Zugegeben, die Rechtswissenschaftler*innen sind nicht gerade für ihre humorvolle Art bekannt. Trockene Fälle und nicht endenwollende Paragrafen: Das hast wohl auch du eher im Kopf, wenn du an Jus denkst. Und auch wenn du dein Jus-Studium magst, gibt’s wohl weitaus spannendere Abendlektüren als das Bürgerliche Recht Ausgabe. Wir haben ein paar lustigere und (teilweise) auch lehrreiche Bücher gesammelt, die alle Jus-Studierenden mal gelesen haben sollten. Und im Gegensatz zum Bürgerlichen Recht kosten die auch keine 72 Euro.
1. Am Achten Tag schuf Gott den Rechtsanwalt
Wo viel Ordnung ist, da ist viel Komik: Das ist das Motto von Werner Koczwara’s Buch Am Achten Tag schuf Gott den Rechtsanwalt. Und diese gibt es in Österreich, vor allem im Rechtsbereich, zuhauf. Mit viel Humor und Scherz nimmt er die schrägsten Gesetze aufs Korn. Falls auch du dich während deines Studiums des Öfteren über kuriose Gesetze wunderst, ist dieses Buch wohl genau das Richtige für dich.
2. Nackt duschen verboten
Auf einem ähnlichen Prinzip ist auch der Inhalt unserer zweiten Buchempfehlung aufgebaut. Roman Leuthner konzentriert sich in seinem Buch “Nackt duschen verboten” allerdings nicht nur auf österreichische Gesetze, sondern auf rechtliche Kuriositäten aus der ganzen Welt. Das Buch eignet sich nicht nur perfekt als Abendlektüre für alle Rechts-Studis, sondern kann auch unter Freund*innen zu interessanten Diskussionen führen. Sind die angeführten Gesetze tatsächlich kompletter Blödsinn, oder eigentlich ganz nützlich? Finde es heraus!
3. BGB: Besseres Gesetzbuch
Sei ehrlich: Von deinen intensiven Lerneinheiten über das bürgerliche Gesetzbuch ist wahrscheinlich nicht mehr so viel hängen geblieben. Außer dem immensen Einbruch am Konto vielleicht. Nicht schlimm, denn wir stellen dir das Bessere Gesetzbuch vor. Das alte war immerhin eh schon längst überholt. Und so richtig unterhaltsam war es auch nie.
Das Bessere Gesetzbuch fokussiert sich auf eine neue und überzeugende Regelung von Beziehungsgesetzen, Bestäubungsmittelgesetzen und Gaststättenordnungen. Wer weiß, vielleicht musst du die neuen Gesetze ja schon für deine nächste Prüfung lernen. Fang also besser schon früh mit der Vorbereitung an!
4. Ich habe nicht geschossen, nur ein bisschen
Du wirst Richter*in? Im Jus-Studium wirst du zwar auf vieles vorbereitet, aber nicht auf die kuriosen Ausreden, die viele Verurteilte vor Gericht von sich geben. Denn der Wunsch, einer Strafe zu entgehen, ist nur allzu verständlich. Viele Ausreden können dabei allerdings schnell nach hinten losgehen. Autor Patrick Burow, selbst Richter, musste sich diese Ausreden bereits viele Jahre lang anhören. Zu unserem Glück hat er sie nicht für sich behalten, sondern in dem Buch “Ich habe nicht geschossen, nur ein bisschen” festgehalten. Wer weiß, vielleicht ist die eine oder andere Ausrede ja sogar erfolgreich? Finds heraus!
5. In dubio torrero: Neue juristische Stilblüten
Jurist*innen sind für ihre komplizierte Sprache bekannt. Das ist auch Wilfried Ahrens nicht entgangen. Dabei machen aber auch sie oft genug Fehler. Von Übersetzungs- bis Schlampigkeitsfehlern im Gesetz ist im Buch “In dubio torrero” alles humorvoll aufbereitet. So hat sich die Zeugin zum Beispiel eine Schulter “ausgegoogelt” oder der Angeklagte 300 Liter Schnaps im “Magen-Darm-Traktor”. Wer humorvoll in die lustigsten Stilblüten der juristischen Sprache eingeführt werden will, ist hier richtig.
6. Juristensprech
Stichwort Jurist*innensprache: Dass die oft verwirrenden Sprachgebräuche auch durchaus witzig sein können, beweist Falk van Helsing in seinem Buch “Juristensprech”. Dabei klärt er humorvoll über verwirrende Sprachgebräuche auf, die oft nicht mal von Jurist*innen selbst verstanden werden. Obwohl das Hauptziel des Buches Unterhaltung ist, kannst du als angehende*r Jurist*in trotzdem einiges lernen und verstehst vielleicht sogar das ein oder andere Gesetz, mit dem nicht mal ausgelernte Anwälte etwas anfangen können.
7. Ballmans Leiden
Der Weg von Richter Ballmann ist kurios, packend und zaubert dir bestimmt das ein oder andere Schmunzeln aufs Gesicht. “Ballmans Leiden” berichtet von einer Midlife-Crisis der besonderen Art. Richter Ballmann hat von seinem Alltag in der Justiz genug und flüchtet. Humorvoll und satirisch nimmt Herbert Rosendorfer die Absurditäten der Justiz aufs Korn. Ein absolutes Must-Read für alle Jus-Studis, die sich auch mal gerne in einem Roman verlieren.
Wenn nichts dabei war, haben wir natürlich noch mehr Lese-Empfehlungen für dich. Unter anderem ein Interview zum Jus-Studium. Und wenn du dich erst zum Lesen aufraffen musst, haben wir Tipps für Lesemuffel parat.
