierst du Ramsch vom Flohmarkt

Der gekonnte Mix aus Alt und Neu macht deine Einrichtung erst individuell. Am Flohmarkt oder online kannst du tolle Raritäten finden. Meistens sind die aber nicht mehr in einem top Zustand. Aber da fängt der Spaß erst an! Wir zeigen dir hier die wichtigsten Tipps, wie du deine Möbel so richtig aufmöbeln kannst!

DIY-Möbel sind originell und bereichern die Inneneinrichtung in jeder Hinsicht. Ein schönes altes Möbelstück von einer Fachperson restaurieren zu lassen, ist aber oft teuer. Hast du etwas handwerkliches Geschick? Dann baue oder restauriere dir doch selbst schöne Möbel für dein Zuhause! 

Ob Holzmöbel, Polstermöbel oder Bilderrahmen, dein Flohmarkt-Fund kann zum neuen Centerpiece für deine Wohnung werden. Die Restaurierung macht viel Spaß und das ganze Projekt ist obendrein nachhaltig und umweltschonend. Hier findest du Schritt-für-Schritt-Anleitungen beliebter Restaurierungsprojekte und nützliche Adressen für Werkstätten.

Holzmöbel für dein Esszimmer restaurieren

Zieh zuerst alle Schrauben fest und pinsel lockere Stellen mit Holzleim ein und drück sie fest. Wenn eine Stelle gebrochen ist, den betroffenen Bereich gut abschleifen, Holzleim auftragen und mit einem festen Gurt oder ähnlichem (über Nacht) fixieren.

Danach schleifst du das ganze Möbelstück mit einer Stahlwolle ab. Je nachdem wie „neu“ das Möbelstück aussehen soll, desto gründlicher und länger muss du arbeiten.

Nun trägst du die Holzbeize auf, diese gibt es in vielen Holztönen. Die Holzbeize muss mit einem Pinsel in regelmäßigen Bahnen in der Faserrichtung des Holzes aufgetragen werden. Am besten du arbeitest dich von unten nach oben, um Beizenspritzer zu vermeiden.

Das Polieren der Oberfläche dient dem Schutz des Holzes und verleiht dem Möbelstück einen schönen Glanz. Du brauchst Schellackpolitur und einen Polierballen. Der besteht aus reiner Wolle oder Wattepads eingewickelt in einem Stofftuch und soll eine gute Saugfähigkeit haben. Du tränkst den Polierballen in der Schellackflüssigkeit und führst ihn mit kreisenden, schnellen Bewegungen über die Holzfläche. Wichtig ist, dass du die gesamte Fläche bearbeitest und den Arbeitsgang mehrmals wiederholst, bis du mit dem Ergebnis zufrieden bist.

Neuer Stoff gefällig? Alte Polstermöbel im modernen Look

Wenn du Polstermöbel neu beziehen willst, brauchst du folgendes:

  • Tacker
  • Schere
  • Hand-Polsternadel und Stecknadel
  • Maßband
  • Strapazierfähigen Polsterstoff
  • Nähgarn
  • Vlies

Hast du alles bei der Hand? Perfekt! Dann kommt hier deine Schritt-für-Schritt-Anleitung: 

  1. Suche dir einen geeigneten stabilen Möbelstoff aus.
  2. Miss deinen Polster ab. Addiere die dreifache Höhe zur Länge und Breite, dann hast du die Größe des Stoffes, den du zum Beziehen brauchst.
  3. Löse den Polster vom Stuhlgestell.
  4. Entferne den alten Bezug. Solange der alte Bezug nicht schlecht riecht oder unförmig ist, kannst den neuen Stoff auch einfach über den alten befestigen.
  5. Stoff zurechtschneiden: Lege den Sitzpolster auf den Stoff, mit der Sitzseite nach unten. Schneide den Stoff so zurecht, dass an den Seiten ausreichend Stoff übersteht, den man um den Sitz falten kann (ca. zwei bis dreifache Höhe des Sitzes).
  6. Vlies anbringen: Schneide in passender Größe ein Stück Vlies zu und lege es zwischen Stuhl und dem neuen Stoff. Dadurch wird die Sitzfläche ebenmäßig und angenehm weich.
  7. Stoff mit Steckklammern in Position bringen: Falte den Stoff auf allen Seiten um und befestige ihn mit Stecknadeln. Achte darauf, dass der Stoff glatt und fest anliegt.
  8. Stoff mit Heftklammern befestigen: Bringe an den Seiten von der Mitte in Richtung der Ecken Heftklammern an. Spann dabei den Stoff fest an, damit keine Falten entstehen.
  9. Falte die Ecken um: Falte die Ecken entlang der Diagonalen um und befestige sie mit Stecknadeln. Schneide überflüssigen Stoff weg.
  10. Nähe die Ecken mit Kreuzstich fest: Arbeite entlang der Diagonalen mit kleinen parallelen Stichen und ziehe die Stoffseiten immer wieder gut zusammen.

Nützliche Adressen in deiner Nähe

Du hast nicht alle Werkzeuge daheim in der WG? Geschweige denn genug Arbeitsfläche? Dann haben wir die richtigen Adressen für dich, in denen du dich kostengünstig und kurzfristig einmieten kannst.

  • Wien: Der Werksalon ist eine Gemeinschaftswerkstatt für Alle, Preise sind 14 Euro/Stunde bzw. 89 Euro/Tag. Außerdem gibt es auch monatliche Mitgliedschaften.
  • Salzburg: Die ok.Werkstatt bietet eine Holz-, Textil, oder Kreativwerkstatt. Kosten ab 2 Euro/Stunde. 
  • Innsbruck: Die Werkstattcouch bietet ein umfangreiches Sortiment an Werkzeug und diversen Handmaschinen und kann an offenen Tagen genutzt werden, ganz nach dem Motto „do-it-together statt do-it-yourself“. Der Ort finanziert sich durch „Spenden“, die für Studierende bei 3 Euro/Stunde oder 20 Euro/Tag liegen.
  • Graz: Der realraum ist ein Treffpunkt zum Basteln, Experimentieren, ein Hackerspace und vieles mehr. Eine Mitgliedschaft muss beantragt werden, der Mitgliedsbeitrag liegt bei 25 Euro pro Monat..

Handwerkliches Fazit

Nachhaltiges Upcycling bietet dir die Möglichkeit, aus alten Dingen neue individuelle Lieblingsstücke zu machen. Der Prozess des Flohmarktstöberns, über die DIY-Restaurierung bis hin zum neuen Möbelunikat für dein Zuhause ist spannend und macht viel Spaß. Keine Angst vor handwerklichen Hürden, mit der richtigen Anleitung und eventuell Unterstützung in der Werkstatt kannst du’s schaffen!

Wenn du noch mehr Einrichtungstipps brauchst, haben wir einige Ratschläge für ein kleines Budget. Außerdem haben wir die besten Ergänzungen für kleines Geld für deine Wohnung parat.

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