Ich versteh nur train station: Sprachenlernen leichtgemacht

Du sitzt im Sprachkurs und kommst einfach nicht mit? Lokativformen, neue Buchstaben und simulierte Dialoge über Hotelreservierungen rauben dir den Schlaf? Wenn die Motivation fürs Sprachenlernen nachlässt, verliert man schnell den Überblick. Aber keine Sorge, wir haben ein paar Punkte für dich, mit denen du schnell wieder back in the game bist.

Es geht beim Sprachenlernen nicht nur um die richtige Lernstrategie, sondern auch darum, was du mit der Sprache verbindest. Es sollte Spaß machen, in einen Teil anderer Kulturen einzutauchen. Aber welche macht überhaupt Spaß?

An vielen Unis und FHs gibt es jede Menge verschiedener Sprachangebote. In den nächsten Jahren werden Mandarin, Spanisch, Englisch und Hindi die vier wichtigsten Sprachen sein. Natürlich wäre es super, eine dieser Sprachen sprechen zu können. Wenn du aber eine Faszination für Japan hast und damit viel mehr Freude hast, solltest du lieber Japanisch lernen! Und das bringt uns schon zum ersten Punkt dieser Liste:

1. Warum lernst du die Sprache?

Eine Fremdsprache zu lernen ist eine Challenge und du musst viel Zeit und Mühe investieren, damit es klappt. So etwas macht man nicht einfach so, sondern du hast im Normalfall deine Gründe dafür. Führ dir diese immer wieder vor Augen, denn nur sie können dich fürs Lernen eines trockenen Vokabelsalats motivieren.

Anmerkung von Cap: Ich mach meinen Vokabelsalat ja gern mit Balsamico, Olivenöl und etwas Parmesan ab 😋

Vielleicht denkst du jetzt über deinen eigenen Zugang zur Sprache nach und dir wird klar, dass dir deine Gründe nicht oder nicht mehr ausreichen. Das ist nicht schlimm, du hast zwei Optionen: 1.: Du hörst auf, die Sprache zu lernen. Oder 2.: Du suchst dir mehr Gründe, die dich motivieren.

Plan in absehbarer Zeit eine Reise in das Land, dessen Sprache du beherrschen willst. Oder setz dir andere Ziele, die du dann step by step angehst. Ob du dich im Restaurant nebenan mit dem Kellner aus Bosnien in seiner Muttersprache unterhalten willst, ein türkisches Buch lesen und verstehen möchtest oder lieber ohne die Hilfe einer Internetübersetzung mit jemandem auf russisch chattest, bleibt dir überlassen. Auch wie groß oder klein du dir deine Meilensteine setzt, ist deine Entscheidung. Es geht ja schließlich darum, was du mit der Sprache erreichen willst.

2.  All day, every day

„Integrier die Sprache in deinen Alltag!“ – diesen Tipp hast du bestimmt schon mal in der Schule von einer Lehrperson gehört. Und sie hatte so recht damit! Man kann eine Sprache nicht richtig lernen, wenn man sich nur zwei Stunden in der Woche mit ihr beschäftigt. Damit du nicht nur anstrengende Lernsessions (also negative Emotionen) mit der Fremdsprache verbindest, musst du ihr einen Platz in deinem Leben geben – wie du das anstellst, darfst du dir wieder aussuchen.

Am einfachsten geht es, wenn du ganz alltägliche Dinge langsam auf die neue Sprache umstellst. Schau deine Lieblingsserie, die du ohnehin schon x-mal gebingt hast und auswendig kannst, doch mal auf italienisch. Oder geh zum nächsten größeren Bahnhofskiosk und kauf dir zur Abwechslung die französische Ausgabe deines Modemagazins. Du kannst auch die Sprache deines Handys umstellen, so bist du dann wirklich jeden Tag damit konfrontiert.

Noch ein Tipp: Such dir jemanden aus deinem Sprachkurs und versuch, mit der Person nur in der Fremdsprache zu reden oder schreiben.

3. So wirst du deinen Akzent los

Die Vokabeln sitzen zwar und auch die Grammatik ist kein Problem für dich, aber bei der Aussprache hast du Schwierigkeiten? Das ist ganz normal, denn der Fokus vom Sprachunterricht liegt paradoxerweise leider nicht immer beim Sprechen. Es ist schön und gut, spanische Bildgeschichten schreiben zu können – wenn wir wegen unserem Akzent dann während dem Mallorca-Urlaub unser Eis trotzdem auf englisch bestellen, läuft irgendwas nicht ganz richtig.

