Gewalt und sexuelle Belästigung im Studium: An diese Stellen kannst du dich wenden

Gewalt – vor allem gegen FLINTA-Personen – passiert leider viel zu oft. Nicht immer kann man sich aus eigener Kraft wehren, oder mit nahestehenden Personen über das Erlebte sprechen. Wir haben Anlaufstellen für betroffene Studierende in ganz Österreich gesammelt.

FLINTA-Personen – Frauen, Lesben, intersex, nicht-binäre, trans und agender Personen – aber auch Männern wird in Österreich tagtäglich Gewalt angetan. Davor sind leider auch Studierende nicht gefeit. Ob nun in physischer, verbaler oder gar sexueller Form, solche Gewalt hat einen nicht-vorstellbaren Impact auf das Leben junger Menschen. Um dir Hilfe zu bieten, haben wir in Kooperation mit Studo die wichtigsten Anlaufstellen innerhalb und außerhalb des Uni-Kontexts gesammelt.

Um dem Thema die Aufmerksamkeit zu widmen, die es in der Gesellschaft braucht, haben wir in mehreren Artikeln auf die Gewalt an FLINTA-Personen aufmerksam gemacht. In einem Interview mit Anna Majcan über Catcalling und sexuelle Belästigung an Unis, einem weiteren Interview mit Michael M. Kurzmann über die Rolle von Männern und in einem Artikel über die wichtigsten Anlaufstellen für Täter*innen.

Anlaufstellen in den Uni-Städten

Jede Hochschule und Universität in Österreich muss sich in Form eines Arbeitskreises – als eigene Stelle – mit dem Thema Gleichberechtigung an der Uni auseinandersetzen. Themen wie sexuelle Belästigung, aber auch genderbasierte Gewalt werden von diesen behandelt. Außerdem kümmert sich auch die ÖH immer um die Belange der Studierenden ihrer Hochschule.

Aber auch abseits des Campus gibt es einige Stellen, an die sich betroffene Personen  – insbesondere FLINTA, aber auch betroffene Männer – wenden können. Wir haben hier die Listen an Kontakten und Anlaufstellen in den großen österreichischen Uni-Städten:

Relevante Kontakte in ganz Österreich

Daneben gibt es auch noch einige andere Kontakte, die sich dem Schutz von FLINTA-Personen vor Gewalt und anderweitigen Übergriffen verschrieben haben. Teilweise in Form von telefonischer Unterstützung oder gar in Form von eigenen geschützten Räumen. Zu diesen gehören unter anderem:

In deinem engsten Kreis

Vergiss außerdem auch nicht auf dein Support-Netzwerk. Rede mit deiner Familie, deinen Freund*innen, Studienkolleg*innen oder der Telefonseelsorge. Denn du musst dich auf keinen Fall schämen. Für Gewalt sollten sich nur jene schämen, die sie anderen antun; sie ist ausschließlich Schuld der Täter*innen. Wenn dir also etwas passieren sollte: Sprich darüber mit Menschen, denen du vertraust. Gemeinsam ist es viel leichter, etwas zu verarbeiten.

Und zögere nicht damit, dir zusätzlich psychologische Hilfe zu holen. Denn auch die besten Freund*innen können professionelle Unterstützung nicht ersetzen. Wenn du also etwas Schlimmes erlebt hast, nimm deine eigenen Bedürfnisse ernst und sprich mit Psycholog*innen darüber. Sie können dir dabei helfen, herauszufinden, wie du am besten mit der Situation umgehst. Weil sie wissen, wie wichtig Beistand in belastenden Situationen ist, bieten viele Studierendenvertretungen und Hochschulen kostenlose oder vergünstigte psychologische Beratung für Studierende an. Außerdem gibt es auch den Mental Health Chat von Studo und Instahelp.

Und auf einem Aspekt reiten wir noch einmal herum. Einfach, weil er wichtig ist. Egal, was passiert: Es ist nicht deine Schuld. Nicht die Schuld deines Outfits, deines Verhaltens, deines Geschlechts oder deiner sexuellen Orientierung. Du musst dich nicht dafür schämen. Und du hast jedes Recht, dir Hilfe zu suchen und Hilfe zu bekommen. Und du hast das Recht, ernstgenommen zu werden. Dein Körper, deine Psyche – deine Grenzen, deine Regeln.

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