Studi-Wörterbuch: ECTS, Modul, prüfungsimmanent

Überfragt von den vielen Wörtern in deinem Uni-Alltag? Du fühlst dich, als ob du in einer Buchstabensuppe schwimmst? Gute Nachrichten: Wir löffeln im Studi-Wörterbuch die Suppe mit dir aus! Diesmal: ECTS, Modul und prüfungsimmanent.

Im Studiversum tauchen immer wieder Begriffe auf, mit denen wir Studierende auf den ersten Blick nichts anfangen können. Um dir Erklärungen für diese außerirdischen Wörter zu liefern, gibt’s das Studi-Wörterbuch. Hier sammeln wir Ausdrücke, um dir künftig die Frage „Was heißt das?“ zu ersparen. Dieses Mal sind die Begriffe ECTS, Modul und prüfungsimmanent dran.

Was sind ECTS? 🪐

Willkommen am Planeten ECTS – eure Wege werden sich im Studium oft kreuzen. Diese Abkürzung steht für das „European Credit Transfer and Accumulation System“. Dahinter verbirgt sich ein System, das Studienleistungen anrechnet, sammelt, übertragbar und transparenter macht. Außerdem sorgt es dafür, dass sie in Europa vergleichbar werden. Man kann ECTS-Punkte wie eine europaweit gültige Währung für die im Studium erbrachten Leistungen sehen.

Ein ECTS-Punkt, auch Credit genannt, entspricht in etwa einem Arbeitsaufwand von 25 Stunden. Im Bachelorstudium beträgt der gemessene Studienaufwand mindestens 180 ECTS, im Masterstudium sind es mindestens 120 ECTS. Für die Gewichtung deiner Noten zählt: Je mehr ECTS-Punkte ein Modul, desto mehr Einfluss hat diese Leistung auf deinen Gesamtnotendurchschnitt. In den Arbeitsaufwand für ECTS-Punkte werden miteinbezogen: Lehrveranstaltungen, Selbststudium, Praktika, Prüfungsvorbereitung, Abschlussprüfungen oder -arbeiten. Wichtig: ECTS-Credits werden erst angerechnet, wenn du eine Lehrveranstaltung oder Prüfung positiv abgeschlossen hast.

Doch dieses System ist nicht fehlerfrei: Die Anzahl der ECTS-Punkte wird nach der subjektiven Einschätzung von Lehrenden vergeben. Das sorgt oftmals für eine Ungleichverteilung der Credits, wie es beispielsweise viele beim Vergleich von Prüfungen im Jus-Studium (Europarecht vs. Steuerrecht) empfinden.

Anmerkung von Cap: ECTS sind kein perfektes System und gehören vielleicht überdacht. Aber sie sind immer noch besser als gar kein System.

Wie viel Rechenarbeit mit ECTS auf dich wartet, um die nötigen Punkte pro Semester zu erreichen, hängt von deinem Hochschultyp ab. Eine Fachhochschule plant deine Lehrveranstaltungen so, dass du pro Semester immer um die 30 ECTS-Punkte erreichst und dich um nichts mehr kümmern musst. Anders gestaltet sich das zum Beispiel an Universitäten: Hier bist du selbst für die Einteilung deiner Fächer und somit auch deiner ECTS zuständig.

Good to know: Damit deine Eltern auch für Studierende wie dich weiterhin Familienbeihilfe bekommen, musst du im ersten Studienjahr 16 ECTS-Credits im Zuge von Pflicht- und Wahlfächern oder 14 ECTS-Credits durch Prüfungen der Studieneingangs- und Orientierungsphase (STEOP) vorweisen.

Was ist ein Modul an der Uni? ☄️

Keine Sorge: Hier geht es nicht um Module der Softwareentwicklung oder Mathematik. Bachelor- und Masterstudien sind in Module gegliedert. Module bilden eine zusammenhängende Klammer für verschiedene Einzelveranstaltungen mit ähnlichen Thematiken und Teilgebieten. Die können sich über mehrere Semester erstrecken und aufeinander aufbauen, wodurch der erfolgreiche Abschluss von einem zur Voraussetzung für die Absolvierung eines weiteren Moduls wird.

