Mental Health schützen trotz Kriegsnachrichten: unsere Tipps

Ein Krieg belastet alle. Am meisten natürlich die direkt Betroffenen vor Ort. Aber auch dir kann er zusetzen. Wir erklären dir, wie du trotz Schreckensmeldungen deine Mental Health schützt.

Der Krieg in der Ukraine tobt seit Wochen und auch wenn wir vom Kriegstreiben per se nicht betroffen sind, ist das Thema eine Belastung für uns alle. Du kannst TikTok, Insta, Twitter und Co nicht mehr aufmachen, ohne der ständigen Kriegsberichterstattung ausgesetzt zu sein. Es muss dich also nicht wundern, wenn sich das Thema irgendwann auf deine Mental Health niederschlägt. Vor allem, nachdem uns schon zwei Jahre Corona-News in den Knochen stecken.

Damit du nicht irgendwann überfordert in einer Ecke sitzt – könnten wir nachvollziehen – haben wir hier ein paar Tipps für dich, wie du trotz schlechter Nachrichten aus Zeitung, Fernsehen und Social Media einen kühlen Kopf bewahrst. Und eine stabile Mental Health. Vor allem die.

Schluss mit Dauerbeschallung

Aktuell kannst du keinen Feed mehr aufmachen, ohne Bilder aus der Ukraine zu sehen. Insta, TikTok, klassische Medien im Internet, Fernsehen, Zeitung, … Es ist keine Überraschung, wenn dein Hirn mit dem Thema nie ganz abschalten kann. Vor allem, weil die ernsten Themen oft aus dem Nichts in deinen Feed kommen und dir oft nichtmal sicher bist, ob es nicht vielleicht doch Fakes sind.

So etwas kann an dir zehren. Unsere Empfehlung deshalb: Versuch, deinen Medienkonsum anzupassen. Keine Sorge: Wir verlangen keinen harten Internet-Entzug von dir. Wir sind keine Monster. Aber überleg dir, wann du dich aktiv mit den ernsten Themen auseinandersetzen möchtest. Gleich am frühen Morgen, damit du das “erledigt” hast? Lieber mittags? Oder vielleicht abends, wenn die Uni schon hinter dir liegt und du danach nur noch schöne Dinge machen musst?

Wichtig ist, dass du dir einen Zeitpunkt suchst, mit dem du dich wohlfühlst und während dem du die Kraft für das Thema hast. Du kannst dich immer noch mit dem Thema beschäftigen, aber du tust es zu deinen eigenen Bedingungen. Und nicht 24/7.

Es kann nicht gut für dein Hirn sein, wenn du dich immer nur mit negativen Nachrichten umgibst 🙈

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Vertraue nicht dem Algorithmus

Auf Social Media – und gerade auf TikTok – ist das aber besonders tricky. Du weißt schließlich nie, was der Algorithmus dir als nächstes zeigen will. Katzenvideo, tanzende Studienkollegin, Panzer, … Es trifft dich wie aus dem Nichts und du hast keine Zeit, dich mental darauf vorzubereiten. Das zehrt. Vor allem, wenn es mehrfach passiert.

Hier hilft es, wenn du dem Algorithmus ein wenig Macht entziehst. Statt durch den Feed zu scrollen, kannst du bewusst auf die Profile der Leute gehen, die dich gerade interessieren. Jodel hat genau aus dem Grund zum Beispiel schon einen eigenen Ukraine-Kanal eingeführt. Auf Twitter kannst du Listen erstellen oder bestimmte Begriffe stumm schalten. Und auf TikTok solltest du für mehr Kontrolle die For-You-Page lieber in Ruhe lassen und dich auf den Follower Feed konzentrieren.

Mach mal Pause

Wenn du trotzdem das Gefühl hast, es wird dir zu viel, kannst du es ja mal mit einem nachrichtenfreien Tag probieren. Keine Online-Zeitung, kein Social Media, kein Radio. Umgib dich mit Dingen und Menschen, die du magst. Lies ein gutes Buch. Spiel ein gutes Spiel. Oder mach Sport. Was auch immer dich glücklich macht.

Aber du denkst dir vielleicht, dass das gar nicht in Ordnung ist. Wie kannst du Spaß haben, während Menschen so nah an dir leiden? Aber denk anders: Was genau bringt es diesen Menschen, wenn du unglücklich bist? Oder genauer: Welchen Unterschied macht es für sie, wenn du gut über ihre Lage informiert bist?

Und wenn wir schon dabei sind: Was genau bringt es dir, wenn du konstant über die Situation informiert bist? Reicht es nicht vielleicht, erst morgen wieder in die Nachrichten zu schauen? Oder vielleicht sogar in zwei Tagen? Damit schaltest du nämlich auch dieses Gefühl der Ohnmacht ab, dass sich bei diesen ganzen Schreckensszenarien schnell einstellt.

Helfen statt scrollen

Apropos Gefühl der Ohnmacht: Das kommt unter anderem davon, wenn wir immer nur durch den Feed scrollen. Schlagwort: Doomscrolling. Wir sehen nur Negatives und irgendwann stellt sich das Gefühl ein, dass wir nichts dagegen tun können. Was gegen dieses Gefühl hilft? Etwas zu tun.

Wenn du die Kraft hast, versuch zu helfen. Spende, sammle Sachspenden, demonstriere, nimm Menschen bei dir auf. Denn sobald du hilfst, bist du schon nach der Definition nicht mehr machtlos. Du machst ja schließlich etwas.

Wichtig: Helfen bringt dir nur was, wenn du die Energie dafür hast! Schau auf dich, ok?

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Alternativ kann es dir auch helfen, mit anderen über die Lage und über deine Gefühl zu sprechen. Und auch über ihre. Ihr könnt euch gegenseitig dabei helfen, damit klarzukommen. Auch so kannst du das Gefühl, nichts auszurichten, vielleicht ein wenig im Zaum halten.

Und wenn wir gerade beim Helfen sind: Es tut auch gut, den Blick nicht immer nur auf das Negative und das Leid zu richten. Unzählige Menschen in ganz Europa sind aufgestanden und haben beschlossen, den Flüchtenden mit ihrem Ersparten, ihrer Zeit und Schlafplätzen zu helfen. Ohne irgendeine Gegenleistung zu erwarten.

Fazit

Egal, was du am Ende machst, es muss eine Strategie sein, die deiner Mental Health wirklich nützt. Ob es nun ist, dass du dich engagierst, dir Ruhepausen gönnst, bewusster mit Nachrichten umgehst oder einfach mit deinen Liebsten redest. Hör auf dich selbst und finde raus, was dir gut tut.

Und leg vielleicht mal dein Handy weg und atme tief durch. Das hat auch noch nie geschadet.

Ein GIF, das in Vier-Sekunden-Schritten zum Einatmen, Luft Anhalten, Ausatmen, Anhalten und so weiter motiviert.

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