Möbel tragen für uns Studis viel dazu bei, dass unsere Wohnung oder unser WG-Zimmer zu einem Lern- und Wohlfühlort wird. Das beginnt bei Kleinigkeiten wie einem Beistelltisch und endet bei großen Investitionen wie einem Schrank oder Bett. Apropos investieren: Schon mal daran gedacht, nachhaltige Möbel zu kaufen? Statt öfters etwas Neues anzuschaffen, länger davon zu profitieren? Dann bist du hier genau richtig.
Wohnen ist ein Grundbedürfnis. Dementsprechend umsatzstark und groß ist auch der österreichische Möbelmarkt. Laut Statista.de wurde in Österreich allein im Jahr 2020 ein Umsatz von 5,59 Milliarden Euro durch Möbelverkäufe erzielt. Eines steht fest: Nachhaltigkeit wird immer wichtiger. Eine deutsche Umfrage aus dem Jahr 2017 zeigt, dass Qualität für die befragten Personen das wichtigste Kriterium beim Möbelkauf ist. Für rund 44 Prozent ist auch nachhaltige Herstellung für die Kaufentscheidung ein relevanter Faktor.
Was macht Möbel nachhaltig?
Zugegeben, der Dschungel an Informationen und Siegeln für nachhaltige Möbelstücke kann ganz schön verwirrend sein. Nachhaltigkeit basiert auf den drei Säulen Umwelt, Soziales, Wirtschaft und soll für die gesamte Wertschöpfungskette gelten. Kann schon mal echt viel werden, worauf du achten solltest. Deshalb folgen einige Punkte, die für den Kauf von Einrichtungsgegenständen wegweisend sein können.
Rohstoffe & Materialien 🌳
Rohstoff Nummer eins für Möbel ist das gute, alte Holz. Hierbei sind heimische Holzarten aus nachhaltiger Forstwirtschaft der way to go. Vor allem Massivholzmöbel wie zum Beispiel aus Kiefer, Eiche oder Buche gelten als sehr robust. Auch Möbel aus Pappe oder recycelten Materialien sind aber eine nachhaltige Alternative.
Wiederverwertung spielt bei den eingesetzten Materialien ebenso eine große Rolle. Neben den Rohstoffen sollten auch weitere Produkte für die Möbelproduktion (Lacke, Lasuren oder Öle) schadstofffrei und nachhaltig sein. Vor allem wasserlösliche Farben und natürliche Öle sind gute Alternativen.
Herstellung & Herkunft 🏞
Kurze Transportwege, Herkunft der Materialien und Herstellung der Möbel möglichst im oder nahe am eigenen Land schaffen Nachhaltigkeit und reduzieren den CO2-Ausstoß. Viele Marken produzieren in Europa, manche sogar in Deutschland oder Österreich. Auch faire Arbeitsbedingungen und gerechte Löhne sind ein wichtiger Faktor. Für uns Konsumierende sind solche Aspekte aber leider nur schwer nachvollziehbar, hier gilt deshalb: Achte darauf, was die Firmen dir erzählen.
Langlebigkeit & Wiederverwertung 🛏
Hohe Qualität und Langlebigkeit reflektiert sich im Preis der Möbel. Bei der Herstellung nachhaltiger Möbelstücke wird auch auf zeitloses Design Wert gelegt, damit sie neben der Haltbarkeit auch gerne immer wieder verwendet werden. Du gibst zu Beginn mehr Geld aus, sparst dafür aber im Laufe der Zeit.
Upcycling & Second-Hand-Möbel 🛋
Ein nachhaltiger Trend ist, gebrauchten Gegenständen ein zweites Leben im Sinne von Auf- und Wiederverwertung der Produkte zu geben. Es ist sehr innovativ, sieht stylisch aus und bekämpft unsere Wegwerfmentalität. Außerdem fördert Upcycling unsere Kreativität und schont Ressourcen.
Paradebeispiel hierfür sind Euro- oder Einwegpaletten, die vielseitig als Möbel eingesetzt werden können. Upcycling können alle selbst betreiben und auch im professionellen Möbeldesign wird diese Technik immer häufiger angewandt. Video- sowie Schritt-für-Schritt-Anleitungen findest du auf zahlreichen Plattformen oder auf Social-Media-Kanälen.
