Good Boy gesucht? Das musst du über Studium mit Hund wissen

Du hast die Nase voll von einsamen Spaziergängen und möchtest deine*n Mitbewohner*in gegen eine Fellnase eintauschen? Wir zeigen dir alles was du übers Studi-Leben mit Hund wissen solltest!

Lass uns mal ehrlich sein: Während des Studiums kann wohl jede*r Studi von einem gewaltigen Serotonin-Boost profitieren. Und wie bekommst du das wohl besser hin als mit deiner eigenen Fellnase? Der Traum vom Hund geistert vielen Studierenden im Kopf herum, ist aber mit einigen wichtigen Fragen verbunden. Was machst du mit deinem Vierbeiner wenn längere Uni-Tage anstehen? Und passt der eigene Hund überhaupt in dein Studi-Budget? Keine Sorge, in diesem Artikel zeigen wir dir alles, was du zum Thema Hund und Studium wissen musst!

Wie zeitintensiv ist ein Hund?

Ein eigener Hund ist nich nur süß anzusehen, sondern auch ein Zeitfresser. Er braucht eine Menge Aufmerksamkeit und Beschäftigung, vor allem im jungen Alter. Außerdem musst du mit mehreren Spaziergängen pro Tag rechnen. Natürlich kann das je nach Größe und Rasse mehr oder weniger sein, regelmäßigen Auslauf braucht aber jeder Hund. Informiere dich dazu am besten direkt beim Züchter oder dem Tierheim um zu wissen, worauf du dich einlässt.

Von der gewohnten Studi-Spontanität musst du dich als Hundebesitzer*in aber jedenfalls verabschieden. Zwar kannst du deinen Hund ab einem gewissen Alter eine Zeit lang allein lassen, aber auch nicht ewig. Fixe Gassi- und Fütterugszeiten musst du in deinen Alltag einplanen, und dich gegebenenfalls rechtzeitig um einen Aufpasser kümmern. Auch das Reisen ist mit Hund viel komplizierter, und du solltest darüber nachdenken, ob du zu diesen Kompromissen bereit bist.

Auch die Erziehung deiner*s vierbeinigen Freund*in nimmt einiges an Zeit in Anspruch. Sei es Hundeschule oder Erziehung und Training von Zuhause aus; deinem Hund Kommandos und Verhaltensregeln beizubringen kostet nicht nur Zeit, sondern auch Nerven. Hast du diese auch während stressigen Uni-Phasen?

Pro-Tipp: Viele Hundeschulen bieten Wochenendkurse an, die vor allem für Studis praktisch sind.

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Studi-Wohnung mit Hund – geht das?

Als Studi wohnst du mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht in einer geräumigen Villa mit zugehörigem Wald, sondern in einer WG, einem Studentenheim oder einer eigenen Wohnung. Ein Hund braucht Platz und sollte artgerecht gehalten werden. Denk also gut darüber nach, ob du genug Platz für deinen Hund hast und ihn nicht in deiner Wohnung einpferchst. Falls du in einer WG wohnst, solltest du dir auch unbedingt das Einverständnis deiner Mitbewohner*innen einholen bevor du dir einen Hund zulegst, um Konflikte zu vermeiden

Auch nicht jede*r Vermieter*in freut sich über Haustiere. Explizit verbieten und ablehnen dürfen sie sie zwar rechtlich nicht, allerdings kann es zu Konfliktpotential führen, vor allem wenn der Hund noch verspielt und laut ist. Auch die meisten Studentenheime erlauben keine Haustiere. Sei dir also vor der Anschaffung darüber im Klaren, wie deine Wohnsituation in der Zukunft aussehen wird. 

Das kostet ein Hund

Ein eigener Hund ist zwar toll, aber nicht unbedingt günstig. Gerade als Studi bist du wahrscheinlich chronisch knapp bei Kasse. Deswegen solltest du dir gut überlegen, ob ein Hund ins Budget passt. 

Anschaffung

Das fängt schon bei der Anschaffung des Tieres an. Tierheimhunde, die ein liebevolles Zuhause suchen, gibt es wie Sand am Meer, und sie sind im Vergleich zu Rassehunden auch wesentlich günstiger. Die Kosten können hier ganz unterschiedlich sein, belaufen sich in den meisten Fällen aber auf maximal 100-300 Euro, je nach Alter des Hundes und dessen Impfstatus. Beim Rassehund musst du wesentlich tiefer in die Tasche schauen: Hier können die Kosten auch über 1.000 Euro betragen. 

Futter

Ein Hund kann natürlich nicht nur von deinen Streicheleinheiten leben, sondern braucht Futter. Auch da hängen die Kosten größtenteils vom Hund selbst ab. Eine große Dogge verdrückt mit Sicherheit mehr als ein Chihuahua, plane das also entsprechend in dein Budget ein! Die Kosten des Futtermittels hängen stark davon ab, wie dein Hund gefüttert wird. Gibt’s für den Vierbeiner nur Trockenfutter? Oder willst du sogar selbst für ihn kochen? Grundsätzlich gilt: Je höher die Qualität, desto teurer. 