Das beste Mittel dagegen: Zuhören und sprechen! Schritt 1: Such nach Hörbüchern, Podcasts, Liedern oder Filmen mit Untertiteln in der Sprache, die du perfektionieren möchtest. Achte genau darauf, wie welche Wörter ausgesprochen werden. Dann wird automatisch viel hängenbleiben. Schritt 2: Wenn du eine*n Muttersprachler*in kennst, unterhalte dich so viel wie möglich mit der Person! Und wenn du keinen kennst: Versuch, die Akzente und Sprechmuster der Charaktere aus Serien zu imitieren.

4. Kleine Helferlein

Es gibt viele kostenlose Apps zum Sprachen Lernen, die alle unterschiedliches können. Mit Quizlet kannst du zum Beispiel Vokabeln üben – du wirst nach dem Lernen abgeprüft und die App merkt sich, welche Wörter dir schwerfallen. Auch die Basisversion von Duolingo kann dir beim Fremdsprachenerwerb helfen: Sie enthält nicht nur Hörübungen und Simulationen von Alltagsgesprächen, sondern unterstützt dich auch bei der Organisation und Zielsetzung. Und wenn wir ehrlich sind, finden wir es wirklich süß, dass uns eine kleine Eule durch die Lektionen führt!

@duolingoreal ones let you do the bare minimum and give you full credit 😌 ##Duolingo ##ourgodisanawesomegod ##trend ##comedy ##god ##imscared ##DuaLipa ##DuaLingo♬ original sound – William

Ein Haken an der App: Für Deutschsprachige kann man bis jetzt nur die Kurse Englisch, Spanisch und Französisch auswählen. Die meisten anderen Kurse sind auf englisch. Weitere Apps zum Ausprobieren: Memrise, Babbel und Busuu.

5. Next Level: Neues Alphabet lernen

Das Lernen einer neuen Sprache ist an sich schon herausfordernd. Wenn dann auch noch die Buchstaben komplett anders aussehen als die deiner Muttersprache, kann das überfordernd sein. Versuch am besten, die neuen Buchstaben mit bereits bekannten zu vergleichen. Ein Beispiel: Das russische „G“ sieht aus wie ein umgedrehtes deutsches „L“. Mit solchen Verknüpfungen kannst du dich langsam an ein neues Alphabet herantasten.

Tipp von Cap: Ein neues Alphabet zu lernen klingt schwierig, ist aber letzten Endes nichts Anderes als Vokabeln zu büffeln.

Wenn du schon ein paar Buchstaben kannst, fang außerdem an zu lesen! Du merkst dir das Alphabet viel besser, wenn du die Zeichen in Worten siehst. Bist du bereits etwas vertrauter mit den Buchstaben, versuch in der Sprache zu schreiben. Für komplexere Alphabete wie japanisch oder chinesisch gibt es übrigens auch Apps. Hier musst du die Zeichen aber sowieso wie Vokabeln in deinen Kopf hämmern.

6. Lass dich auf das Drumherum ein

Wir verknüpfen Sprachen immer mit Kulturen, die uns faszinieren oder gefallen. Das Lernen wird dir leichter fallen, wenn du dich voll und ganz auf das Drumherum einlässt. Beschäftige dich mit den Ländern und Menschen, die diese Sprache jeden Tag verwenden. Was unterscheidet sie von dir? Was verbindet dich mit ihnen? Koch authentische Rezepte, schau dir originale Filme an oder tanz zu Songs, von denen du vielleicht erst die Hälfte verstehst. Versetz dich in die Mentalität anderer Kulturen hinein, dann wirst du auch ihre Sprache besser verstehen.

Besonders Redewendungen machen in anderen Sprachen als der eigenen oft wenig Sinn. Wenn du aber mehr über die Menschen weißt, die sie verwenden, kannst du vielleicht mehr damit anfangen. Pass aber auf, dabei nicht in ein Klischee-Denken zu verfallen! Am besten ist es, wenn du Leute aus dem jeweiligen Land kennenlernst und sie dir die Kultur näherbringen.

Zum Schluss noch das Wichtigste: Hab keine Angst oder Scheu, eine neue Sprache zu sprechen! Fehler zu machen, ist völlig normal und sogar notwendig, damit du dich verbesserst. Außerdem: Die meisten Muttersprachler*innen freuen sich schon, wenn du auch nur ein paar Sätze in ihrer Sprache sprechen kannst. Und Grammatik spielt dabei nur eine kleine Rolle 😉

Du willst noch mehr hilfreiche Lerntipps? Dann finde doch heraus, welcher Lerntyp du bist und wie du in Zukunft schneller auswendig lernst.

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