Hands On: Welche Dating-App ist eigentlich die Beste?

Wir waren alle schon einmal Single und auf der Suche und gerade in den hochmodernen Zeiten, die wir miterleben, wird Dating immer einfacher. Folg Resident (S)Expert Shanice Moore auf eine Reise durch vier verschiedene Datingapps mit ihren Vor- und Nachteilen!

Ich habe verschiedene Dating-Apps ausprobiert, damit du dich gleich für das Richtige entscheiden kannst. Jede App hat ihre Vor- und Nachteile. Werde dir also erst einmal klar, was du suchst. Soll es eine Beziehung werden? Wenn ja, monogam oder polyamourös? Vielleicht eine Freundschaft plus? Was ist dir an deinem*r Partner*in wichtig? Wie Inklusiv sollte die App sein? 

Diese Fragen kann ich dir leider nicht beantworten. Ich werde aber versuchen dir Apps vorzuschlagen, die verschiedene Möglichkeiten und Ziele verfolgen und damit du dein Handy (und dein Liebesleben) nicht frustriert ins nächste Eck wirfst.

Tinder/GrindR

Ich habe vor einigen Jahren mit Online-Dating angefangen und war zunächst bei Tinder. Es war in Ordnung, aber ich fand es ziemlich oberflächlich. Die Leute schienen nur auf Äußerlichkeiten zu achten und es gab keine echte Möglichkeit, sich kennenzulernen. Du fällst deine Entscheidung, nachdem du die ersten Bilder angeschaut hast. Selten schaut man sich das gesamte Profil an. Und oft sind die Profile auch nicht vielsagend befüllt. Ein Witz hier und ein String an Smileys da. Alles nicht sehr hilfreich.

Wie auf den meisten Apps kannst du dir bei Tinder eine Reichweite (sprich: wo ist die Person?), ein bevorzugtes Geschlecht und Alter aussuchen. Weitere Einstellungsmöglichkeiten gibt es, wenn man ein Abo abschließt. Die kostenlose Version reicht aber normalerweise aus.

Wenn du dann endlich deine Einstellungen angepasst hast, möge das Swipen beginnen. Du kennst das schon: Links ist nein und rechts heißt ja. Wer nach oben swiped verteilt einen Superlike und wird der geliketen Person direkt angezeigt. Oftmals bekommt man keine Antwort oder wird direkt nach Sex gefragt. Wer also nach unverbindlichen Treffen sucht, ist bei Tinder an der richtigen Adresse. Natürlich bestätigen Ausnahmen die Regel und es gibt auch Menschen auf Tinder, die nach mehr suchen. Aber in der Regel suchen Leute  nach Freundschaft+ und Sex. Natürlich sind das auch legitime Ziele auf einer Datingapp!

Grindr ist vergleichbar mit Tinder. Allerdings wird diese App für bi- und homosexuelle Männer beworben. Behalte das im Hinterkopf, wenn du vorhast, dich auf dieser App anzumelden. Wie gesagt funktionieren die beiden Online-Dating-Apps Tinder und GrindR ähnlich: Du siehst Bilder von Menschen in deiner Nähe und kannst dich dafür entscheiden, ob du sie treffen willst oder nicht. Wenn beide Parteien einander mögen, wird ein Chat gestartet.

Bumble

Diese App basiert darauf, dass Frauen den ersten Schritt machen. Du kannst wie bei Tinder swipen und auch hier kann man bevorzugtes Geschlecht und Entfernung oder einen speziellen Ort für die Suche eingeben. Wenn man ein Match mit einem Mann bekommt, dann kann man entscheiden, ob man ein Gespräch starten will. Allerdings hat man nur 24 Stunden Zeit dafür. Wenn du es verpasst, in diesem Zeitrahmen zu antworten, dann wird der Chat wieder aufgelöst.

Bumble bietet neben Möglichkeit, eine*n Partner*in zu finden, auch die Option, Freund*innen in der Umgebung kennenzulernen. Das Prinzip funktioniert genauso wie bei der Datingeinstellung. Man swipet und kann dann ein Gespräch mit der Person anfangen, sofern es ein Match gab. Auch hier beträgt das Zeitfenster 24 Stunden.

