Und? Wann bist du fertig? 8 nervige Sprüche an Studierende und die besten Antworten darauf

“Was machst du dann damit?” “Studis wissen nicht, was es heißt zu arbeiten!” Du kannst die immer gleichen Sprüche der Verwandtschaft nicht mehr hören? Dann geben wir dir die besten Antworten für die Feiertags-Familien-Feiern.

Ach, die liebe die Familie. Wir können nicht ohne sie. Aber wir könnten definitiv ohne die unangenehmen Gespräche, die unausweichlich während den Feiern aufkommen. Wenn es nicht gerade um Politik, Religion oder Corona geht, kommen früher oder später die immer gleichen Fragen und Sprüche, die alle Studierenden nicht mehr hören können. 

Und wir wollen etwas klarstellen: Diese Wortmeldungen sind in der Regel bestimmt lieb gemeint und es ist auch supernett, dass die Verwandtschaft sich so für das Studi-Leben interessiert. Aber irgendwie kommen die immer falsch an, oder? Wir geben die (un)beliebtesten Fragen an Studis, was deine Verwandten damit meinen und was du darauf antworten kannst.

1. Wann bist du eigentlich fertig?

Was hier mitschwingt – für Studis – ist, wann du denn endlich etwas Nützliches mit deinem Leben anstellst. Meistens wollen deine Verwandten aber tatsächlich nur Interesse an deinem Studi-Leben zeigen, wissen aber nicht, was sie sonst fragen sollen. Ergo beziehen sie sich auf die letzte Bildungs-Erfahrung, die sie gemacht haben: die Schule. Und hier waren sie froh, als sie vorbei war. 

Die Antwort: “Laut Plan brauch ich noch drei Semester. Aber ich find’s schon schade, dass es so bald vorbei ist, weil ich so viel Spannendes lerne! Zum Beispiel haben wir neulich in der Vorlesung gelernt …” 

Mit dieser Antwort öffnest du das Gespräch, ohne dein Gegenüber vor den Kopf zu stoßen, du kannst über ein Thema reden, das dich interessiert und dein Onkel lernt dich noch besser kennen!

2. Und was machst du dann damit?

Das klingt so, als würde deine Tante dir vorhalten, dass du nur deine Zeit verschwendest, nicht wahr? Aber in Wahrheit will sie wahrscheinlich wirklich nur wissen, was du später mit deinem Soziologie-Studium anstellen kannst, weil sie es nicht weiß. 

Die Antwort: “Das hab ich vorher auch nicht gewusst. Ich hab’s zu studieren angefangen, weil’s mich interessiert. Aber dann hab ich herausgefunden, dass …”

So zeigst du deiner Tante, dass sie nicht zu blöd ist und dass du es auch nicht immer gewusst hast und du kannst ihr aufzeigen, was du nicht alles Cooles mit deinem Studium anstellen kannst.

3. Studis wissen ja gar nicht, was es heißt, zu arbeiten

Leute, die nicht studiert haben, wissen oft nicht, wie viel Arbeit so ein Studium wirklich ist und wie viele Stunden einfließen können, bis du auch nur eine Prüfung geschrieben hast. Da kommen solche Sprüche schnell. Gerade, wenn man sein Leben lang körperlich gearbeitet hat, klingt im Hörsaal sitzen und eine Prüfung schreiben super-easy!

Die Antwort: “Was körperliche Arbeit betrifft stimmt das definitiv! Ich könnt das, was du machst nicht mal zwei Stunden lang durchhalten. Aber ich sitz dafür halt den ganzen Tag vor dem Laptop und prügel mir Theorien in den Kopf.”

Geh auf dein Gegenüber ein und zeig ihm, dass du das nicht könntest, aber spiel nicht runter, wie viel Aufwand dein Job – das Studium – ist, sondern erklär, was da so alles dahintersteckt.

