Sketchnotes: Besser lernen mit kleinen Skizzen

Deine Notizen sehen alle gleich aus und es fällt dir schwer, dich trotz Mitschrift an den Vorlesungsinhalt zu erinnern? Du kritzelst gerne, wenn du zuhörst, egal ob am Telefon oder in der Vorlesung? Dann gehörst du vielleicht einfach zu den visuell Lernenden. Sketchnotes vereinfachen dir das Lernen, geben deinen Mitschriften das gewisse Etwas und es macht Spaß!

Täglich bist du an der Uni in verschiedenen Kursen einer Informationsflut ausgesetzt. Du schreibst fleißig mit und versuchst strukturiert zu lernen und fragst dich wie? Gehe erstmal einen Schritt zurück und denk mal über folgende Frage nach:  “Von welchen deiner Vorlesungen kannst du dich gut an den Inhalt erinnern? Welche haben dir besonders gut gefallen?”

Wahrscheinlich waren es die mit visueller Unterstützung wie einer Präsentation. Denn dann fällt es Menschen in der Regel leichter, zuzuhören, dem Inhalt zu folgen und sich später auch daran zu erinnern. Das menschliche Gehirn liebt nämlich Bilder. Und genau das kannst du auch für deine Mitschriften und Zusammenfassungen nutzen, damit sie dir ebenso gut im Kopf bleiben. Das Ganze nennt sich dann Sketchnoting. Wir erklären dir, was Sketchnotes sind, welche Vorteile sie mit sich bringen und wie du es lernst.

Was sind Sketchnotes?

Sketchnotes sind, wie der Name schon sagt, eine Kombination aus Notizen und Skizzen und/oder Symbolen. Zum Sketchnote-Repertoire gehören nicht nur kurze Texte, Symbole, Pfeile, Farben und Listen sondern auch Mind-Maps, Flowcharts und Zeitstrahlen. Das heißt, du nutzt die Kombination aus Wörtern und Bildern, um Zusammenhänge besser darzustellen.

Sketchnotes folgen dabei keinem strikten Format. Vielmehr bieten sie dir verschiedene Tools und Herangehensweisen, die du nutzen kannst um deinen ganz individuellen Stil zu finden. Sketchnotes eignen sich daher sowohl für Wort-Fans, die gerne ein paar Grafiken hinzufügen oder besonders wichtiges hervorheben wollen (und zwar nicht nur mit einem Textmarker), als auch für die aus der Kritzel-Fraktion, die gerne besonders viele Skizzen und Symbole verwenden.

Die Vorteile von Sketchnotes

Sketchnotes haben viele Vorteile, doch der wichtigste ist: Du kannst dir Inhalte besser merken. Das liegt insbesondere an den folgenden Gründen:

  • 🧠 Beim Sketchnoting befasst du dich viel intensiver mit den Inhalten und beanspruchst verschiedene Gehirnareale. Denn du schreibst nicht nur mit, sondern beschäftigst dich mit den Zusammenhängen und wie du sie auch bildlich darstellen kannst.
  • 📖 Durch Sketchnotes werden Inhalte doppelt kodiert und somit besser aufgenommen. Du erzählst mit deinen Notizen eine Art Geschichte und kannst dir Dinge so besser merken. Wie bei einer Eselsbrücke.
  • 👀Wenn es dann ans Lernen geht, wirst du merken, dass es dir durch die visuelle Darstellung des Lernmaterials viel einfacher fällt. Ca. 80% aller Eindrücke aus unserer Umwelt nehmen wir über die visuelle Wahrnehmung auf,  zum Teil auch unterbewusst. Dabei werden Bilder viel schneller erfasst und verarbeitet als Texte. Nicht umsonst werden Verbote durch Schilder und Symbole dargestellt. Achte mal drauf, von wie vielen Symbolen wir umgeben sind, egal ob zu Hause, in der Uni oder draußen.
  • ✍️Das Kritzeln oder englisch Doodeling während der Vorlesung ist, anders als du vielleicht bisher gedacht hast, wirklich sinnvoll. Das steigert die Erinnerungsleistung um 29%. Also schön weiter malen, aber am besten machst du gleich passende  Skizzen oder Markierungen für deine Zusammenfassung.

Wenn du jede Vorlesung auf einem DIN A4 Blatt mit Sketchnotes zusammenfasst, hast du am Ende des Semesters schon eine sehr gute Basis für die anstehenden Prüfungen. Das bedeutet: weniger Stress und Überforderung. Ganz nebenbei förderst du mit Sketchnoting deine Kreativität, du entwickelst neue Ideen und es macht Spaß. 😊

Wie lernst du Sketchnoting

Bestimmt kannst du es jetzt kaum erwarten anzufangen. Daher lass uns dir noch ein paar Tipps mitgeben, wie du Sketchnoting am besten lernst. Mit diesen 5 Tipps für den Einstieg gelingt dir das superschnell:

  1. Um zu starten brauchst du nur ein paar Stifte in unterschiedlichen Farben und Papier z.B. Karteikarten oder Collegeblöcke liniert und blanko. Mehr ist nicht nötig, um loszulegen mehr kannst du später immer noch kaufen.
  2. Überlege dir vorab, wofür und in welchem Rahmen du Texte, Bilder, Farbe etc. nutzen möchtest, um deine eigene Legende oder gar ganzes System zu entwickeln.
  3. Was ist deine Intention und dein Ziel deiner Notizen? Diese Frage ist ein guter Filter, um wirklich nur das Wichtigste aufs Blatt zu bringen und sich nicht in Details zu verlieren.
  4. Sei nicht zu perfektionistisch, was das Aussehen deiner Notizen betrifft, darum geht’s hier nicht.
  5. Dein fertiges Sketchnote sollte nicht das Ende sein, schließlich hast du dir die Mühe aus einem bestimmten Grund gemacht. Du willst den Inhalt lernen. Fokussiere dich auf den nächsten Schritt.

Tipp von Cap: Sketchnotes kannst du auch auf deinem Tablet machen, wenn du lieber digital unterwegs bist.

Tipp von Cap: Sketchnotes kannst du auch auf deinem Tablet machen, wenn du lieber digital unterwegs bist.

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Also keine Sorge: Du brauchst vorab keinen Kunstkurs belegen. Wichtiger ist, sich auf textlicher und visueller Ebene mit dem Inhalt auseinander zu setzen. Natürlich kannst du dir vorab Inspiration holen, Sketchnote-Tutorials machen und dir vielleicht sogar eine Symbolbibliothek für Sketchnotes kaufen. Das Wichtigste ist aber wie immer: einfach anfangen. Du wirst schnell merken, was für dich besonders gut funktioniert und darauf kannst du weiter aufbauen.

Fazit

Sketchnotes sind eine super Möglichkeit für visuell Lernende die Klausurphase zu erleichtern. Zusammen mit unseren Tipps für deine Mitschriften startest du blitzschnell durch. Und das ist erst der Anfang! Du kannst mit Sketchnotes auch dein nächstes (Uni-) Projekt planen oder ein Kochbuch aus  Sketchnote-Rezepten entwerfen. Bestimmt fällt dir noch mehr ein … 💭

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