Geldsorgen im Studium: Was tun bei Existenzangst?

Geldsorgen können echte Existenzangst erzeugen und das ist mit Sicherheit das letzte, das du im Studium gebrauchen kannst. Immerhin willst du dich ja auf LVs konzentrieren. Wir erklären dir, wie du einen anderen Blickwinkel auf deine Situation findest.

Bekanntermaßen ist das Studium eine Zeit, in der Studierende finanziell auf wackeligen Beinen stehen. Oftmals ist der Monat aus finanzieller Sicht viel zu lang und von wöchentlichen Partys kann man nur träumen. Für viele Studierende sind Nudeln mit Pesto nicht nur das Leibgericht, weil es einfach zu kochen ist. Neben Anschaffungen für Lehrmaterial sind da die horrenden Mietpreise in vielen Studierendenstädten. Den “Luxus” eines günstigen Studentenwohnheimzimmers genießen nur die wenigsten. Dieser finanzielle Druck führt nicht selten zu einer schlechten mentalen Gesundheit. Aber das muss nicht sein! Mit ein paar einfachen Tipps kannst du auch ohne prallen Geldbeutel Geldsorgen vermeiden und deine Existenzangst besänftigen. 

Nebenjobs als Chance, nicht als Last

Für viele ist ein Nebenjob ein Einschnitt in den Studienverlauf. Wie soll man bitte in Mindestzeit studieren, wenn man auch noch unterschriften sammelt oder Essen mit dem Fahrrad liefert? Doch es kommt auf die Sicht der Dinge an! Ein Nebenjob kann ein willkommener Ausgleich zum Studienleben sein. Gerade in Klausurphasen versinken viele Studierende in Bücherstapeln und sehen kein Licht am Horizont. Aber wenn du zum Nebenjob musst, wirst du zu einem gewissen Ausgleich gezwungen. Zudem wird dadurch, dass der Nebenjob ein gewisses Maß an Zeit frisst, die verbleibende Zeit wertvoller. Es kann dazu führen, dass du deine Zeit sinnvoller nutzt und folkussierter wirst. 

Und die finanziellen Zugewinne boosten auch das Selbstbewusstsein. So kannst du dich unbesorgt um das Studium kümmern, ohne ständig an die finanziellen Nöte zu denken. Oder du kannst dir auch mal was gönnen: Mal fein essen gehen, sich nachhaltige Jeans von dieser spanischen Brand gönnen oder am Wochenende mal zwei, drei, vierzehn Runden mehr trinken. 

Wertschätzen, was man hat

Was für viele wie eine ausgelutschte Floskel klingt, ist in Wahrheit extrem wichtig für die eigene mentale Gesundheit. Auch wenn du finanziell keine riesigen Sprünge machen kannst und womöglich im Vergleich zu manch anderen privilegierten Studierenden schlechter da stehst, geht es dir verglichen mit anderen recht gut. Du lebst in Österreich, zahlst kaum Studiengebühren und bekommst viele Ermäßigungen und staatliche Hilfen. Im globalen Vergleich ist die Ausbildung mit weniger finanziellen Lasten belastet als zum Beispiel in den USA. Alleine der recht niederschwellige Zugang zu Bildung ist etwas, was nicht selbstverständlich ist. 

Auch hier ist es wieder die Frage, aus welcher Perspektive man auf die Dinge schaut. Natürlich gibt es viele, die mehr haben als du. Aber es gibt auch mindestens genau so viele, denen es wesentlich schlechter geht. 

Reflektiere dein Kaufverhalten

Ein guter Tipp, um die finanziellen Nöte zu lindern, ist das bewusste Reflektieren des persönlichen Kaufverhaltens. Viele unserer alltäglichen Ausgaben sind unreflektiert und im Grunde gar nicht nötig. Gerade wenn man jeden Cent zweimal umdrehen muss, sollte man darauf achten. So kann es günstiger sein, sein Mittagessen am Vorabend vorzukochen, um nicht auf das teure Essen in Cafés oder Restaurants angewiesen zu sein. Alternativ gibt es auch immer die Uni-Mensa. Und natürlich kannst du beim Abschließen von Abos darauf achten, ob eine Studierendenermässigung angeboten wird. Oft gibt es spezielle Angebote, die dir entgegenkommen. 

Sprich mit anderen über deine Geldsorgen

Wie auch bei den meisten anderen Themen können Gespräche mit Freund*innen sehr gut helfen. Der mentalen Gesundheit tut es gut, wenn man seine Probleme anspricht und diese in Gesprächen thematisiert. Und wer weiß? Vielleicht macht jemand anders genau das Gleiche durch wie du. Es kann helfen, zu wissen, dass du nicht alleine leidest. Dies kann ein Gefühl der Zusammengehörigkeit fördern. 

Aber auch Gespräche mit professionellen Personen, sowie psychologischen Berater*innen, können dabei helfen, Geldsorgen in Angriff zu nehmen. Denn die finanzielle Situation ist fest mit der mentalen Gesundheit verbunden. Geht es uns finanziell schlecht, wirkt sich das direkt auf unsere mentale Gesundheit aus. 

Andersrum aber genauso: Sind wir gestresst oder deprimiert, weil eine wichtige Klausur bevor steht oder wir eine wichtige Klausur verhauen haben, dann neigen wir zu Frustkäufen, die weder der finanziellen Situation noch der mentalen Gesundheit gut tun. Ein regelmäßiger Austausch mit einer außenstehenden Person wie einer*m Psycholog*in hilft dabei, uns vor Frustkäufen zu schützen, die mentale Gesundheit bei Geldnöten zu stärken und Lösungen für deine Geldsorgen zu finden. 

Mehr Informationen zur psychologischen Beratung findest zum Beispiel bei Instahelp. Oder du klickst in der Studo-App auf den Mental Health Chat, um deine Beratung zu starten. Für manche Hochschulen oder ÖHs gibt es sogar kostenlose Einheiten, für alle anderen gibt es eine Vergünstigung von 20 Euro.

Andere Studis lesen auch