4. Es muss auch Leute geben, die die Arbeit machen!

Gerade Menschen außerhalb des akademischen Umfelds fühlen sich intellektuell oft unterlegen und wollen deshalb zeigen, dass das, was sie machen, wichtig ist. Leider kommt das dann eben so bei Studis an, als wäre ihr Studium unwichtig oder gar nutzlos, auch wenn es meistens gar nicht so gemeint war.

Die Antwort: “Seh ich genauso. Sonst würde ja überhaupt nichts weitergehen. Aber ich finde, das ist Arbeitsteilung. Die Theorie und Praxis ergänzen sich da super!”

Mit dieser Antwort zeigst du deinem Opa, dass du ihn und seine Tätigkeiten wertschätzt und ihr werdet quasi ein kleines Team, das einander hilft. Vielleicht fällt dir ja sogar ein gutes Beispiel ein.

5. In den “Ferien” kannst sowieso du die ganze Zeit auf der faulen Haut liegen.

Hier kommen wieder die Erinnerungen an die Schule zum Tragen und deine Cousine weiß gar nicht, was du so alles in der vorlesungsfreien Zeit zu erledigen hast. Verzeih ihr solche Sprüche also vielleicht. 

Die Antwort: “Haha, würde ich voll gern, aber da drüben liegt noch eine Seminararbeit rum, die ich schreiben muss.”

6. Und wer braucht sowas?

Diese Frage tut oft besonders weh. Dein Gegenüber hat immerhin gerade das Thema beleidigt, das dich so sehr interessiert, dass du es studieren wolltest. Aber vergiss nicht: Die Frage kam wahrscheinlich nicht aus Bosheit, sondern wieder nur aus Unwissenheit.

Die Antwort: “Total viele Leute. Mich hat’s auch überrascht, als ich herausgefunden hab, was damit alles zusammenhängt. Zum Beispiel …”

Wichtig ist hier vor allem, dass du nicht wütend reagierst. Versuch, gelassen zu bleiben, und erklär deine Sicht der Dinge.

7. Wie, du schaffst das nicht in Mindestzeit?

Der ist auch richtig schmerzhaft. Vor allem, wenn du dir selbst eigentlich auch vorgenommen hattest, binnen 6 Semestern fertig zu werden. Aber behalt wieder im Kopf, dass dein Gegenüber kein Uni-Erfahrung hat und deshalb davon ausgeht, dass hier die gleiche Logik gilt, wie an der Schule. Wo sich verpflichtende Lehrveranstaltungen nicht gegenseitig blockieren können …

Die Antwort: “Das geht sich leider nichtmal organisatorisch aus. Ich hab Vorlesungen, die gleichzeitig stattfinden. Die kann ich gar nicht besuchen, egal, ob ich will, oder nicht.”

So kommst du auch schnell auf unser aller liebstes Aufreg-Thema: Schlechte Organisation und Bürokratie! 

8. Ihr Studis macht sowieso die ganze Zeit nur Party

Dieses Klischee ist vielleicht nicht so weit hergeholt, was es nur noch schmerzhafter macht. Die Wahrheit tut bekanntlich am meisten weh. Aber trotzdem will man so einen Spruch nicht hören. 

Die Antwort: “Wenn’s nur so wäre, Onkel Harald. Wenn’s nur so wäre …” 

Noch mehr Fragen?

Egal, welche Fragen und Sprüche deine Verwandtschaft so von sich gibt, halt dir vor Augen, dass sie dich ziemlich sicher nicht verletzen wollen. Die meisten Kommentare entstehen aus Unwissenheit und Unsicherheit. Und beides kannst du mit einer ehrlichen, offenen Antwort aus der Welt schaffen. 

Und wenn das alles nichts hilft? Oder wenn irgendjemand wirklich absichtlich verletzend wird? Dann kannst du einfach immer noch das Thema wechseln. Nur vielleicht nicht zu Politik, Religion oder Corona. Versuchs doch mit den coolen Lernorten, die du gefunden hast, oder erzähl von deiner Praktikumssuche.

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