Die Beistrichregeln nochmals durchzukauen, ist sicherlich nervig. Schließlich hast du vermutlich Besseres zu tun. Deshalb haben wir sie für dich kurz zusammengefasst und in einfache fünf Regeln mit Tipps und Härtefällen geteilt. So bist du schnell fertig und sparst dir in Zukunft Zeit.

1. Aufzählungen: Normal und Unterregeln

Die einfachste Regel zuerst: Gibt es in einem Satz eine Aufzählung, steht zwischen den Teilen ein Beistrich. 

Beispiel: Sommer, Sonne und Strand.

Steht zwischen den Reihungen eine Konjunktion des Typs und/oder setzt du keinen Beistrich.

Beispiel: Wir setzten uns hin und spielten.

Du darfst einen Beistrich bei solchen Konjunktionen setzen, wenn es sich um gereihte Hauptsätze handelt. Du musst aber nicht.

Beispiel: In der Zeitung steht die Wettervorhersage[,] und im Radio spielt Musik.

2. Satzzusätze abgrenzen

Schreibst du einen Satz, der Zusätze beinhaltet, werden die vom Rest mit Beistrichen getrennt. Steht der Zusatz in der Mitte, musst du davor und danach ein Beistrich setzen.

Beispiel: Ich spiele gerne Brettspiele, vor allem Monopoly. ODER: Brettspiele, wie Monopoly, kennen fast alle.

3. Nebensätze abgrenzen

Schreibst du einen Satz mit Haupt- und Nebensatz, so müssen diese mit einem Beistrich voneinander getrennt werden. Der Nebensatz kann auch in der Mitte des Hauptsatzes stehen. Auch hier musst du davor und danach einen Beistrich setzen.

Beistrich: Er musste zu Fuß gehen, weil sein Auto nicht funktionierte.

Tipp: Regel 2 und 3 sind wichtiger als Regel 1.

4. Kommaregeln mit Spielraum: 

Nicht immer gibt es klare Regeln für Beistriche. In manchen Fällen steht es dir frei, einen zu setzen oder eben nicht. Solche Freiheiten gibt es vor allem bei folgenden Punkten.

• Datums-, Wohnungs-, Literaturangabe

Beispiel: Der Song wurde 2019, im Mai[,] veröffentlicht. 

• Kurze Partizip- und Infinitivgruppen

Beispiel: Denk daran[,] zu putzen. ABER: Denk daran, heute noch dein Zimmer zu putzen.

• mehrteilige Nebensatzeinleitungen

Angenommen[,] dass du morgen wieder fit bist …

Tipp: Beachte besonders Hervorhebungen, Ausrufe und Anreden. Dort darf der Beistrich nie fehlen! Beispiel: Ach, das ist aber schade!

5. Kein Beistrich ohne Grund

Eine easy Faustregel, die dir bei Unsicherheit helfen kann: Siehst du für einen Beistrich keinen Grund, dann setz ihn einfach nicht. Bist du dir immer noch unsicher, kannst du den Satz laut aussprechen. Meistens zeigen einem die natürlichen Sprechpausen die Beistriche. 

Härtefälle im Check

In folgenden Beispielen musst du einen oder mehrere Beistriche setzen:

• nicht nur, sondern auch (…), 
• Vor „sondern“
• Vor „wie“ (als Konjunktion)

Und hier lässt du ihn weg:

• Sowohl als auch
• weder noch 
• Vor „sowie“
• Vor „und“
• Vor „oder“

Fazit

Die deutschen Beistrichregeln sind, um Avril Lavigne zu zitieren „complicated“. Ganz verstehen wirst du sie vielleicht nie und das ist okay. Mit diesen Regeln bist du dem Wissen über die Beistrichsetzung aber zumindest ein großes Stück nähergekommen.Hast du dich schon mal gefragt, wie man richtig Notizen an der Uni macht? Oder wie man mithilfe von Online-Tools Karteikarten erstellt? All das und mehr Infos rund ums Studium gibt’s bei Captain Campus!