Adieu Geschenkpapier: So verpackst du nachhaltiger

Weihnachten, die schönste Zeit des Jahres, gehört mit Geschenken zusammen. Das Resultat: massenhaft Verpackungsmüll. Du willst auf deine Umwelt achten und ohne viel Aufwand nachhaltige Alternativen zum klassischen Geschenkpapier verwenden? Wir zeigen dir, wie’s geht!

Wusstest du, dass für die Herstellung von einem Kilo neuem Geschenkpapier 50 Kilo Wasser und 5 Kilowattstunden Energie verbraucht werden? Genausoviel Energie braucht man, um 50 Stunden fern zu schauen oder 350 Tassen Kaffee zu kochen. Ganz schön viel, oder? Aus Produktionssicht ist sogar ein Plastiksackerl meist umweltfreundlicher als aufwendig verziertes und beschichtetes Geschenkpapier – man braucht dafür nur halb so viel Energie wie für die gleiche Menge Papier. Letzteres baut sich aber in der Natur ab, Plastik nicht.

Aus Umweltgründen verzichten bereits viele Menschen darauf, Geschenke überhaupt zu verpacken. Für dich ist das keine Option? Mit diesen Ideen schenkst du trotzdem umweltfreundlicher als sonst:

1. Graspapier oder kompostierbares Papier

Hast du schon mal von Graspapier gehört? Die relativ neue Alternative zum herkömmlichen Papier wird – surprise, surprise – aus Gras hergestellt. Da die Produktion von Grasfasern rein mechanisch und ohne Chemikalien erfolgt, ist das Papier umweltfreundlicher. Gegenüber der Gewinnung von Holzzellstoff werden 95% CO2 und gut 6.000 Liter Wasser je Tonne eingespart.

Neben Graspapier wird auch Natronkraftpapier hergestellt. Es ist ebenfalls frei von chemischen Zusätzen und daher restlos kompostierbar. Selbst die Farbe von Druckmotiven wird aus Pflanzenextrakten gewonnen.

Erinnerung von Cap: Nicht vergessen: Auch so ein Geschenkspapier ist nur wirklich grün, wenn du es mehrfach verwendest.

Diese Alternativen sind aber mit Vorsicht zu genießen. Wirklich nachhaltig sind auch sie nur, wenn du sie mehrmals wieder verwendest.

2. Be creative – Zeitschriften, Bücher und mehr

Wetten, dass du viele potentielle Geschenkverpackungen unbewusst zuhause herumliegen hast? Was ist zum Beispiel mit deinen Zeitschriften vom letzten Jahr? Brauchst du die wirklich noch? Oder das leere Marmeladenglas, das irgendwie zu schön zum Wegwerfen war?

Deine Wohnung ist eine Schatzgrube voll mit möglichen Alternativen zum Geschenkpapier! Egal ob Bücher, Werbeaussendungen oder ein alter Schal – du kannst alles verwenden. Solltest du wirklich nichts finden, kannst du dein Geschenk auch in einem weiteren Geschenk einpacken. Gib also die Kekse für deine Freundin in eine wiederverwendbare Dose oder pack das Kochbuch für Papa in eine schicke Kochschürze.

3. Klopapierrollen können mehr, als du denkst

Für kleine Geschenke wie Schmuck oder Zuckerl kannst du leere Klopapier- oder Küchenrollen verwenden und diese noch ein bisschen verzieren. Und wenn’s doch ein wenig größer werden soll, kannst du die Rollen von dem Geschenkpapier verwenden, dass du ja eigentlich nicht mehr hernehmen wolltest. Das kann dann so aussehen:

 

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4. Wrap it up – in Stoff

Geschenkbeutel aus Stoff sind eine super Möglichkeit, Geschenke stilvoll und nachhaltig einzupacken. Es gibt sie in vielen schönen Mustern und Farben, für den persönlichen Touch kannst du sie auch selber nähen. Stoffbeutel machen aber ebenfalls nur Sinn, wenn sie jedes Jahr wiederverwendet werden. Wie wäre es, wenn ihr euch innerhalb der Familie darauf einigt und die Beutel dann immer wieder untereinander verschenkt?

6. Spice it up – mit DIY-Anhängern

Wichtig ist, dass du kein beschichtetes Geschenkpapier verwendest. Einfaches Packpapier ist schon um Welten besser. Das ist dir zu langweilig? Dann verschönere es doch! Zum Beispiel mit Kartoffelstempeln.

Eine andere Idee sind selbstgemachte Geschenkanhänger. Mische für etwa 8 mittelgroße Anhänger einfach 40 ml Wasser, einen halben TL Öl, 50 g Mehl und 25 g Salz in einer Schüssel zusammen. Gut kneten und dann etwas ruhen lassen. Anschließend nochmal kneten und x-beliebige Formen ausstechen. Vergiss nicht, zum Aufhängen später ein kleines Loch rein zu machen! Jetzt nur noch bei 160 Grad im Ofen backen bis sie hart sind und fertig! Wenn du willst, kannst du die Anhänger auch noch färben oder anmalen.

So kann das Endergebnis aussehen:

Gebackene Geschenk-Anhänger mit super-einfachem Rezept für nachhaltige Geschenkverpackungen
© Sarah Emminger

7. Du bleibst stur?

Wenn dich all diese Alternativen nicht überzeugen konnten und du ohne beschichtetes Geschenkpapier einfach nicht leben kannst, achte wenigstens auf die richtige Entsorgung. Es gehört nämlich nicht zum Papier, sondern in den Restmüll! Besser ist es aber natürlich, wenn du das Papier gar nicht erst wegwirfst, sondern einfach jedes Jahr wiederverwendest.

8. Bonus: Darauf musst du noch achten

Achte beim Kauf von Papier darauf, ob du ein Umweltzeichen darauf findest. Vertraue außerdem nicht dem Stempel „chlorfrei gebleicht“ – denn er bedeutet ganz einfach, dass gar kein Altpapier enthalten ist, sondern nur frische Fasern (schlecht für die Umwelt) verwendet werden (man bleicht nämlich nur frische Fasern)!

Tipp von Cap: „Chlorfrei gebleicht“ heißt gar nichts! Achte lieber auf bessere Umweltzeichen.

Du kannst außerdem statt Klebestreifen Washitape verwenden – achte aber darauf, dass es aus recycelten Fasern besteht. Klassisches Geschenkband lässt sich einfach durch Bänder aus Naturmaterialien ersetzen. Zum Beispiel durch Paketschnur aus Hanf.

Wie du siehst, geht Weihnachten also auch nachhaltig. Überleg dir, mit welcher Alternative du am besten klarkommst. Finde deine eigene Lösung für das Umweltproblem, das beschichtetes Geschenkpapier leider mit sich bringt. Schenken ist schließlich etwas schönes und wir sollten es mit gutem Gewissen tun können! 😊

Noch keine Ahnung, wie du das mit den Geschenken überhaupt machen sollst? Dann erklären wir dir, wie du dein Weihnachtsgeschenk-Budget planst. Und wenn du die richtige Atmosphäre zum Schenken brauchst, bietet sich ein Weihnachtsmarkt zuhause mit der besten X-Mas-Deko an!

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