Discounter-Ware: Ist Billig-Bio gleich Bio?

Wenn am Ende des Geldes noch zu viel Monat übrig ist und du nicht um den Einkauf bei Hofer, Lidl oder Penny herumkommst, stellt sich die Frage: Wo bleibt die Nachhaltigkeit? Oder Alternativ: Ist Bio biem Discounter eigentlich wirklich noch Bio?

Wer kennts nicht: Das Monat neigt sich dem Ende zu und im Bauch von deinem Sparschwein herrscht gähnende Leere. Jetzt heißt es sparen, wo’s nur geht, und das heißt normalerweise auch beim Essen. Die Billig-Discounter haben auch längst nicht mehr nicht mehr so ein schlechtes Image wie früher. Sie haben alle eigene Bio-Linien, Fleischlos-Regale und Nachhaltigkeitsbemühungen. Doch ist Billig-Bio wirklich Bio? 

In einem Zeitalter, in dem es für ein Unternehmen zum guten Ton gehört, eine CSR-Abteilung (=Corporate Social Responsibility) zu haben und jedes Jahr einen bunten Nachhaltigkeitsbericht aus recyceltem Papier zu veröffentlichen, ist es gar nicht mehr so leicht, den Überblick zu behalten, welcher dieser Versprechungen wir glauben können und was reines Marketing ist. 

Was macht Bio nochmal aus?

Grundsätzlich kosten Bio-Lebensmittel mehr als konventionelle Discounter-Ware. 

Das liegt daran, dass die biologische Landwirtschaft nicht auf eine maximale Ertragsleistung ausgerichtet ist, sondern verschiedene Auflagen erfüllt, um die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und die Umwelt zu schonen. Anstatt breitflächig Pestizide und Dünger zu spritzen und in Monokulturen anzubauen, wird auf Fruchtfolgen geachtet, biologisch gedüngt und Nützlingsförderung betrieben. 

Diese Maßnahmen sind arbeitsintensiv und vermindern die Ertragsleistung, leisten jedoch einen wertvollen Beitrag zum Erhalt unserer Natur. Nachhaltig einzukaufen bedeutet bio einzukaufen. 

Kurz: Wo bio draufsteht muss auch wirklich bio drin sein.

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Wie geht Bio zum Discounter-Preis?

Discounter wie Hofer und Lidl haben in den letzten Jahren wie keine anderen Supermärkte ihr Bio-Sortiment aufgestockt und werben mit ökologischen Produkten um erschwingliche Preise. Doch wie kann es sein, dass diese Preise so niedrig sind?

Zuallererst muss gesagt werden, dass wo Bio draufsteht, auch wirklich Bio drin ist. Auflagen der EU-Öko-Verordnung wie der Verzicht auf chemisch synthetische Pestizide und mineralische Dünger, sowie der Verzicht auf Gentechnik werden kontrolliert und eingehalten. 

Wo die Discounter sparen, ist beim Service, der recht kompakten Produktpalette und bei der Bezahlung der Lieferanten, Bauern und des Personals. Der Druck auf Bio-Bauern ihre Erzeugnisse für einen geringen Preis abzugeben, wird immer höher und der Preiskampf, der im Bio-Sektor entstanden ist, macht es dem Fachhandel, wie zum Beispiel beim Reformhaus, in dem geschultes Personal eine große Produktpalette anbietet, nicht möglich mitzuhalten. 

Bio ist nicht alles. Wenn du kannst, solltest du auch Aspekte wie Löhne, Regionalität und mehr mitbedenken.

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Nachhaltig und trotzdem cheap einkaufen?

Uneingeschränkt ist der Discounter aufgrund des Preisdumpings also nicht zu empfehlen, du solltest allerdings auf jeden Fall auf Bio achten, wenn du dort einkaufen gehst. Hier sind ein paar Tipps um nachhaltig aber trotzdem billig einkaufen zu gehen: 

Kaufe saisonal ein: Saisonale Lebensmittel sind oft billiger, da sie mit kürzeren Transportwegen und geringerem Ressourceneinsatz produziert werden konnten. Zum Beispiel müssen sie weniger lang gelagert werden. Und wenn du direkt am Bauernmarkt einkaufst, kannst du auch gleich noch günstiger aussteigen.

Reduziere deinen Fleischkonsum: Es stimmt schon, Bio-Fleisch kann preislich einfach nicht mit Billig-Fleisch mithalten. Greifst du allerdings nur ab und zu zum Bio-Fleisch und versuchst, sonst mehr pflanzliche Proteinalternativen in deinen Speiseplan mit einzubeziehen, ist auch hier eine nachhaltige Ernährung ohne Verzicht möglich. 

Nutze Angebote gegen Foodwaste: 40 Prozent der weltweit produzierten Nahrung landet im Müll. Nachhaltige Ernährung bedeutet auch, kein Essen wegzuwerfen. Kennst du schon Too Good To Go? Mit dieser App kannst du kurz vor Ladenschluss um wenig Geld übrig gebliebenes Essen abholen. Eine weitere Option ist der Sozialmarkt. Hier kannst du stark verbilligte Lebensmittel kaufen, die sonst weggeworfen werden würden. Bock auf Nervenkitzel? Dann geh doch mal dumpstern. Aber pass auf, dass du dich dabei nicht erwischen lässt. 

Du brauchst noch mehr Tipps zu nachhaltigem Food? Dann abonnier doch unseren Nachhaltigkeitsletter! Da drin bekommst du alle zwei Wochen die besten Tipps für dein nachhaltiges Leben.

Und bis dahin kannst du einfach unsere Artikel zum grünen Grillen und zu der Frage lesen, welche Milch-Alternative denn eigentlich die beste ist.

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