Du kannst dir Module wie ein Schachtel-System vorstellen. In der Modulbeschreibung findest du die Ziele, Prüfungsart sowie die zu erreichenden ECTS-Punkte. Auch das Curriculum (wenn es mal verständlich aufbereitet wäre) kann Aufschluss über die einzelnen Module und Zusammenhänge geben.

Module werden durch eine Gesamtnote inhaltlich und zeitlich abgeschlossen und setzen sich aus Teilnoten der einzelnen Lehrveranstaltungen zusammen. Für den erfolgreichen Abschluss eines Moduls gibt es unterschiedliche Wege, die je nach Studiengang variieren: Referate, Arbeiten, Tests, Prüfungen und so weiter. Auch die Anwesenheit kann eine Rolle spielen, wenn diese vorausgesetzt wird.

Anmerkung von Cap: Und irgendwie kriegen die das hin, dass es in allen Modulen spannende LVs gibt 🙈

Es gibt drei verschiedene Arten von Modulen: Pflichtmodul, Wahlmodul oder Wahlpflichtmodul, auch alternatives Pflichtmodul genannt. Ein Pflichtmodul muss verpflichtend absolviert werden, während du bei einem Wahlpflichtmodul zwischen mehreren Modulen wählen kannst. Das Wahlmodul kann belegt werden, um die eigenen Interessen zu vertiefen oder sich Zusatzqualifikationen für die künftige Berufswahl anzueignen.

Aus welchen Lehrveranstaltungstypen ein Modul besteht, ist oft von der Studienrichtung abhängig. So findet man beispielsweise im Wirtschaftsstudium eher eine Kombi aus Vorlesungen und Übungen, während im Psychologiestudium öfters auf die Verbindung von Vorlesungen und Seminare gesetzt wird.

Was heißt prüfungsimmanent? 🛸

Prüfungsimmanent ist die Bezeichnung für einen weiteren Alien aus dem Studiversum. Eine Lehrveranstaltung mit immanentem Prüfungscharakter weist darauf hin, dass meist Anwesenheitspflicht besteht und nur begrenzte Plätze zur Verfügung stehen, für die man sich selbst anmelden muss.

Wichtig ist, dass du die Frist im Auge behältst und die Voraussetzungen für eine Anmeldung erfüllst. Diese Infos kannst du aus den Beschreibungen der Lehrveranstaltungen entnehmen. Achte hierbei auch auf Abkürzungen, denn „pi“ steht ebenso für prüfungsimmanent. Weiters ist wichtig, abzuklären, ob und in welchem Ausmaß Anwesenheitspflicht besteht. Es kann passieren, dass du durch zu wenig Präsenz bei einer Lehrveranstaltung negativ beurteilt wirst.

Bei prüfungsimmanenten Lehrveranstaltungen setzt sich die Gesamtnote aus mehreren mündlichen, schriftlichen und/oder praktischen Teilleistungen zusammen. Beispiele hierfür sind Seminare oder Übungen. Prinzipiell kann jedem Lehrveranstaltungstyp, außer Vorlesungen, ein immanenter Charakter zugeordnet werden.

Z wie Zusammenfassung der Begriffe 🚀

Hier nochmal das Wichtigste kurz und knapp, damit du schnell startklar zum Abheben bist:

  • Das ECTS-System sorgt für die Anrechnung deiner Studienleistung und macht diese europaweit vergleichbar.
  • Module setzen sich aus mehreren Einzelveranstaltungen zusammen, die sich mit ähnlichen Themenbereichen befassen.
  • Prüfungsimmanente Lehrveranstaltungen zeichnen sich dadurch aus, dass meist Anwesenheits- und Anmeldepflicht besteht.

Also keine Panik, wenn viele Begriffe aus der Studienwelt noch Kopfzerbrechen auslösen! Wir werden auch weiterhin in unserem Studi-Wörterbuch das Beste für dich sammeln, damit du nie wieder im Studiversum verloren gehen kannst.

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