WTF ist ein Proseminar? Alle Lehrveranstaltungs-Typen erklärt

Du bist noch keine Woche auf der Uni und wirst schon mit Fremdwörtern beworfen. Dazu kommen Kürzel wie VO, UE, SE und viele mehr. Während du in der Schule nur Haupt- und Nebenfächer hattest, gibt es auf der Uni viele verschiedene Lehrveranstaltungen. Was das für Ablauf, Anwesenheit und Prüfung bedeutet, erfährst du hier.

Du sitzt gerade an deinem Stundenplan für’s nächste Semester und plötzlich kommen auch noch verschiedene Lehrveranstaltungen dazu. Vielleicht kennst du bereits welche, wie die Vorlesung oder eine Übung. Doch spätestens beim Begriff Proseminar kannst du dir nichts mehr darunter vorstellen? Da bist du nicht allein! Wir erklären dir schnell und einfach, was dich bei jeder Lehrveranstaltung erwartet.

OL – Orientierungslehrveranstaltung

Diese Lehrveranstaltung wird dir nur am Anfang des Studiums begegnen. Sie dient dazu, dir einen groben Überblick über das Studium zu geben und wird nicht benotet. Außerdem hast du auch keine Anwesenheitspflicht, könntest sie also ohne weiteres spritzen. Hingehen lohnt sich aber trotzdem, weil du meistens viele neue Aspekte über dein Studium dazulernst.

VO – Vorlesung

Die Vorlesung wird oft synonym zum allgemeinen Begriff Lehrveranstaltung verwendet, was oftmals zu Verwirrung führt. Eine Vorlesung hat keine Anwesenheitspflicht und besteht üblicherweise aus Frontalunterricht. Hingehen solltest du aber vielleicht trotzdem. Benotet wird eine VO mit einer Abschlussprüfung, die sowohl schriftlich als auch mündlich stattfinden kann.

Nicht hinzugehen, ist vielleicht verlockend, bringt dir aber overall gar nichts. Du musst dann nur mehr lernen.

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UE – Übung

Eine Übung ist mehr oder weniger das, was der Name verspricht. Hier arbeitest du anwendungsorientiert und löst konkrete Fallbeispiele. Hier hast du natürlich Anwesenheitspflicht und deine Note setzt sich aus Mitarbeit und Übungsergebnis zusammen.

VU – Vorlesung mit Übung

Hier werden die Vorlesung und die Übung vereint, woraus dann die VU besteht. Hier hast du also die Vorträge wie in einer Vorlesung, allerdings auch Übungsteile. Generell besteht bei der VU Anwesenheitspflicht und sie hat einen prüfungsimmanenten Charakter. Die Note kann sich also aus Mitarbeit, Hausübungen und Prüfung zusammensetzen.

TU – Tutorium

Unter einem Tutorium versteht man eine LV, die eine andere LV begleitet. Sie wird von anderen Studierenden geleitet und soll dir mit der eigentlichen Lehrveranstaltung helfen. Meistens sind TUs freiwillig, können aber auch vorgeschrieben sein. Allenfalls solltest du die Möglichkeit nutzen, denn Note bekommst du keine, dafür aber ordentlich viel Mehrwert.

KS – Kurs

In einem Kurs sollen Studierende mit ihren Lehrenden die Thematik anwendungsorientiert bearbeiten. Dabei besteht Anwesenheitspflicht und du solltest auch gut Mitarbeiten. Benotet wird nämlich deine andauernde Leistung in Form von Hausübungen, Referaten oder ähnlichem.

PS – Proseminar

Das Proseminar dient grob gesagt zur Vorbereitung auf ein Seminar. Es soll also gezeigt werden, wie man wissenschaftlich arbeitet und das meist anhand eines Fallbeispiels. Du musst dann z.B. ein Referat oder meistens einen Abschlusstext ausarbeiten, der später benotet wird. Hier herrscht üblicherweise Anwesenheitspflicht und neben deiner Abschlussarbeit wird auch die Mitarbeit benotet.

Das Pro in Proseminar steht also für “Für” und nicht dafür, dass du ein Pro sein musst.

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KO – Konversatorium

Auch hier ist der Name Programm, denn beim Konversatorium wird Konversation geführt! Das heißt, die LV ist ähnlich einem Q&A aufgebaut, indem du Fragen stellen kannst und sollst. Auch hier besteht wieder Anwesenheitspflicht.

SE – Seminar

Als vertiefendes Proseminar hat auch das Seminar prüfungsimmanenten Charakter und wird hauptsächlich durch einer wissenschaftliche Abschlussarbeit – die Seminararbeit – benotet.

PK – Praktika

Diese Lehrveranstaltung findet meistens nicht auf der Uni statt, sondern an deiner Praktikumsstelle. Ziel ist es, dein Studium mit einem Einblick in die Praxis zu ergänzen. Hier musst du logischerweise anwesend sein und du wirst meist durch deine praktische Leistung beurteilt. Du musst dein Praktikum in der Regel auch selbst finden und hast wie im beruflichen Alltag üblich bestimmte Rechte und Pflichten.

EX – Exkursion

Auch hier sind wir wieder außerhalb der Uni unterwegs und das bis in die Anden! Tatsächlich kann eine Exkursion überall stattfinden und ist einem Ausflug aus der Schule gleichzusetzen. Falls sie benotet wird, erfolgt das über Mitarbeit oder Arbeitsstellungen.

LU – Laborübung

Diese LV ähnelt sehr stark der Übung, nur dass sie im Labor stattfindet. Auch die LU ist prüfungsimmanent, hat Anwesenheitspflicht und wird durch Mitarbeit und Übungserfolg beurteilt.

PV – Privatissimum

Ein Privatissimum ist eine Sonderform des Seminars. Hierbei werden spezielle Themen vertiefend aufgegriffen und das auch im kleineren, meist lockereren Kreis. Dazu kann manchmal die Lehrperson selbst auch auswählen, wer die Veranstaltung besuchen darf. Oft gibt es Privatissima für z.B. bereits fertige Diplomand*innen. Anwesenheit und Note sind wie beim Seminar verpflichtend und durch eine Abschlussarbeit zu erreichen.

AG – Arbeitsgemeinschaft

Diese Lehrveranstaltung hilft dir dabei, dich dem wissenschaftlichen Zusammenarbeiten und Forschen anzunähern. Das machst du meist in kleinen Gruppen und es herrscht auch hier Anwesenheitspflicht. Gleich wie das Privatissimum wird dir diese LV eher selten unterkommen.

Zusammenfassung

Wie du siehst, gibt es sehr viele verschiedene Lehrveranstaltungstypen, die sich oft auch stark ähneln. Wichtig für dich ist zu wissen, ob du anwesend sein musst und wie du zu deiner Note kommst. Weißt du das, dann tust du dir wesentlich leichter dabei, deinen perfekten Semesterplan zu erstellen. Dazu findest du nämlich auch weitere Tipps in unserem Beitrag „Überblick verloren? So entwirfst du deinen Stundenplan richtig!“.

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