Ob aus nachhaltigen oder gesundheitlichen Gründen, fürs Klima oder aus ganz persönlicher Motivation: Immer mehr Menschen essen weniger Fleisch oder streichen es komplett von ihrem Speiseplan. So ein Umstieg fällt aber nicht immer leicht. Wir geben dir Tipps und Tricks an die Hand, wie du weniger Fleisch bewusst konsumieren kannst.
1. Zeit nehmen – so viel du brauchst
Ernährung ist kein Schwarz oder Weiß, kein richtig oder falsch. Ernährung ist ganz individuell. Wenn du deine Ernährung umstellen möchtest und weniger oder kein Fleisch konsumieren möchtest, dann ist das toll und du kannst das in dem Tempo angehen, in dem es sich gut anfühlt.
Versuch zuerst, nicht mehr jeden Tag Fleisch zu essen, sondern nur noch zwei- bis dreimal die Woche. Und wenn das ein paar Wochen klappt, dann nur noch einen Tag die Woche. Das Wichtigste ist, dass du dich wohlfühlst und zurecht kommst, sonst ist es langfristig kontraproduktiv.
2. Kein Druck, keine Grenzen
Neben dem zeitlichen Aspekt ist es gut, wenn du dir keinen Druck und keine Grenzen setzt. Wenn du dich erstmal mit dem bewussten Konsum von Fleisch auseinandersetzt, dann ist der Grundstein schon gelegt.
3. Beweggründe notieren
Warum möchtest du eigentlich weniger oder kein Fleisch mehr essen? Was beschäftigt dich, wenn du an Fleischkonsum denkst? Notier deine Beweggründe und Gedanken zum Thema Fleisch und Konsum. Schreib gerne auch Pro und Kontra auf. Um dir immer wieder deine Notizen ins Gedächtnis zu rufen, pinn den Zettel an den Kühlschrank oder dort in die Küche, wo du ihn gut lesen kannst, bevor du das nächste Mal einkaufen gehst.
PS: Wenn du es nicht willst, wird es auch nicht funktionieren.
4. Dokumentationen schauen und Studien lesen
Eine radikalere Methode ist, Dokumentation zu schauen, die Tierwohl und Massentierhaltung thematisieren. Die grausamen Bilder und Szenen lassen niemanden kalt und können helfen, einen anderen Blick auf Fleisch zu richten. Oft sind unter den Dokumentationen auch Studien verlinkt, die deine Bedenken zur Mangelernährung durch Fleischverzicht verringern. Einfach mal recherchieren und nachforschen – du wirst eine Menge lernen und hinterfragen!
5. „Fleischpunkte“ und Belohnung
Eine spielerische Methode ist die Vergabe von “Fleischpunkten”. Du kannst dir beispielsweise eine Liste von deinen Mahlzeiten schreiben und dann verteilst du pro Mahlzeit grüne Punkte für fleischfreie Alternativen und rote Punkte für fleischlastige Gerichte. Bei zehn grünen Punkt belohnst du dich mit einer Kleinigkeit. Du wirst merken, dass kann richtig Spaß machen und der Heißhunger auf Belohnung wird bald eintreffen.
Alternativ (die etwas radikalere Variante), kannst du dir einfach eine Anzahl an Fleischgerichten pro Monat erlauben, die du nicht überschreiten darfst. Wichtig hierbei ist nur, dass du zuerst eine Grenze setzt, die du locker einhalten kannst.
6. Erzähl anderen von deinem Vorhaben
Um dir selbst ein wenig Druck von außen zu geben, sprich mit der Familie und Freund*innen über deine Ernährungsumstellung. Erzähl ihnen von deinem Vorhaben und deinen Erfahrungen. Wenn sie dich dann beim nächsten Treffen fragen, wie es läuft, wirst du schnell spüren, ob du einiges erzählen kannst oder ob das schlechte Gewissen einsetzt.
7. Unterstützung holen
Wenn du deine Pläne eh schon im Familien- und Freund*innenkreis erzählst, dann frag doch direkt mal nach Unterstützung. Vielleicht möchte die Schwester oder der Kumpel mitmachen und du bist nicht allein damit. Zu zweit ist es immer leichter und ihr könnt euch gegenseitig motivieren und inspirieren.
8. Kochen lernen und Kochbücher durchstöbern
Allesesser*innen neigen ab und zu dazu, dass die Rezepte etwas einseitig werden. Dann gibt es oft sowas wie Fleisch, Erdäpfel und Salat oder Fleisch mit Reis und Gemüse. Wenn du aber erstmal in die vegetarische und vegane Küche eintauscht, wirst du merken, da gibt es richtig coole und leckere Lebensmittel, mit denen sich super was Neues zaubern lässt.
Wer weiß? Vielleicht wird Melanzani ja dein neues Lieblings-Lebensmittel.
Du wirst das Kochen nochmal ganz neu lernen und deinen Vorratsschrank aufs Maximum ausbauen. Sicherlich macht dir das Kochen auch schon bald wieder mehr Spaß und du bekommst Heißhunger auf Vielfalt und Experimente.
Falls du dir noch unsicher bist, haben wir hier für dich drei vegane Kochbücher, die perfekt für den Einstieg sind und dich nicht ewig in der Küche schmoren lassen.
- Vegan kann jeder von Nadine Horn und Jörg Mayer:
In diesem Buch findest du über einhundert Rezepte, die einfach immer gehen, leicht in der Zubereitung sind und nicht deinen Geldbeutel mit fancy Produkten ausrauben. - Vegan Österreich von Kristina Unterweger
Wenn du denkst, dir wird in einer fleischlosen Ernährung die österreichische Küche abgehen, dann kommst du mit diesem Buch auf deine Kosten. Hier geht wirklich alles vegan! - Vegan Soulfood von Bianca Zapatka
Wärmende Gerichte, die einfach glücklich machen und noch dazu vegan sind? Die findest du hier.
9. Vorkochen
Das Auseinandersetzen mit einer neuen Ernährung kann manchmal ziemlich anstrengend werden. Schließlich möchtest du es ja sicherlich auch gut und richtig machen. Vorkochen oder auch Meal-Prep kann dir einiges an Zeit und Nerven sparen. Im Internet findest du super leicht vegane Meal-Prep-Rezepte, sodass du dir nicht jeden Tag aufs Neue Gedanken machen musst und erstmal ein paar Tage Ruhe (und leckeres Essen) hast.
10. Fleischalternativen und vegane Produkte ausprobieren
Dir fällt es noch schwer, im Universum der Rezepte durchzublicken und leckere vegetarische und vegane Gerichte zu finden? Gar kein Problem und vor allem kein Grund, doch wieder das Vertraute zu essen! Versuch doch mal statt deiner Fleischkomponente ein veganes Ersatzprodukt zu verwenden.
Koch einfach dein gewohntes Rezept und du wirst sehen, da ist gar kein großer Unterschied! Vegane Produkte machen wirklich was her und lassen sich super zubereiten. Die Vielfalt im Supermarkt an veganen Produkten ist eh explodierend – also probier dich ruhig mal aus!
Durchprobieren und dranbleiben lautet das Motto zum Schluss. Lass dich inspirieren, probiere dich aus und nimm dir die Zeit, die du brauchst. Du wirst merken, dass es gar nicht so schwer ist und du leckere Rezepte auch ohne Fleisch in deinen Alltag integrierst. Falls du noch mehr Anregungen brauchst, check doch mal unsere Rezeptauswahl für die besten veganen Gerichte aus.