Fazit: Gute Idee! Für Menschen, die nicht täglich das Handy checken, aber nicht wirklich empfehlenswert. Und wer Freund*innen und Beziehung sucht, kann das mit Bumble nur nacheinander machen, weil sich das jeweils andere Profil deaktiviert.

Offensichtlich darfst du laut Bumble nur Freundschaften ODER eine Beziehung haben. Nicht beides zugleich 🤷

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Hinge

Zuerst einmal musst du dich über Facebook anmelden. Außerdem gibt es keine endlosen Swipes – du hast nur eine begrenzte Anzahl von Matches pro Tag und du musst dich tatsächlich mit den Menschen unterhalten, bevor du sie triffst. Bevor man allerdings mit dem Swipen anfangen kann, muss man eine Vielzahl an Fragen beantworten. Man kann sich zwischen sehr vielen Geschlechtseinträgen entscheiden und kann sogar Feedback zur Auswahl geben. Auch die Geschlechter, an denen man interessiert ist, kann man auf “alle” stellen, damit einem wirklich alles angezeigt wird, und die eigene Sexualität kann man auch sehr spezifisch auswählen.

Viele Datingapps werden immer inklusiver, was es für die queere Community auch etwas einfacher macht, sich selbst in solchen Apps repräsentiert zu sehen. So auch Hinge. Was mir allerdings beim Download der App aufgefallen ist, dass es einige Anzeigenfehler gab. 

So konnte ich mir die jeweiligen Profile nicht fehlerfrei ansehen. Das untere Drittel des Screens blieb weiß und die oberen zwei Drittel waren nicht richtig sichtbar. Schließlich ist eines der Bilder “hängengeblieben” und hat es damit fast unmöglich gemacht, sich das Profil der Person anzusehen. 

Prinzipiell ist die Anzeige aber ziemlich cool, da man nicht wie bei Tinder auf die Bilder klicken muss, um dann auf das Profil zu kommen. Man sieht direkt eine Auswahl an Bildern und Antworten als auch Angaben zu Job, Sexualität und Alter in dieser Vorauswahl. Das macht die Entscheidung etwas einfacher und verhindert auch, dass man die Auswahl ausschließlich anhand von Oberflächlichkeiten trifft.

OkCupid

OkCupid hat eine der queerfreundlichsten Filtermöglichkeiten, die ich bisher in Datingapps gefunden habe. Neben enorm vielen Auswahlmöglichkeiten zur eigenen Sexualität kann man auch die Sexualität der gesuchten Partnerperson, deren Race, Religion, politische Einstellung usw. in den Filter eingeben und bekommt dann (meistens) nur Menschen angezeigt, die diesen Kriterien entsprechen.

Diese Datingapp funktioniert genauso wie die zuvor beschriebenen. Man kann sich Profile ansehen, fröhlich swipen und dann chatten und sich irgendwo treffen. Ich persönlich habe auf OkCupid einige Freundschaften geschlossen, weil die Profile so viele Informationen über die jeweils andere Person hergeben, die über einfaches Dating hinausgehen. Mit manchen kann man über Filme philosophieren, andere haben vielleicht das gleiche abgedrehte Hobby.

Fazit: Interessant! Und cool ist das Fragen-Feature und die Anzeige, die einem eine prozentuale Übereinstimmung der Interessen und beantworteten Fragen zeigt. Nicht zwingend auf Dating beschränkt. Es fühlt sich manchmal so an, als würde die queere Community dort auch einfach nach Verbindungen suchen.

Und? Welche Dating-App wirst du jetzt eine Chance geben? Oder willst du dich lieber auf „klassische“ Social Media oder sogar dieses sogenannte Real Life konzentrieren? In jedem Fall haben wir noch mehr Tipps rund um Dating, Beziehung und Sex für dich. Unter anderem beantworten die Fragen:

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