Hundesteuer

Außerdem solltest du beachten, dass du als Hundebesitzer*in in fast allen Städten und Gemeinden Österreichs eine Hundesteuer blechen musst. Die Höhe der Steuer kann variieren, und ist besonders hoch, wenn du einen Listenhund besitzt. Ausnahmen gelten unter anderem für Therapie- und Blindenhunde.

Equipment

Gerade zu Beginn wirst du für deinen Vierbeiner einiges an Equipment brauchen. Das kostet natürlich. Halsband, Geschirr, Leine, Körbchen, Futterschüssel & Co. kannst du allerdings auch sehr gut gebraucht kaufen und somit etwas Geld sparen. 

Tierärzt*in-Kosten

Wird dein Hund krank oder verletzt sich? Stehen wichtige Impfungen an? Dann musst du beim Tierarztbesuch wahrscheinlich tief in die Tasche greifen. Stelle also sicher, dass du für den Fall, dass du eine*n Tierärzt*in für deine Fellnase brauchst, genug Geld bei Seite hast.

Protipp: Versicherung

Es ist zwar nicht überall Pflicht, aber es ist ratsam dir eine Haftpflichtversicherung für deinen Hund zuzulegen. Vor allem junge Tiere sind neugierig, verspielt und unberechenbar. Versichere dich also für den Fall, dass jemand anders durch deinen Hund zu Schaden kommt.

Rechne dir im Vorfeld auf jeden Fall durch, was dich ein Hund kostet. Bei der Anschaffung und auch bei den monatlichen Kosten.

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Lässt sich der Hund mit der Uni vereinbaren?

Dein Hund ist eine große Verantwortung, und das auch während stressigen Prüfungszeiten. Bevor du dir einen Hund anschaffst, solltest du genau überlegen, was mit ihm passiert, wenn du stundenlang an der Uni pauken musst. Das ist vor allem relevant, wenn der Vierbeiner noch jung ist und viel Aufmerksamkeit braucht. Hast du jemanden, der im Notfall auf die Fellnase aufpasst?

Lautet die Antwort nein, dann ist die einzige Option, deinen vierbeinigen Freund mit an de Uni zu nehmen. Das kann aber an vielen Unis in Österreich zum Problem werden. Ob und unter welchen Bedingungen du deine Fellnase mit in die Vorlesung nehmen kannst, lässt sich aus der Hausordnung der jeweiligen Uni herauslesen. 

An der Uni Wien, der Uni Linz und der Uni Innsbruck ist die Mitnahme von Haustieren jeglicher Art untersagt. Ausnahmen bilden Blinden- und Assistenzhunden. Nur an der Uni Graz darfst du deinen Hund auch mit in die Vorlesung nehmen, allerdings muss er angeleint sein. 

Alternativen für Hund im Studium

Mit dem eigenen Hund willst du doch noch en Bisschen warten? Keine Sorge, es gibt auch Alternativen! Beim Dogsharing kannst du zum Beispiel Hundehalter*innen finden, die zeitweise jemanden brauchen, der auf ihre Hunde aufpasst. So kannst du Zeit mit den Vierbeinern verbringen, ohne dich selbst gleich auf ein Leben mit Hund festzulegen. Es dient nicht nur als tolle Übung, wenn du vor hast, dir in Zukunft einen eigenen Hund zuzulegen, sondern macht den Alltag der Hundebesitzer*innen auch einfacher.

Du wohnst in einer WG voller Hunde-Verrückter? Dann ist auch die Anschaffung eines WG-Hundes eine gute Option. So fällt nicht die ganze Verantwortung auf dich zurück, sondern teilt sich auf. Ihr solltet allerdings im Kopf behalten, was mit dem Hund passiert falls sich die WG in Zukunft auflöst. 

Für Studis, die schon einen Hund haben aber keine Aufpasser*innen finden, gibt es auch fast in jeder Stadt Hundepensionen. Dort kannst du deinen Hund für die Zeit, in der du nicht auf ihn aufpassen kannst abgeben. Aber auch das ist natürlich nicht umsonst, sondern kostet zusätzliches Geld. 

Immer noch vom eigenen Hund überzeugt? Verstehen wir, im besten Fall wird ein Vierbeiner dein Studi-Leben maßgeblich bereichern und für viele Jahre dein bester Freund sein. Allerdings sollte die Anschaffung von Haustieren nie das Produkt von spontanen Hirngespinsten sein, sondern sorgfältig überlegt werden. Jährlich kommen mehr als genug Fellnasen ins Tierheim, da im Leben der Vorbesitzer*innen doch nicht so viel Zeit & Platz für sie war als ursprünglich gedacht. Überlege es dir also gut.

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