Eine günstigere und nachhaltige Alternative sind Second-Hand-Möbel. Stöber in Geschäften vor Ort, bei Kleinanzeigen in Zeitungen und Magazinen oder Online-Plattformen wie willhaben.at, ebay.at, studenteninserate.at. Auch Flohmärkte sind eine gute Anlaufstelle. Wie du gebrauchte Möbel vom Flohmarkt am besten restaurierst, verraten wir dir natürlich auch.
ROOM IN A BOX 📦
„Zwischen uns passt kein Blatt Papier“ bekommt durch die Möbel aus Pappe von ROOM IN A BOX eine völlig neue Bedeutung. Die Möbel sind recyclebar, die verwendeten Materialien sind nachhaltig, als Klebstoff dient veganer Stärkeleim und durch eine Stanztechnik fällt bei der Produktion kein Abfall an. Flexible Zusammenstellungen der Pappmöbel stellen ebenso kein Problem dar.
ROOM IN A BOX bietet eine kostengünstige, langlebige und nachhaltige Alternative. Zusätzliches Plus: Es gibt einen Rabatt für Studierende in der Höhe von 10% und die Lieferung erfolgt klimaneutral. Was dich der Spaß kostet? Für ein Bett in der schmalsten Größe zahlst du um die 100 Euro, für eine Sitzbank rund 90 Euro und für einen Hocker, der sich auch hervorragend als Nacht- oder Beistelltisch eignet, sind 18 Euro fällig.
4betterdays 🪑
4betterdays ist ein Marktplatz für nachhaltige Möbel von Kleinbetrieben aus Österreich, Deutschland und Südtirol angeboten werden. Massenware ist hier ein Fremdwort. Der Fokus liegt auf dem Verkauf von Produkten aus heimischem Holz. Bei 4betterdays kannst du nicht nur online auf Shoppingtour gehen, sondern dich auch im Geschäft in Innsbruck inspirieren lassen. Wir haben ein Boxspringbett für zwei aus natürlichen Rohstoffen für dich rausgesucht, das ohne Kopfteil knapp 800 Euro kostet.
stocubo 🗄
Regale, die nachhaltig sind, sich individuell kombinieren und ohne Werkzeug aufbauen lassen, klingen ziemlich cool. Möglich macht’s stocubo, denn durch eine Aluminiumklammer kannst du die Elemente einfach miteinander verbinden, ohne ständig am Holz herumschrauben zu müssen.
Das verarbeitete, nachhaltige Holz stammt aus Deutschland und Frankreich. Die lokale Produktion in Deutschland sorgt für faire Löhne und das Unternehmen unterstützt ebenso soziale Projekte. Das Probepaket mit einem Cube, Farbmustern und Klammern erhältst du ab 57 Euro. Die Cubes gibt es in sämtlichen Formen, Farben und Größen. Außerdem bietet stocubo auch einen Schreibtisch für rund 560 Euro an.
ekomia 🚪
Minimalismus, der sich sehen lassen kann, spiegelt sich im Sortiment von ekomia wider. Das Unternehmen aus Berlin überzeugt durch die Verwendung von Kiefernholz aus der EU, Farben und Öle in Bio-Qualität und Öko-Verpackungen für den Versand. Einen Bettrahmen in den Maßen 140 x 200 cm bekommst du bei ekomia um 400 Euro, einen schmalen Kleiderschrank um 700 Euro. Sie bieten auch Material für DIY-Möbel, wie zum Beispiel Schraubzwingen um je 10 Euro für ein cooles Kistenregal.
Wichtig ist, dass du deine Möbelwahl auch immer an dein Budget anpasst. Günstigere Varianten sind Upcycling, Second Hand, DIY oder Möbel aus Pappe. Wenn du bei der Anschaffung mehr ausgeben möchtest und dir langfristig daher etwas ersparst, sind Möbel aus Massivholz eine gute Idee. Wir wünschen dir viel Spaß beim Einrichten deines nachhaltigen Zuhauses!
Du brauchst noch mehr nachhaltige Einrichtungstipps? Wie wärs dann mit nachhaltigen Tapeten? Wo du so etwas findest, erklären wir dir. Und es gibt nichts Grüneres als Grünzeug. Wir haben alle Einstiegstipps für Zimmerpflanzen für dich.